Archiv 4. Juni 2008

Mittwoch, 4. Juni 2008

SVP and the Rise of the Politics of Fear

Davon ist die SVP noch weit entfernt. Sie hat sich im Gegenteil radikalisiert und wird heute von Ideologen beherrscht, die alles rückgängig machen wollen, was an sozialem Fortschritt und gesellschaftlicher Emanzipation in den letzten Jahrzehnten erreicht worden ist. Deshalb der tiefe Hass auf die Alt-68er, auf die «Linken und Netten» und die «Cüpli-Sozialisten». Deshalb auch die ideologische Nähe zu den US-Republikanern. Diese befinden sich bereits in der Krise, die SVP ist auf dem besten Weg dorthin.

Quelle: SVP: Der amerikanische Alptraum – Analyse – Schweiz – Tages-Anzeiger

Empfehlenswert ist in dieser Hinsicht die dreiteilige Dokumentation The Power of Nightmares. The Rise of the Politics of Fear, die über die Neokonservativen in den USA und ihren War On Terror herzieht. Wenn es stimmt, dass die SVP bei dieser Gruppierung „abgeschaut“ hat, sollte die Dokumentation einen Grossteil des Gebahrens der Polter-Partei verständlich machen. Interessante Betrachtungsweise!

Der Intro-Text bringt es auf den Punkt:

In the past, politicians promised to create a better world. They had different ways of achieving this. But their power and authority came from the optimistic visions they offered to their people. Those dreams failed. And today, people have lost faith in ideologies. Increasingly, politicians are seen simply as managers of public life. But now, they have discovered a new role that restores their power and authority. Instead of delivering dreams, politicians now promise to protect us from nightmares. They say that they will rescue us from dreadful dangers that we cannot see and do not understand. And the greatest danger of all is international terrorism. A powerful and sinister network, with sleeper cells in countries across the world. A threat that needs to be fought by a war on terror. But much of this threat is a fantasy, which has been exaggerated and distorted by politicians. It’s a dark illusion that has spread unquestioned through governments around the world, the security services, and the international media.

This is a series of films about how and why that fantasy was created, and who it benefits. At the heart of the story are two groups: the American neoconservatives, and the radical Islamists. Last week’s episode ended in the late ‘90s with both groups marginalized and out of power. But with the attacks of September 11th, the fates of both dramatically changed. The Islamists, after their moment of triumph, were virtually destroyed within months, while the neoconservatives took power in Washington. But then, the neoconservatives began to reconstruct the Islamists. They created a phantom enemy. And as this nightmare fantasy began to spread, politicians realized the newfound power it gave them in a deeply disillusioned age. Those with the darkest nightmares became the most powerful.

Quelle: The Power of Nightmares – Part III

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Mittwoch, 4. Juni 2008

Mac OS X 10.6 Snow Leopard zu Weihnachten 2008?

TUAW has received some information that suggests Apple may be working to seed developers with an early build of Mac OS X 10.6 at this year’s WWDC. 10.6 will not include any new significant features from 10.5; instead, Apple is focusing solely on “stability and security.”

Quelle: Daring Fireball: ‚Snow Leopard‘ at WWDC

Auf den ersten Blick unlogisch. Doch schon rein nur der Triumph über Microsoft wäre enorm: Windows Vista ist nie richtig abgehoben (ausser bei einigen versprengten Seelen, die nicht anders können und kompromisslos alles aus dem Hause Microsoft gut finden, gell Torkel?), vom Hoffnungsträger für die Microsoft-Fanboys (Windows 7) ist weit und breit nichts in Sicht.

Nicht nur hätte Apple mit Mac OS X 10.5 Microsoft die lange Nase gezeigt, nein, an Weihnachten setzt man in Cupertino noch eins drauf und bringt wieder ein Update des Betriebssystems heraus, das die Fanboys entzücken wird. Umso entzückender für alle IT-Professionellen da draussen wäre das Faktum, dass Apple dieses Mal nicht 300+ Features als erklärtes Ziel hat, sondern die Politur des Betriebssystem. Die Entwickler dürfen sich für einmal „ausruhen“ und ihre sicherlich enorm langen To-Do- und Tweak-Listen durchackern, um kleine Bugs und unlogisches Verhalten auszubügeln. Gelobet sei Steve!

PS: Mist, bald komme ich wieder in Zugzwang – auf meinem PowerMac G5 läuft erst seit einigen Monaten Mac OS X 10.4. Muss ich jetzt schon auf 10.5 aktualisieren? Bitte nicht, jetzt, da alles so rund läuft!

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Mittwoch, 4. Juni 2008

Widmer-Schlumpf und Wyss doch nicht zurückgetreten!

Manfred Messner hat sich gewaltig verspekuliert, als er am 2. April wie ein allwissender Prophet in die Weltgeschichte hinausposaunte:

Nein, Frau Widmer-Schlumpf ist nicht mehr zu halten. Sie wird schon in wenigen Wochen, spätestens Ende Mai, entnervt das Handtuch werfen. […]

PS: Wenn Widmer-Schlumpf fällt, sind auch die Tage von Frau Wyss, der Fraktionschefin der Sozialdemokraten gezählt.

Quelle: Arlesheim Reloaded. Mäuse schultern Elefanten. – Die Einsamkeit der Eveline Widmer-Schlumpf

Nach einer so provokanten Aussage blieb mir nichts anderes übrig, als den heutigen Tag (Ende Mai plus ein paar Tage spatzig) in der Agenda zu markieren und jetzt darauf herumzureiten …

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Mittwoch, 4. Juni 2008

Geldverschwendung mit Armee-Helikoptern leichtgemacht

Das hätte genau so gut der Schweizer Armee passieren können:

Sie sollten Sondereinsätze in Afghanistan fliegen, stehen aber seit acht Jahren wegen technischer Probleme am Boden: Acht Chinook-Helikopter hat Großbritannien gekauft, Erwerb und Wartung haben bis heute 500 Millionen Pfund verschlungen – der britische Rechnungshof ist alarmiert.

Quelle: Großbritannien: Millionenverschwendung bei Chinook-Hubschraubern – Politik – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten

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Mittwoch, 4. Juni 2008

US-Autogeschichte wiederholt sich

Diese doofe Schlagzeile hätte genauso von 1973 sein können. Gelernt hat’s der Yankee 1973 anscheinend doch nicht. Und die Befürchtung besteht, dass die Marketing- und BWL-Fuzzis der US-Autoindustrie auch in zwanzig Jahren wieder posaunen werden:

Die Verkäufe von Geländewagen sind massiv eingebrochen. Nun setzt die Autobranche der USA auf kleinere Fahrzeuge.

Quelle: Amerikaner lassen Benzinfresser stehen – Wirtschaft – Tages-Anzeiger

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Mittwoch, 4. Juni 2008

SWX weiteres Opfer der Finanzkrise

Nicht nur Airlines, us-amerikanische SUV-Bauer und Yacht-Verkäufer in Manhatten kriegen das Platzen der Hypotheken-Blase zu spüren. Nachdem auch die Kreditindustrie fast zum Stillstand gekommen ist und die horrende Inflation (s. unten) Gelder aus dem Freizeitkonsum abzweigt, trifft es nun auch die Börsen. Beispielsweise unser Juwel in Zürich:

Die Finanzkrise hinterlässt auch an der Schweizer Börse SWX immer deutlichere Spuren. Im Mai gingen die Umsätze im Vergleich zum Vormonat um 19,3 Prozent auf 135,5 Mrd. Fr. zurück. Dies ist der vierte Monat in Folge mit schwächeren Umsätzen.

Quelle: espace.ch – Schweizer Börse leidet unter Finanzkrise

Gestern konnte ich kurz mit einem Kollegen in Los Angeles chatten. Für einmal stellte ich ihm konkrete Fragen, wie er denn die „Rezession“ zu spüren bekomme. Seine Antwort war einfach, aber eindrücklich: Das Auffüllen des Tanks seines Fords (kein SUV, notabene!) kostete vor einem Jahr 20 US-Dollar. Heuer hat sich der Preis auf 40 Dollar verdoppelt. Autsch! Kein Wunder, dass andere, nicht lebenswichtige Bereiche der Konsumwelt die Konsequenzen dieser Umschichtung zu spüren erhalten …

Immerhin hat auch er einen Check direkt aus Washington erhalten und kann nun mehrere hundert Dollar verpulfern. Wahrscheinlich geht die Summe direkt als „wirtschaftliche Sozialhilfe“ an Öl-Unternehmen und die Produzentenländer. Notabene nicht Saudi Arabien, wie man landläufig meinen könnte, sondern … Kanada:

But, even if Saudi Arabia is one of the few countries left in the world that can actually increase their production capacity over the next few years, the Saudis still aren’t our largest source for oil.

Quelle: Canda’s Secret Oil Boom in Saskatchewan

Was lernen wir daraus? Das Land in Übersee, respektive dessen Büetzer, müssen für die Exzesse und Irrsinnigkeiten der us-amerikanischen Banken und ihrer „Elite“ zahlen. Indirekt, über die Inflation und den Wertverlust des Greenbacks.

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Mittwoch, 4. Juni 2008

Obama08!

Die Wege des Herrn sind unergründlich. Halleluja!

Vor vier Jahren kannte kaum jemand in den USA Barack Obama. Vor zwei Jahren war Hillary Clinton die haushohe Favoritin der Demokraten. Noch vor einem Jahr musste sich Obama selbst von Afroamerikanern die Frage gefallen lassen, ob Amerika jemals bereit sein wird für einen schwarzen Kandidaten. Und noch vor einem Monat steckte er in einem hässlichen Schlagabtausch mit Parteifreundin Clinton.

Quelle: Sieg über Clinton bei US-Vorwahlen: Obama jubelt leise – Politik – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten

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Mittwoch, 4. Juni 2008

Wer an der Börse Geld verliert

There are two kinds of people that lose money: those that know nothing and those that know everything.

Quelle: Trading Doctor- The Danger of Overconfidence :: The Market Oracle :: Financial Markets Analysis & Forecasting Free Website

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Mittwoch, 4. Juni 2008

Neuer Polterer in der SVP Schweiz

Wäre Ahmadinedschad Schweizer Politiker, würde ihn die Mutter aller Polter-Parteien (SVP) mit offenen Armen empfangen:

Irans Präsident Ahmadinedschad hat den Welternährungsgipfel in Rom als Plattform für Angriffe gegen Israel missbraucht. Die israelische Regierung werde demnächst von der Weltbühne verschwinden.

Quelle: Beim Hungergipfel : Ahmadinedschad tobt in Rom gegen Israel – Politik – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten

Wie aber auch bei der SVP zu bemerken ist: Irgendwann einmal hat sich der Medienkonsument an das Gepoltere gewöhnt und die Reizschwelle dementsprechend erhöht. Vielleicht zaubert ja bald jemand noch einen Gerhard Ahmadinedschad hervor …

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