Archiv ‘Schweiz’

Sonntag, 25. Oktober 2009

Linker Bettelbrief

was man halt so schreibt, wenn man ein Linker ist.

Quelle: arlesheimreloaded-manfred-messmer – E-Mail von den Jusos

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Freitag, 16. Oktober 2009

Christlich-soziale Fundis wollen mein Geld

Deshalb will seine Partei einen Vorstoss einreichen, der vorsieht, dass alle, die aus der Kirche austreten, eine Atheistensteuer zahlen sollen.

Quelle: 20 Minuten Online – Junge CVP fordert Atheistensteuer – Schweiz

Volltreffer, liebe JCVPler.

Versuchen wir es mit einem Analogon: Nur weil jemand sein Zeitungsabo kündet, heisst das noch lange nicht, dass man ihm künftig keine Abonnementsrechnung mehr zusendet. Wäre ja gelacht, wenn man es den Schweizern so einfach machen würde, die Zeitung zu wechseln. Oder, noch schlimmer: Gar keine Zeitung mehr abonnieren zu wollen. Das geht einfach nicht, da muss ein Irrtum vorliegen! Denn wenn das alle tun würden, gingen die Zeitungsverlage allesamt konkurs! Personen, die einmal eine Zeitung abonniert hatten, obliegt die heilige Pflicht, bis an ihr Lebensende Geld an den Verlag zu zahlen. Marktwirtschaft? Kennt man bei bibelfreundlichen Politikern offensichtlich nicht.

Was die JCVP erst andenkt, ist in den USA bereits seit langem Praxis: US-Amerikaner, die im Ausland leben und dort ein Einkommen erzielen, haben der Steuerbehörde IRS in vielen Fällen weiterhin Rechenschaft abzulegen:

United States Citizens and resident aliens who live and work abroad may be able to exclude all or part of their foreign salary or wages from their income when filing their U.S. federal tax return.

Quelle: Five Facts about the Foreign Earned Income Exclusion

Der kleinste gemeinsame Nenner dieser so ungleichen Gebilde: Sowohl die Kirche als auch die USA sind faktisch bankrott und greifen nach jedem Strohhalm, um ihre leeren Kassen wieder zu füllen. Wenn sie da die Rechnung nur nicht ohne Wirt gemacht haben …

Via: Wir brauchen wirklich eine Furzideen-Steuer

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Donnerstag, 1. Oktober 2009

NYT berichtet über das Schweizer Gesundheitssystem

Like every other country in Europe, Switzerland guarantees health care for all its citizens. But the system here does not remotely resemble the model of bureaucratic, socialized medicine often cited by opponents of universal coverage in the United States.

Quelle: Swiss Model for Health Care Is Gaining Admirers – NYTimes.com

Dank der UBS, Steuerhinterziehern und der Polanski-Festnahme schafft es die Schweiz in die us-amerikanische Presse. Deutlich positiver geht es im Artikel der New York Times über das schweizerische Gesundheitssystem zu und her. Dieser Artikel gehört zur Pflichtlektüre für alle, die sich gerne einmal für den Blick von aussen interessieren.

Zugegeben, aus Sicht der Amis (deren geiles Motto bekanntlich lautet: „Jahrelang Krankenkassenprämien zahlen, um im Notfall die Leistung verweigert und die Police gekündigt zu bekommen“) ist unser System wohl ein Klon des Paradieses. Wir Schweizer hingegen sollten nicht zu den schlechten Beispielen herab-, sondern zu den guten hinaufblicken. Es gibt noch viel zu tun!

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Dienstag, 29. September 2009

Jahrgang 1979

Dass wir erfolgreich werden würden, war von Anfang an klar. Wir waren eine Generation, die gefördert wurde. Ähnlich wie die Kinder von heute, aber wir trugen keinen Helm beim Fahrradfahren. Wir hatten Ballettunterricht, Musikunterricht, Reitunterricht. Notfalls auch Nachhilfeunterricht, denn — und das war die vielleicht deutlichste Lektion, die uns unsere Eltern mit auf den Weg gaben, das vielleicht einzige Mal, dass sie den Mahnfinger erhoben — Ausbildung ist alles. Sie ist der Schlüssel zu sozialem Aufstieg, zu einem geglückten Leben.

Quelle: Das Magazin » Wir Dreissigkäsehochs

Auch wenn ich aus der Jahrgangslese 1980 stamme, habe ich genau dieselbe Leier auch gehört.

Wir haben fröhlich und ausgiebig PhilI-Gänge studiert, weil wir nicht das Gefühl hatten, den Abschluss wirklich zu brauchen. Zu sehen, wie die angestrengten Jus- und Wirtschaftsstudenten heute Jobs annehmen müssen, die sie auch ohne das Liz gekriegt hätten, freut uns ein kleines bisschen.

Und dann auch das noch:

Haben wir mal den Job, den wir wirklich wollen, arbeiten wir bis zum Umfallen. Denn dann ist der Job nicht mehr Arbeit, sondern Erfüllung und Selbstverwirklichung und -darstellung.

Das Wichtigste im Leben sind unsere Freunde. Sie sind uns heilig. Freundschaft ist unsere Religion, die Bar unsere Kirche, Bier unser Wein. Unsere vielen Freunde sind der Grund dafür, dass wir am liebsten nur 80 Prozent arbeiten. Sie fangen uns auf zwischen Vereinzelung und Kollektivdruck. Sie sind der Fixpunkt, sie sind die Heimat für uns globale Nomaden.

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Montag, 28. September 2009

Falsches Mitleid mit Polanski

Denn eigentlich sollte man dem EJPD gratulieren. Dafür gratulieren, dass sich die Schweiz nicht in die Reihe von Bananenrepubliken und Schurkenstaaten stellt. Denn ein geständiger Kinderschänder soll sich nirgendwo auf der Welt verstecken können. Auch nicht wenn er prominent ist. Und schon gar nicht in der Schweiz.

Quelle: Polanski festgenommen – Wo ist der Skandal? | bloggin‘ chm

Wenn er unschuldig ist, wird ihn das amerikanische Rechtssystem ja wohl frei sprechen, oder?

Wer sich für die 1977 erfolgte Vergewaltigung der 13-jährigen in Jack Nicholsons Villa (!) interessiert, liest am Besten das Gerichtsprotokoll der Befragung durch.

Wer ohne Kontext direkt auf die harten Fakten los will, beginnt auf Seite 28:

Q: After he kissed you did he say anything?

[…] A: No, besides I was just going, „No. Come on, let’s go home.“

[…] A. And then he went down and he started performing cuddliness. […] he went down on me or he placed his mouth on my vagina.

Nachtrag

Über die juristischen Hintergründe der ganzen Aktion gibt ein vortrefflicher Artikel von Blogging Remy Auskunft:

FAQ: Verhaftung von Roman Polanski

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Sonntag, 27. September 2009

WaPo über die Gründe hinter Polanskis Festnahme

Wohl weil auch amerikanische Journalisten der alten Schule ihre liebe Mühe mit neuen Technologien haben, die jünger sind als die Druckerpresse, kommen wir in den Genuss folgender Redaktionsdiskussion:

[…] they particularly want to know why now. (has he never set foot in switzerland before?) sheila, theorizes that’s because they’re under intense pressure over ubs and want to throw the U.S. a bone, but can yo ucheck [sic!] with justice department sources there?

Quelle: Swiss arrest Polanski on US request in sex case

Nun, als hätten wir mit der Affäre Ghaddafi nicht schon genügend Probleme. Immerhin sind unsere Banken wohl bald den Kläffer Steinbrück los

Nachtrag

Es waren nicht technophobe Journis der Washington Post, die das Malheur angerichtet haben, sondern die Nachrichtenagentur Associated Press (AP):

AP’s Notes on Roman Polanski’s Arrest Leak Onto News Wires Everywhere

Keine Ahnung, wieso die CMS der Verlagshäuser solche Mitteilungen automatisch publizieren.

Übrigens: Ausgerechnet die AP ist diejenige Agentur, die für die Publikation ihrer professionellen (?) Nachrichtenmeldungen überall im Netz Geld verlangen will … ob bald eine Rechnung ins Haus flattert?

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Samstag, 26. September 2009

Unsere neue Miss Schweiz – unverkennbar!

Wahrlich unverwechselbare Merkmale an dieser holden Dame …

Ihre Markenzeichen sind ein Bauchnabel-Piercing und ein Steinchen auf dem Eckzahn.

Quelle: Linda Fäh ist Miss Schweiz 2009 – News Panorama: Leute – tagesanzeiger.ch

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Freitag, 25. September 2009

Lasst nur noch Männer Medizin studieren! Oder?

Es wäre demnach in unser aller Interesse, bei der Zulassung zum Medizinstudium Männer zu bevorzugen.

Quelle: Arlesheim Reloaded. Mäuse schultern Elefanten. – Bevorzugt beim Medizinstudium Männer

Hmmm. Aber kann man das denn nicht bei allen Studiengängen sagen? Schliesslich lässt sich das „Phänomen“ Teilzeitarbeit nicht auf Medizinstudentinnen beschränken, sondern trifft auf einen Grossteil aller Frauen zu, die Ausbildungen absolviert haben (was ich hier überhaupt nicht als wertend festhalten möchte). Deshalb müsste man – Manfred Messner folgend – konsequenterweise Frauen zurück an den Herd verbannen, wie das die prinzipientreue Jasmin Hutter derzeit gerade demonstriert. Nur so kann man der Verschleuderung von „Staatsgeldern“ entgegenhalten.

Nun, ich persönlich habe überhaupt nichts dagegen, wenn Frauen Teilzeit arbeiten. Und noch sympathischer erscheint mir (derzeit, weit weg von familiären Verpflichtungen), wenn auch Männer Teilzeit arbeiten und sich an ein, zwei Tagen in der Woche um den Nachwuchs kümmern. Wenn die junge Familie sich so über Wasser halten kann, wen soll das dann gross stören?

Ketzerisch gefragt: Für was liessen wir Ärztinnen Vollzeit arbeiten, wenn es nach dem Aussterben der Alten keine Kinder mehr zu pflegen gäbe? Respektive: Wir könnten dieser Logik folgend den Ärztinnen ja auch einfach verbieten, Kinder zu kriegen. Darauf sollen sich eine andere Bevölkerungsschicht spezialisieren. Tönt mir alles ein wenig … zu sehr marktwirtschaftlich.

Wenn man das Problem bereits im Ursprung marktwirtschaftlich angehen würde, müssten die Studiengebühren derart auf ein exorbitantes Niveau gesteigert werden, dass ausgebildete Ärztinnen nicht darum herum kämen, 100 oder gar 120 Prozent zu arbeiten – und zwar bis ans Lebensende – um die angelaufenen Studienkosten abzuzahlen.

Und schlussendlich hat noch niemand gefragt, ob denn Ärzte, die 100 Prozent arbeiten (was nicht 42 Stunden, sondern 60 und mehr Stunden die Woche entspricht) denn 40 Prozent bessere Leistungen bringen als Ärztinnen, die 60 Prozent arbeiten. Ich bin ja wohl nicht der erste, der gehäufte Fehldiagnosen und Kunstfehler mit überarbeitete Belegschaftsärzten in Verbindung bringt. Rechnet sich das ganze dann immer noch?

Fazit: Ich glaube, wir fahren einfach mal so weiter wie gehabt. Wenn wir das Gesundheitssystem schliesslich derart zurechtrationalisiert haben, dass nur noch die pöhsen, pöhsen teilzeitarbeitenden Ärztinnen ein Problem darstellen – ja nun dann sind wir sowieso bereits im Paradies angelangt.

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Donnerstag, 24. September 2009

Die materialistischen Frauen von heute

Die Liebe spielt in der Welt eine grosse Rolle. Schon deshalb ist es wichtig, zu wissen, welches die Ideale der Frauen und Mädchen seien. Der Jüngling zieht die Cravatte an, von der er überzeugt ist, dass sie seiner Angebeteten gefalle. Die Jungfrau die Bluse, die dem Jüngling imponiert. Der junge Mann strebt nach all den Eigenschaften, die dem jungen Mädchen erstrebenswert sind. Ebenso das Mädchen. Für die Entwicklung der jungen Menschen ist es deshalb von höchster Bedeutung, wie die Ideale der jungen Mädchen beschaffen seien. Und mit denen ist es heute noch recht schlimm bestellt, womöglich noch schlimmer als mit denen der jungen Männer. Die Mädchen aller Klassen finden den jungen Mann am idealsten, der ihnen ein ungesorgtes Heim verspricht – dass er eine nette Cravatte auch noch haben soll, ist selbstverständlich. Nicht dass die jungen Mädchen etwa schlimmer wären von Natur als die jungen Männer. Aber ihnen wird so viel vorgeschwatzt von frühester Jugend an, dass sie schon Heldinnen sein müssten, wenn ihnen die Wissenschaft, die Kunst und der Sozialismus wichtiger scheinen, als eine schöne Blouse und Büsibändel, an dem man einen guten Versorger anbinden kann.

Quelle: Fritz Brupbacher: „Zweck des Lebens“, Zürich 1912.

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Dienstag, 22. September 2009

Mindestvorrat an Gold

Der Nationalrat will der Nationalbank (SNB) nicht in ihre Goldpolitik hineinreden. Er lehnte am Montag fünf parlamentarische Initiativen der SVP klar ab, welche den Goldvorrat der SNB zum unantastbaren «Notvorrat» und zur «Schatztruhe» erklären wollten.

[…] Das Gold – mindestens 1000 Tonnen – müsse in der Schweiz gelagert werden.

Quelle: Keine Mindestgrenze für die Goldreserven (Schweiz, NZZ Online)

Da hätte ich für einmal ohne zu zögern zusammen mit den SVP-Abgeordneten gestimmt.

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