Posts Tagged ‘Europa’

Dienstag, 14. April 2009

The Hands that built Dubai

Über die Muslime fluchen ja viele Neokonservative und Exponenten von Rechtsaussen, aber wenn es um Wirtschaftsthemen, Beschäftigungspolitik und Arbeiterschutz gänge, wären sie garantiert Brüder im Geiste:


Decadent Dreams from Philip J. Wiseman on Vimeo.

Dazu sei auch der Hintergrundartikel The dark side of Dubai empfohlen:

Dubai is a living metal metaphor for the neo-liberal globalised world that may be crashing – at last – into history.

[…] This is all supposed to be illegal. Employers are meant to pay on time, never take your passport, give you breaks in the heat – but I met nobody who said it happens. Not one. These men are conned into coming and trapped into staying, with the complicity of the Dubai authorities.

[…] For Emiratis, this is a Santa Claus state, handing out goodies

„[…] We won’t be like France. Imagine a country where they the workers can just stop whenever they want!“

[…] „All the people who couldn’t succeed in their own countries end up here, and suddenly they’re rich and promoted way above their abilities and bragging about how great they are. I’ve never met so many incompetent people in such senior positions anywhere in the world.“

Quelle: The dark side of Dubai – Johann Hari, Commentators – The Independent

Via: Dubais Nightmare

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Montag, 6. April 2009

G20 ordert Napalm-Nachschub

Motto: „Wir löschen den schwelenden Waldbrand, in dem wir gleich den ganzen Wald abbrennen!“

Kein Wunder, dass Merkel und Sarkozy sich selbst dem charismatisch-konzilianten Obama verweigerten. Sie wollen abwarten, ob die bisherige, durch Schulden finanzierte Stimulierung tatsächlich wirkt, bevor sie noch höhere Schulden machen.

Quelle: SonntagsZeitung, 5. April 2009, „Vieles bleibt Wort“, S. 21.

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Freitag, 19. Dezember 2008

Europa kein Nährboden für Internet-Startups?

[…] all these two hour lunches over a bottle or two of great wine and general unwillingness to do whatever it takes to compete and win is the reason why all the big public Internet companies are U.S. based. And those European startups that do manage to break through cultural and tax hurdles and find success are quickly gobbled up by those U.S. companies. Skype (acquired by eBay) and MySQL (acquired by Sun) are recent examples.

Quelle: Joie De Vivre: The Europeans Are Out To Lunch

Nun ja … Arrington mag sicherlich recht haben, dass wir Europäer dank unseren vorzüglichen Sozialversicherungen und Umverteilungsmechanismen (auch?) bezüglich Internet-Startups nicht in die Gänge kommen. Wie es rauskommt, wenn man den Amis alles nachmacht, sieht man ja exemplarisch im Bankensektor: Nach den Jahren mit Milliardenprofiten wurde der Wagen innert eines Jahres gehörig an die Wand gefahren. Daraus resultierte nicht nur Totalschaden, die Wand ist auch gleich noch eingestürzt …

Man beachte: Wenn Skype und MySQL die einzigen Argumente sind, mit der Arrington auftrumpfen kann, fällt seine Hypothese arg in sich zusammen. Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, dass die Mutterkonzerne eBay und Sun in den letzten Wochen und Monaten positive Nachrichten produziert haben. Von „erfolgreichen“ Unternehmen möchte ich bei diesen zwei Platzhirschen nun wirklich nicht sprechen.

Man kann es auch anders rum drehen: Obwohl sich die lieben Amis abrackern wie die Affen, bringen sie es nicht auf den grünen Zweig. Eine enorme Staats- und Privatverschuldung, unzählige Working Poors, die Ghettoisierung der Unterschicht, eine marode Infrastruktur – nicht gerade Dinge, mit denen man derzeit im Ausland gut punkten kann.

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Mittwoch, 29. Oktober 2008

Weshalb ich gerne Steuern zahle

Man kriegt nämlich einen ansehnlichen Mehrwert:

[…] the gentle social democracies across the Atlantic, where, in return for higher taxes and without any diminution of civil liberty, people buy themselves excellent public education, anxiety-free health care, and decent public transportation.

Quelle: Like, Socialism: Comment: The New Yorker

Selbstverständlich könnten wir auf den us-amerikanischen Kurs umschwenken und hoffen, dass die „Marktwirtschaft“ (wohl eher Vetterliwirtschaft und Big Corporations) uns mehr für weniger Geld bieten würde. Doch ehrlich gesagt möchte ich es nicht riskieren, all das in diesen drei Bereichen Erreichte mit Experimenten zu verlieren und im Ernstfall auf dem Entwicklungsniveau der USA zu landen …

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Montag, 27. Oktober 2008

Vögelts jetzt die Österreicher?

Austria’s bank exposure to emerging markets is equal to 85pc of GDP – with a heavy concentration in Hungary, Ukraine, and Serbia – all now queuing up (with Belarus) for rescue packages from the International Monetary Fund.

Quelle: Europe on the brink of currency crisis meltdown – Telegraph

Zu früh gelacht. Im nächsten Abschnitt steht:

Exposure is 50pc of GDP for Switzerland, 25pc for Sweden, 24pc for the UK, and 23pc for Spain. The US figure is just 4pc. America is the staid old lady in this drama.

Deshalb: Jetzt wird ganz Europa zur Schlachtbank geführt. Ich hätte gerne das Entrecote!

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Donnerstag, 9. Oktober 2008

Aktien verkaufen bald verboten?

Nach den neuerlichen Kursverlusten an den Börsen hat der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Jean-Claude Trichet, die Händler mit drastischen Worten zur Ordnung gerufen. Trichet forderte die Akteure auf den Finanzmärkten im französischen Fernsehen auf, «wieder zur Besinnung zu kommen».

Quelle: EZB-Präsident ruft Finanzbranche zur Ordnung (Wirtschaft, Konjunktur und Politik, NZZ Online)

Erinnert mich an das Titanic-Titelbild „Bonn rettet den Wald!“, auf dem ein an einen Baum genageltes Schild zu sehen ist, auf dem steht „Waldsterben verboten“.

Himmelarsch, wie weit sind unsere westlichen Demokratien und unser liberales Wirtschaftsystem in den letzten Monaten nur gesunken …

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Montag, 11. August 2008

Was Russland (auch) in Ossetien sucht

Zum Öle drängt es, am Öle hängt es?

the war currently underway in former Soviet Georgia (I say this in case the folks in Atlanta wonder why Stone Mountain is not being bombed) will at least end up with Russia in control of the major oil pipeline that runs from the Caspian region across Georgia, through Turkey, to Europe — even while parts of that pipeline get blown up. The net effect will be of Russia will taking control of even more of the oil now flowing to Europe. The whole point of building that pipeline was to bypass Russia, which was crippled by its own paradigm shift in the years when the pipeline was built.

Quelle: Clusterfuck Nation by Jim Kunstler : Shoulder Season

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Montag, 7. Juli 2008

Die Rezession kommt näher

No wonder Denmark became the first European economy yesterday to announce that it has officially fallen into recession. More may soon follow suit – especially Ireland, Britain and Spain.

Quelle: Denmark, Spain, the U.K. and Ireland Have Begun to Register Falling Housing Prices

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Samstag, 21. Juni 2008

Zentralbanken lassen sich vergewaltigen

Toll, was die Europäische Zentralbank Banken innerhalb der Union alles für Schrott abkauft. Wenn das keine tickende Zeitbombe ist:

The ECB accepts a wide range of assets, including those such as ABS for which there is temporarily very little trading, as collateral in its refinancing operations. Provided the tranche of securities is the most senior, and rated A- or above, the ECB will take it. No surprise then that since August a large number of banks have designed ABS tranches, backed mostly by mortgages, purely for ECB consumption. Of €208 billion ($320 billion) of eligible securities created, only about €5.8 billion have been placed with investors, according to calculations by JPMorgan. In one noteworthy deal in December, Rabobank, a Dutch institution, issued €30 billion of mortgage-backed securities, €27 billion of which were designed exclusively for refinancings with the ECB.

Quelle: Bank liquidity | Litterbin of last resort | Economist.com

Selbstverständlich ist die Situation bei der Fed noch viel, viel schlimmer. Geradezu ein Wunder, das uns die „Atommüll“-Endlager noch nicht um die Ohren geflogen sind … Ob es für die Finanzgenies reicht, die Boni für das Jahr 2008 ins Trockene zu retten?

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Freitag, 20. Juni 2008

Lissabon in Dublin

In meinem Herzen bin ich weiterhin für einen baldigen Beitritt der Schweiz in die EU – das Gebilde scheint aber einfach geistig noch nicht bereit zu sein für einen Staatenbund:

Italiens Präsident Giorgio Napolitano verlangte, dass die Länder, die eine Integration behindern, aus der EU ausgeschlossen werden. Und der deutsche Europa-Abgeordnete Martin Schulz will gar den irischen EU-Kommissar Charlie McCreevy seines Amts entheben, weil er versagt habe. McCreevy hatte gesagt, er würde „von niemandem, der seine Sinne noch beisammen hat, erwarten, ein Wochenende mit der Lektüre des Lissabon-Vertrags“ zu verschwenden. Er selbst habe ihn im Übrigen auch nicht gelesen, fügte er hinzu.

Quelle: Neinsager Irland: Schurkenstaat im Schockzustand – Politik – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten

Die Abstimmung zeigt, dass die Union Demokratiedefizite aufweist – und noch sehr, sehr viel von der föderalen Schweiz lernen kann.

Andererseits: Ich bin schon froh, dass die urchigen Schwyzer Abstimmungen nicht auf diese Weise immer für sich entscheiden können. Liebe EU, schaut euch mal das urschweizerische Konzept des Ständemehrs an – dieses Verfahren würde aber bedingen, dass die Völker aller Mitgliedstaaten über solche Verträge abstimmen müssten, nicht etwa die Parlamente.

Abgesehen von solchen technischen Massnahmen gebe ich weiter zu, dass auch ich nicht für diesen Vertrag gestimmt hätte – 1’000 Seiten unmissverständliches Juristendeutsch? Eine zwar durchaus schöne Arbeitsbeschaffungsmassnahme, doch für mehr nicht zu gebrauchen. Die EU muss sich wieder bewusst werden, wem sie schlussendlich zu dienen hat: Nicht den Jüristen, Beamten und Bürokraten, sondern seinen Einwohner.

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