Archiv April 2010

Montag, 12. April 2010

Jede Rechnung selber visieren

Even in a big business like the Virgin Group, I sit down now and again and sign every single cheque that goes out, and I ask my managing directors to do the same. For a month. Sign everything for a month every six months and suddenly you’re asking: ‘What on earth is this for?’ You’ll be able to cut out unnecessary expenditure quite dramatically when you do that.

Quelle: Lessons from Richard Branson\’s „Business Stripped Bare“ – (37signals)

Vielleicht sollte ich das als Gemeinderat mit dem Ressort Finanzen auch mal für einen Monat versuchen …

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Montag, 12. April 2010

Hochhäuser und Wolkenkratzer funktionieren nur mit billiger Elektrizität

The city exploded vertically in a very few decades when Thomas Edison’s combined engineering-and-business genius made it possible to deliver electricity to every block. We’d spent the period just after the Civil War putting up limestone palaces and brick heaps as grand as the ones in Paris and London (and about the same size), and then from about 1890-on we tore them all down when the elevator made it possible to rent hundreds of apartments or office suites on the same real-estate „footprint“ where there used to be only dozens of rentable units.

Quelle: My Hometown and Its Fate – Clusterfuck Nation

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Montag, 12. April 2010

Muslimschulen?!

Die Schweiz hat ja durchaus ihre schönen Seiten; unter anderem die verfassungsrechtlich garantierte Meinungsäusserungsfreiheit. Aktuellstes Beispiel:

Ist der Bieler «Islamist» Nicolas Blancho eine Gefahr für die Schweiz? Im Interview distanziert er sich von Gewalt. Er fordert aber bei uns die Einführung eines eigenen Schulsystems für muslimische Kinder.

Quelle: Biel: Bieler Islamist Blancho: «Wir werden nie die Scharia verlangen» – News Region: Seeland & Jura – bernerzeitung.ch

Ist es nicht schön, dass Herr Blancho die Vorzüge westlicher Demokratien voll auskosten und in einer Tageszeitung seine Sicht der Dinge darlegen kann? Aber noch viel besser am Verfassungsartikel über das Recht der freien Rede ist, dass ich Herrn Blanchos Ideen als völlig unrealistischen Bullshit bezeichnen kann — und dennoch nicht Gefahr laufe, demnächst von einem Scharia-Gericht zur Steinigung verurteilt zu werden.

Die Umsetzung dieses Furz‘ würde ich bis zum bitteren Ende bekämpfen. Liebe expansionistischen Religionen dieser Welt, verlasst endlich unsere Schulen! Ihr habt in unseren Schulzimmern überhaupt nichts zu suchen — seien es die Lehren der Katholiken, Reformierten, Juden oder eben der Muslime.

A propos: Um die Vereinnahmung unserer Schulen durch Einzelinteressen von Religionsgemeinschaften und sonstigen Grüppchen zu verhindern, täte es Not, dass wir das Schulwesen gesamtschweizerisch endlich auf nationaler Ebene regeln würden. Denn so wäre die Hürde enorm hoch, am Schulsystem rumzudoktern. Ironisch, dass ausgerechnet die SVP Harmos wie der Teufel das Weihwasser bekämpft.

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Montag, 12. April 2010

Beziehungen, deren Beginn und Ende im Zeitalter von Facebook

Anscheinend wird es heutzutage erwartet, dass zuerst Sie ihren „Relationship Status“ auf „In a Relationship“ wechselt, und Er erst später folgt. Wenn man natürlich sein Facebook-Password mit seinen besten Kollegen teilt, können kleine Komplikationen entstehen, wie der folgende Ausschnitt aus The Big Bang Theory zeigt:

Was sich im Zeitalter von Facebook bei den (amourösen) zwischenmenschlichen Beziehungen sonst noch so geändert hat, erzählt der Artikel 5 Ways Facebook Changed Dating (For The Worse) auf Mashable.

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Sonntag, 11. April 2010

Nüchterner Blick auf das Clubbing

Cramped, overpriced furnaces with sticky walls and the latest idiot theme tunes thumping through the humid air so loud you can’t hold a conversation, just bellow inanities at megaphone-level. And since the smoking ban, the masking aroma of cigarette smoke has been replaced by the overbearing stench of crotch sweat and hair wax.

Quelle: Charlie Brooker: Nightclubs are hell | Comment is free | The Guardian

The same here in good old Switzerland … aber wahrscheinlich bin ich mittlerweile einfach zu alt für Extreme Clubbing.

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Sonntag, 11. April 2010

Der Service Public kostet halt etwas …

Every April 15th right-wing activists who enjoy clean drinking water, snow removal, roads, police & fire protection, the National Guard, college, schools for their children, state parks, and countless other amenities, bemoan the fact they actually have to pay for them.

Quelle: Reddit : politics

Der 15. April wird wohl der us-amerikanische Stichtag sein, an welchem man seine jährliche Steuerschuld abgearbeitet hat und nun in die eigene Tasche wirtschaftet. Wann ist dieser Tag eigentlich in der Schweiz? Und noch viel wichtiger: Wie berechnet man den? Mit dem Durchschnittslohn und der Durchschnittssteuerhöhe?

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Sonntag, 11. April 2010

Wirtschaftsstudenten und ihre Anglizismen

Unübertroffene Anpassungskünstler sind diesbezüglich die Wirtschaftsstudenten. Wenn sie imponieren möchten, dann verwenden sie mindestens zwei Anglizismen pro Satz, auch wenn ein deutsches Wort ebenso gut funktionieren würde. «Organizational behaviour», «empowerment» oder «core competency» klingen einfach professionell. Wer dagegen bloss von «Kernkompetenzen», «Ermächtigung» und vom «Verhalten der Belegschaft» spricht, dem hört man viel schneller an, dass dahinter eher Esoterik steckt als eine wirklich gute Idee.

Quelle: Das Kauderwelsch der Klugschwätzer

Seit mehreren Jahren bin ich bestrebt, das Englisch aus meinem Wortschatz fernzuhalten — jedenfalls dann, wenn ich zu Normalsterblichen spreche. In der IT-Branche ist das Englisch leider (?) übermächtig.

Nächste Woche werde ich an der Diplomfeier der HSG hoffentlich die Gelegenheit haben, die Gattung der Anglizismus-Geilen näher studieren zu können.

Im Grunde schiessen aber tatsächlich die Herren Kollegas mit ihrer ach so „adäquaten“ Sprache den Vogel ab:

Aber noch schlimmer sind die Juristen. Die setzen ursprünglich deutsche Worte so zusammen, dass sie frühestens nach acht Semestern Studium Sinn machen. «Sachgedankliches Mitbewusstsein» oder «Restfreiwilligkeit» sind solche Unworte. Um mit in die Alltagssprache übernommen zu werden, sind diese aber zu sperrig. Angehende Juristen verraten sich eher dadurch, dass sie das Wort «adäquat» benutzen, als hätten sie es schon im Kindergarten gelernt.

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Sonntag, 11. April 2010

Wichtige Termine per SMS fixieren? Ohne mich.

Der Pendlerzeitung NEWS liegen mehrere Fälle vor, bei denen SMS mit bis zu drei Tagen Verzögerung oder nie ihr Ziel erreichten. Die 22-jährige N. aus Zürich beispielsweise verschickte am vergangenen Samstag Einladungen für einen Apéro, die viele ihrer Freunde erst Montag erreichte. Auch der 24-jährige Student C. aus Rapperswil konnte sich nicht auf den Dienst verlassen: «Meine Freundin schrieb mir, ich solle zwei Entrecôtes und einen Rotwein heimbringen. Doch die Nachricht kam nie an, also gab es halt nur Nudeln und eine beleidigte Freundin zum Znacht.» Gefrustet war auch die 18jährige KV-Lehrtocher S. aus Bern: «Ich habe meinem Schwarm ein intimes SMS geschrieben und weiss jetzt nicht mal, ob er es je bekommen hat.»

Quelle: SMS landen im Nirvana – News Digital: Internet – tagesanzeiger.ch

Diese Meldung aus dem letzten Jahr ist ja schön und gut — und ich verstehe auch den Frust der Betroffenen. Aber ich bin halt immer noch ein Mensch der alten Schule, der dringende und wichtige Termine sicherlich nie im Leben per SMS abmachen wird:

  1. Zur Fixierung von Terminen sind oftmals eine Vielzahl von SMS nötig
  2. Man weiss bei Funkstille der Gegenseite nie so genau, ob das SMS nun eigentlich angekommen ist oder nicht. Auf dem Mobiltelefon gibt es wenigstens die Möglichkeit, die Sendebestätigung einzuschalten, doch das empfinde ich als höchst paranoid

Nein, liebe Zeitgenossen, Apéros und Essenslisten übermittelt man doch immer noch am Besten per Telefongespräch. Das kostet kaum mehr Geld und Aufwand als mehrere SMS auf der mülligen Handy-Tastatur zu tippen, und ausserdem hat man ein sofortiges Feedback, da es sich um eine ganz klassische synchrone Kommunikation handelt.

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Sonntag, 11. April 2010

Gefühle gehen nie mehr vergessen

„People will forget what you said. People will forget what you did. But people will never forget how you made them feel.“

— Maya Angelou

Quelle: Twitter / Yago Veith: „People will forget what y …

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Sonntag, 11. April 2010

Stocker & Cie




Stocker & Cie

Originally uploaded by Chregu

Als Historiker lasse ich es mir selbstverständlich nicht nehmen, diese Quelle zu transkribieren — Dank gebührt Chregu, der nach der Schatzsuche in seinem Familienarchiv (oder in einem Museum?) mit diesem Fund zurückgekehrt ist:

Schweizerische Landessausstellung 1939
Zürich

an STOCKER & CIE. BAUGESCHÄFT, ZIMMEREI, HOBELWERK, SCHREINEREI, GUNZWIL

Es freut uns zu beurkunden, dass Sie nach Prüfung durch die Annahmejury der Schweizerischen Landesausstellung 1939 Zürich in der

Abteilung: Unser Holz
Gruppe: Holz als Bau- und Werkstoff

als Aussteller an der nationalen Schau zugelassen wurden und diese durch Ihre Leistung bereichert haben, wofür wir Ihnen den wohlverdienten Dank aussprechen. Durch die grosszügige Zusammenarbeit der Aussteller ist die Landesausstellung zu einem erhebenden Werke vaterländischen Geistes und schweizerischen Schaffens geworden. Sie hat im ganzen Volk das Gefühl der Zusammengehörigkeit, die Liebe zur Heimat und das nationale Selbstvertrauen neu geweckt und gefestigt.


Man vergesse nicht, in welcher unruhigen Zeit die Landessausstellung damals stattgefunden hat: Mit Mussolini und Hitler war das Land von zwei mächtigen Diktaturen umgeben, und auch in der Schweiz gab es Bevölkerungskreise, die sich von der Demokratie neuen Staatsformen zuwenden wollten. Der Zweite Weltkrieg stand im Sommer 1939 vor der Tür.

Den Urkundentext kann man als exemplarisch für die damals praktizierte Geistige Landesverteidigung taxieren, welche den Zusammenhalt des Schweizer Volkes in diesen umstürzlerischen Zeiten festigen wollte.

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