Posts Tagged ‘Geschichte’

Montag, 9. August 2010

Wieso Deutschland das Vereinigte Königreich als Industrienation ablöste

Dass Deutschland durch die zweite Industrielle Revolution zu einer Industrienation wurde, ist in der Geschichtswissenschaft längst bekannt. Eine neue These aus dem Fachgebiet erklärt nun vielleicht, wieso Deutschland auf den Gebieten der Schwerindustrie, Chemie und Elektrizität zur führenden Wirtschaftsnation werden konnte:

In Deutschland hingegen saßen den Verlegern Plagiatoren im Nacken, die jede Neuerscheinung ohne Furcht vor Strafe nachdrucken und billig verkaufen durften. Erfolgreiche Verlage reagierten mit Raffinesse auf die Abkupferer und ersannen eine Form der Publikation, wie sie noch heute üblich ist: Sie gaben edle Ausgaben für Wohlhabende heraus und günstige Taschenbücher für die Masse.

Am laufenden Band verfassten Gelehrte in Deutschland Traktate und Ratgeber, die sich mit Chemie, Mechanik, Maschinenbau, Optik oder der Stahlproduktion beschäftigten. In Großbritannien fröhnte derweil ein elitärer Zirkel einem klassischen Bildungskanon, der sich eher um Belletristik, Philosophie, Theologie, Sprachen und Geschichtsschreibung drehte.

Quelle: SPIEGEL ONLINE – Druckversion – Geschichte: Explosion des Wissens – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten – Wissenschaft

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Donnerstag, 13. Mai 2010

Bringen Chinas Dollarreserven doch nichts?

China based economist Michael Pettis says that only twice before in history have nations built up foreign exchange reserves similar in size (as a proportion of global GDP) to China’s current hoard. Those two lucky countries were the US in the late 1920s (despite Britain’s attempts to stop the US accumulating gold) and Japan in the late 1980s.

Quelle: China: Looking for past parallels and bringing forward resource demand

Man muss nicht Wirtschaftsgeschichte studiert haben, um die wirtschaftliche Entwicklung der Länder während den genannten Jahrzehnten zu deuten …

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Freitag, 7. Mai 2010

Eine kurze Geschichte der Handelsüberschüsse

Wie immer vielleicht etwas simplifizierend, aber im Kern korrekt:

Let’s begin by going back to the 1920s. Back then, the USA was the industrial powerhouse of the world and its number one exporter. In those boom years, America had the largest trade SURPLUS on the planet. At the time, trade balances were settled in gold. So, the US built up the world’s largest reserves – in gold. It still has them. […]

In the 1980s, Japan had the biggest trade surplus in the world. You remember Japan, Inc? It was such an export success story that people worried that the Japanese would take over the world. But in 1989, Japan, Inc. peaked out. Its stocks have been going down ever since – 20 years already.

Now, it’s China’s turn. China has the world’s largest trade surplus and its largest pile of reserves. (Unfortunately for China, after 1971, treasuries switched to using paper dollars for reserves. So China has one enormous pile of paper…not gold.)

Quelle: Volatility in the Police State

Die Frage ist nun doch: Wer kommt nach China? Kann überhaupt noch jemand nachfolgen, oder bricht das ganze Kartenhaus zusammen, wenn uns das Öl auszugehen droht?

Dank des Handelsüberschusses wäre immerhin der WC-Papier-Nachschub Chinas über Jahrzehnte gedeckt. Ob die USA mit ihren Gold-Reserven wirklech glücklich (und zu ihrer alten Stärke zurückfinden) würden, ist hingegen eine völlige andere, unbeantwortbare Frage. Wir werden sehen.

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Dienstag, 20. April 2010

Alkoholexzesse von Jugendlichen

… wenn die Jugend früher auch schon mal heimlich viel gesoffen hat, so säuft sie heute unheimlich viel früher.

Quelle: NZZ am Sonntag, 24. August 2008, „pH-Wert Pia Horlacher“.

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Mittwoch, 14. April 2010

Häppchen von The Economist (Ausgabe vom 10. April 2010)

Leecher

In its case against the FCC, Comcast argued that peer-to-peer file-sharing was hogging bandwidth. It was. But the most efficient way to allocate bandwidth among customers is to charge heavy users higher prices, which Comcast chose not to do. The real sin, then, was that the file-sharers wanted a service that Comcast did not care to provide. This is not a moral issue, but a market failure.

Quelle: Comcast v the FCC: Raze the mystery house | The Economist

Steuern

… The federal tax code, which was 400 pages long in 1913, has swollen to about 70,000. … even the head of the Internal Revenue Service, Douglas Shulman, gets someone else to do his taxes. …

Every wrinkle in the tax code represents a favour to some group. It could be a small group, such as loggers, or a huge one, such as homeowners. Politicians use the tax code to encourage things they like, such as driving hybrid cars, and to discourage things they don’t like, such as work. A typical loophole has passionate defenders but no opponents. Those who benefit from it, benefit a lot. Those who would gain from its repeal (ie, taxpayers in general), have never heard of it. So the mess gets ever messier. Happy April 15th.

Quelle: April 15th: The joy of tax | The Economist

Männermangel unter den Afroamerikanern in den USA

“I thought I was a catch,” sighs an attractive black female doctor at a hospital in Washington, DC. Black men with good jobs know they are “a hot commodity”, she observes. When there are six women chasing one man, “It’s like, what are you going to do extra, to get his attention?” Some women offer sex on the first date, she says, which makes life harder for those who prefer to combine romance with commitment. She complains about a recent boyfriend, an electrician whom she had been dating for about six months, whose phone started ringing late at night. It turned out to be his other girlfriend. Pressed, he said he didn’t realise the relationship was meant to be exclusive.

Quelle: Economist.com

Im Schnellzug in 48 Stunden von London nach Shanghai

As for high-speed railways, from a standing start China’s are the world’s fastest and longest. The government has plans to roll out a high-speed network across Asia and even Europe. It proposes three main routes to connect two dozen countries, from Singapore in the south to Germany in the west (with a tunnel from mainland China to Taiwan to boot). By 2025, if the railway ministry is to be believed, it will take two days to travel from Shanghai to London.

Quelle: Economist.com

Wie man früher nach Kriegen Besitzfragen klärte

WHEN the tribes of ancient Israel defeated the Midianites, the victors got the losers’ 675,000 sheep, 72,000 oxen, 61,000 asses and 32,000 female virgins (males and non-virgin women were slaughtered), as well as the gold and jewels. The biblical account suggests that, in that era at least, this was a standard post-conflict resolution of property questions.

Quelle: Economist.com

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Sonntag, 11. April 2010

Stocker & Cie




Stocker & Cie

Originally uploaded by Chregu

Als Historiker lasse ich es mir selbstverständlich nicht nehmen, diese Quelle zu transkribieren — Dank gebührt Chregu, der nach der Schatzsuche in seinem Familienarchiv (oder in einem Museum?) mit diesem Fund zurückgekehrt ist:

Schweizerische Landessausstellung 1939
Zürich

an STOCKER & CIE. BAUGESCHÄFT, ZIMMEREI, HOBELWERK, SCHREINEREI, GUNZWIL

Es freut uns zu beurkunden, dass Sie nach Prüfung durch die Annahmejury der Schweizerischen Landesausstellung 1939 Zürich in der

Abteilung: Unser Holz
Gruppe: Holz als Bau- und Werkstoff

als Aussteller an der nationalen Schau zugelassen wurden und diese durch Ihre Leistung bereichert haben, wofür wir Ihnen den wohlverdienten Dank aussprechen. Durch die grosszügige Zusammenarbeit der Aussteller ist die Landesausstellung zu einem erhebenden Werke vaterländischen Geistes und schweizerischen Schaffens geworden. Sie hat im ganzen Volk das Gefühl der Zusammengehörigkeit, die Liebe zur Heimat und das nationale Selbstvertrauen neu geweckt und gefestigt.


Man vergesse nicht, in welcher unruhigen Zeit die Landessausstellung damals stattgefunden hat: Mit Mussolini und Hitler war das Land von zwei mächtigen Diktaturen umgeben, und auch in der Schweiz gab es Bevölkerungskreise, die sich von der Demokratie neuen Staatsformen zuwenden wollten. Der Zweite Weltkrieg stand im Sommer 1939 vor der Tür.

Den Urkundentext kann man als exemplarisch für die damals praktizierte Geistige Landesverteidigung taxieren, welche den Zusammenhalt des Schweizer Volkes in diesen umstürzlerischen Zeiten festigen wollte.

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Dienstag, 16. Februar 2010

Carrie Underwood sang die Nationalhymne am 44. Superbowl 2010 in Miami

Carrie Underwood wurde von einigen YouTube-Kommentatoren ja förmlich über ihre Performance am 44. Superbowl zerrissen. Für mich als Schweizer war es aber doch eindrücklich, das ganze auf einer grossen Leinwand mitzuverfolgen. Die amerikanische Hymne hat irgendwie mehr Tiefgang als dieses „Trittst im Morgenrot daher“-Geträller … Vor allem die letzte Zeile

… in the land of the free and the home of the brave.

ist mir geblieben. (Ganzer Liedtext)

Was man dem Video entnehmen kann:

  • Carrie sang live — im Gegensatz zu vielen anderen Stars, die vor ihr den Superbowl eingesungen haben (gemäss Kommentaren auf YouTube).
  • Auch in den USA muss man nicht zwingend mitsingen — sogar, wenn man NFL-Spieler ist.
  • Für diejenigen, die den Liedtext nicht auswendig können, wird dieser im Stadion vorbildlich auf grosse, langgezogene LCD-Screens projiiziert.
  • Sogar eine Live-Übersetzung für Taubstumme wird auf dem grossen Videobildschirm eingeblendet.
  • Feuerwerk. Rot, Weiss und Blau. Die Farben des Star Spangled Banners halt.
  • Zum Schluss donnern sogar noch fünf Kampfjets über das Stadion in Miami, FL.

Nur eine Frage bleibt zum Schluss: Wer zum Teufel ist Carrie Underwood?

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Montag, 15. Februar 2010

Gold behält seinen Wert

An ounce of gold could buy you a snazzy outfit in Roman times and can still do the same in Rome today. Its value remains. Meanwhile, the Zimbabwe dollar and the Reichsmark don’t buy much at all.

Quelle: American Government the Place to Park Your Money During Dangerous Times

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Mittwoch, 10. Februar 2010

Deutsche Secondos in der Schweiz

Der Anpassungsdruck – und da streifen wir die aktuelle Diskussion – ist für Deutsche einiges grösser als für die Einwanderer siehe oben. Zumindest war der Anpassungsdruck in den fünfziger und sechziger Jahren recht stark.

Meine Lederhosen, mit denen ich eingewandert bin, wurden bald einmal entsorgt und gegen schwarze kurze Hosen aus Manchester getauscht, was wiederum meinen Vater irritierte, hatte er doch dieses Modell in der Hitlerjugend getragen.

Quelle: arlesheimreloaded-manfred-messmer – Deutscher Secondo

Und das Lustige wird bald einmal Ernst, wenn man dann hier vorbeikommt:

Nein, wir Deutsche sind anders. Wir haben andere Familiengeschichten, sind auf eine ganz andere Art Europäer. Nämlich nicht mit Abseitsstehen, sondern immer mitten drin in der Geschichte.

Ehrlich und direkt — das gibt ihm gleich ein paar zusätzliche Imagepunkte, diesem Mani Messmer.

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Freitag, 29. Januar 2010

Bevorzugung des ortsansässigen Gewerbes

By restricting the number of people who could enter any given trade, the guilds made sure that the income earned by master craftsmen was high enough to allow them to produce specialty products that were not needed in large enough quantities to provide a full time income. Since most of the money earned by a master craftsman was spent in the town and surrounding region – our blacksmith and his family would have needed bread from the baker, groceries from the grocer, meat from the butcher, and so on – the higher prices evened out; since nearly everyone in town was charging guild prices and earning guild incomes, no one was unfairly penalized.

Quelle: The Archdruid Report: How Relocalization Worked

Wer in der Gemeindepolitik tätig ist, muss rasch erkennen, dass diese Denkweise auch heute noch in den Köpfen des Gewerbes herumschwirrt. Die Argumente sind aber heute leicht anders gefärbt: Es geht um die Unterstützung der „ortsansässigen Unternehmen“, die — weil sie hier Steuern zahlen, so die Argumentation — faktisch das Monopol besitzen, mit Aufträgen des Gemeinwesens (welche Ironie!) bedient zu werden. Dies bedeutet, dass man die Interessen einiger weniger Unternehmer über die Interessen vieler Steuerzahler stellt. Denn in einem solch abgeschotteten Markt spielt der Wettbewerb nicht; und einheimische Unternehmen wissen das selbstverständlich.

Ein Fachmann für Ausschreibungen hat mir vor einigen Monaten von seiner Erfahrung berichtet, dass die Preise bei Ausschreibungen, die nur ortsansässige Unternehmen umfassen, um bis zu 20 Prozent höher liegen können, als wenn auch „fremde“ Anbieter mit im Spiel sind.

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