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Samstag, 19. August 2023

Am Deutschen Wesen soll das Klima genesen

Seit einigen Tagen liegt das PDF von Dr. Wolfgang Gründingers Artikel „‚Aber China!‘ – Kann Deutschland allein die Welt retten?“ auf meinem Desktop, zwecks späterer Lektüre.

Jetzt habe ich den Artikel gelesen — und bin enttäuscht.

Meiner Meinung nach ist die Grundaussage des Artikels durchaus korrekt (weshalb ich den Artikel auch zur Lektüre gesichert habe): Durch die Deindustrialisierung Europas haben wir viel unseres CO2-Ausstosses ausgelagert. Zählt man nur das im Inland ausgestossene CO2, schneiden wir besser ab, als wir es tatsächlich sind: Denn wir importieren auf Grund unseres Wohlstands Unmengen an Waren aus Übersee, die in unserer CO2-Bilanz fehlen (wobei ich jetzt gerade unsicher werde — oder wird dieses CO2 auch einberechnet und ausgewiesen?).

Den Artikel finde ich aber trotzdem nicht schlüssig geschrieben, und bei folgenden beiden Passagen musste ich zuerst stocken, und dann laut herauslachen (Hervorhebung von mir):

Die rechtsextreme Schweizer Zeitung “Weltwoche” schrieb: “Die Schweiz hat seit 1850 nicht einmal 0,002 Grad zur globalen Erwärmung beigetragen.” Daher müsse die Schweiz also gar nichts für den Klimaschutz tun.

Heute gilt irgendwie alles rechts von links gleich als „rechtsextrem“.

Mit dieser Logik bräuchte dann auch kein Schweizer Bürger mehr Steuern zahlen, da dessen Steuern ohnehin nur 0,002% zum Steueraufkommen beitragen.

Die Aussage ist nicht ganz klar, aber ich gehe davon aus, dass Gründinger unseren Anteil am weltweite Steuereinkommen berechnet hat. Ein unbrauchbarer Vergleich. Korrekterweise müsste man das Steueraufkommen den Staatsausgaben gegenüberstellen, aber dann wäre der intelligent klingende Passus im Eimer: Klima ist global, Steuern sind innerhalb politischer Grenzen zu entrichten, und werden dann (mehrheitlich) innerhalb dieser politischen Grenzen zum Wohle aller (einiger?) Bewohner eingesetzt. Nur weil ich hier in der Schweiz „weniger“ Steuern bezahle, muss jemand in China zum Ausgleich ja nicht mehr Steuern bezahlen, noch „leidet“ die Lokalbevölkerung dort je nachdem stärker oder schwächer, wie hoch mein Obulus an den Staat ist.

Die Kernaussage „Wir müssen etwas Tun, egal wie viel es effektiv nützt, bitte kein Widerspruch, die Sache ist zu wichtig“ gefällt mir ganz und gar nicht. Die Kernaussage meines Artikels in dieser Stossrichtung würde auf Marktwirtschaft basieren: „Wo, das heisst in welchem Land und/oder in welcher Industrie, kann ich mit einem Schweizer Franken am meisten CO2-Reduktion herausholen?“. Das müsste das Leitprinzip sein.

Nachtrag

Dr. Wolfgang Gründinger ist Chief Evangelist beim Greentech-Unicorn Enpal. […]

In seiner Doktorarbeit befasste er sich mit dem Einfluss von Interessengruppen in der Energiewende. Zuvor studierte er Politik- und Sozialwissenschaften in Regensburg, Berlin und Santa Cruz (Kalifornien) und absolvierte die Internet Leadership Academy der Oxford University.

Oh.

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Mittwoch, 6. April 2022

Typisch Schweiz: Gebührenpflichtige Abfallsäcke

… und wie ich heute per Zufall festgestellt habe, kann man 98 Abfallsack-Designs aus der ganzen Schweiz bei Coop online bestaunen:

Abfallsäcke gebührenpflichtig

Wieso ich dort gelandet bin? Mich nahm Wunder, welche Volumen für unsere neue Wohngemeinde Neuenegg angeboten werden. Im örtlichen Coop kauft man sich die grünen 17, 35 und 60 Liter-Säcke. Grössere Abfallsäcke gibt es nicht, dafür aber Gebührenmarken für generische 60 Liter- und 110 Liter-Säcke.

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Samstag, 12. März 2022

Unbequeme Zeiten für die SP Schweiz

Ich bin mir nicht wirklich sicher, ob Putins Angriff auf die Ukraine mit Blick auf die Nationalratswahlen 2023 ein Vorteil für die SP Schweiz ist.

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Montag, 28. Februar 2022

Wie abhängig sind wir von russischem Gas?

(Bitte kommentieren, wenn ich Rechen- und/oder Überlegungsfehler gemacht haben sollte)

Spannende Diskussion gestern: 47 Prozent der Gas-Importe in die Schweiz stammten 2020 aus Russland.

Tönt vorerst nach erschreckend viel — wie einfach ist es, die Hälfte unserer Gas-Importe zu ersetzen, wenn gleichzeitig das ganze westliche Europa ebenfalls händeringend auf der Suche nach Gas ist?

Ein Bekannter wies mich dann aber daraufhin, dass man unbedingt auch den Anteil von Gas am gesamten Energiemix der Schweiz betrachten müsse.

Sprich: Katastrophal würde die Situation, wenn Gas 99 Prozent unseres gesamten Energiehaushalts stellen wurde, und somit auf einen Schlag die Hälfte unseres Energiebedarfs wegbrechen würde. Höchst vernachlässigbar hingegen, wenn Gas am gesamten Mix nur 1 Prozent ausmacht.

Nun, gemäss Watson lieferte Gas 15.1 Prozent der 2020 insgesamt produzierten/verbrauchten 747’400 Terajoule (TJ) an Energie. Somit müsste die Schweiz Pi mal Daumen 7.5 Prozent ihrer Energieproduktion (ungefähr 56’055 TJ) anderweitig beschaffen.

Zum Vergleich: Bereits verbaute Photovoltaik generierte im Jahr 2020 insgesamt 9’355 TJ (Quelle). Wir müssten also in ein paar Wochen nur fünf Mal soviel Photovoltaik auf die Dächer pappen wie bereits verbaut sind, dann könnten wir auf Putins Gas verzichten.

Wer den Sarkasmus nicht versteht:

  • Die Photovoltaik-Terrajoules werden mehrheitlich im Sommer anfallen — doch wann verbrennen wir am meisten Gas? Vermutlich im Winter.
  • Gemäss Watson werden 40 Prozent aller Gaslieferungen von den Haushaltungen verwendet — ich gehe davon aus Heizen, Warmwasser, Kochen.
  • Ob die restlichen 60 Prozent der Gasnutzung einfach so durch Strom ersetzt werden können, verschliesst sich mir. Es könnte sich um Anwendungszwecke handeln, die — aus welchen Gründen auch immer — zwingend Gas benötigen.

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Donnerstag, 18. März 2021

Impf-Neusprech beim Blick

Seit längerer Zeit fällt mir auf, dass der Blick die Impfung gegen SARS-CoV-2 konsequent als „Piks“ bezeichnet (Google-Suche; Stand heute 634 Treffer).

Wieso aber gerade „Piks“ und nicht „Impfung“ oder „Vakzination“? Einige Vermutungen:

  • Framing: „Piks“ ist positiv konnotiert und tönt weniger gefährlich als Impfung. Ein kleiner Stich in die Haut, und man ist vor dem Killervirus und all seinen Mutanten gerettet.
  • Schriftsetzung: Blick-Schlagzeilen müssen viel Inhalt auf engstem Raum transportieren — „Piks“ zählt 4 Buchstaben, während „Impfung“ 7 zählt, „Vakzination“ sogar 11.
  • Zielgruppengerecht: Blick-Leser verstehen die komplizierten Fachbegriffe „Impfung“ oder „Vakzination“ nicht. „Piks“ hingegen versteht jeder Kindergärtner.

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Samstag, 13. März 2021

The Economist: Verhältnis von Mietern zu Wohneigentümern in der Schweiz und in Grossbritannien

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Montag, 2. November 2020

Ist nicht Corona, sondern unser „endoptimiertes“ Gesundheitssystem das Problem?

Trigger-Warnung: Indem ich hier auf den Artikel verlinke und das YouTube-Video einbette, bedeutet das nicht, dass ich die Autoren in all ihrer Sachen unterstütze, noch dass ich deren Aussagen blindlings als richtig erachte. Mir erscheint es auf den ersten Blick, als sei eine wissenschaftliche Quellenkritik in beiden Fällen zwingend nötig. Die Aussagen eignen sich aber durchaus als nette Hypothese, die man im Hinterkopf behalten sollte.

Vor ein paar Tagen schrieb ich hier, dass wir (offenbar, und leider) ein Marshallplan für unser Gesundheitssystem benötigen. Es erscheint mir derart knapp dimensioniert, dass es mit ausserordentlich, zusätzlich Erkrankten im tiefen vierstelligen Bereich nicht zu Recht kommt. Das einerseits bei einer Bevölkerung von über 8.5 Millionen Schweizern (sprich: die zusätzlich Erkrankten machen 0.05 Prozent der Gesamtbevölkerung aus, wenn ich richtig rechne — oder bei 37’000 vollbelegten Betten würden 3’000 weitere Patienten hinzukommen, das wären +8 Prozent über Maximalkapazität), andererseits in dem Land mit dem zweitteuersten Gesundheitssystem der Welt OECD-Nationen (Platz 1: Die USA, die in Sachen erfolgreicher Behandlung von Covid-19 ja auch nicht wirklich einen Podestplatz einnehmen).

Das Problem zeigt sich überall in westlichen Ländern. Und nicht erst seit Corona, sondern bereits früher in besonders schlimmen Grippejahren. Es scheint mir also, dass wir Westler es hier mit einem strukturellen Problem zu tun haben.

Ich bin offenbar nicht der einzige, der ab diesen Tatsachen stutzig wird:

Seit 20 Jahren haben unsere Behörden, allen voran das BAG und die Kantone, die Infrastruktur unseres einst starken, autarken Gesundheitssystems kaputt gemacht. […]

Medizinische Versorgung aller Bevölkerungsschichten und möglichst effiziente Heilung und Bekämpfung von Volkskrankheiten sind nicht mehr oberstes Ziel und erster Auftrag, sondern Priorität geniessen Umsatz- und Gewinn-Steigerung für alle Player, jedes Jahr. Disease Management statt Heilung, Patient Retention statt endgültige Entlassung – seit 20 Jahren das Healthcare Business-Modell in Europa. Es werden keine Mittel mehr eingesetzt (und entwickelt) zur Heilung der Ursache, sondern nur noch zum Managen der Symptome. Es wird kein Diabetes mehr geheilt, keine Hypertonie, auch kein Krebs. Die Krankheit wird „gesteuert“, „auf Sparflamme“, über noch möglichst viele Jahre, für den „permanent-ambulanten Patienten“, mit horrenden Medikations-Kosten. Alles noch über-reguliert, über-administriert, über-teuert durch die Verordnungen des BAG. So steigen die Kosten ungebremst, die Qualität der Pflege sinkt, die Mitarbeiter sind überlastet und frustriert.

Quelle: Versagende Behörden, lähmende Verbote, tödliche Unterlassungen – Inside Paradeplatz

(Der gesamte Artikel erscheint äusserst krude, aber diese Aussagen sind mir ins Auge gestochen, da sie zum Selbständig-Denken anregen)

Und dann noch dieses Interview, mit einem Beinahe-Ausraster, respektive einem Sich-in-Rage-Reden, fast wie Köppel in den letzten Tagen:

Vom Interview ist mir der Begriff „endoptimiertes Gesundheitssystem“ geblieben; eine kurze Google-Suche hat ergeben, dass das kein Fachbegriff zu sein scheint.

Beobachten wir die Situation weiter; die nächsten zwei Wochen liefern vermutlich bereits die Antworten auf diese Hypothese, welche wir so nicht hören wollen.

PS: Vor Jahren habe ich mir die DVD The Power of Community: How Cuba Survived Peak Oil gekauft. Der Film zeigt unter anderem auf, wie das mausarme, kommunistische Land Kuba (!) bestens ausgebildete Mediziner besitzt, welche in Notfällen nach ganz Lateinamerika entsendet werden. Wenig Geld und ein effizientes Gesundheitssystem scheinen sich also nicht von vornherein auszuschliessen.

Nachtrag 1

Ein paar Tage, nachdem ich diesen Blog-Artikel veröffentlicht hatte, nahm sich Sandro Benini genau diesem Thema an:

Während erster Corona-Welle: Tessiner wollten Spitalpersonal aus Kuba einfliegen

Ärzte von der kommunistischen Karibikinsel in Schweizer Spitälern? Die Idee von Kuba-Freunden stiess bei der Kantonsregierung auf Wohlwollen. Kritiker bezeichnen das Vorhaben als Propaganda.

Quelle: Tessiner wollten Spitalpersonal aus Kuba einfliegen

Spannend, das war mir so nicht bewusst. Was für ein Zufall!

Nachtrag 2

„Überlastete Spitäler“ scheint es nicht erst seit 2020 zu geben (von Spanien, Frankreich und den USA wussten wir das bereits seit längerem — so etwas auch von Deutschland zu hören ist mir jedoch neu) … Am Besten lässt man seinen Partner erstmalig nur die Audiospur hören, ohne dass man ihnen das Videobild (und somit: die Jahrzahlen) zeigt:

Nachtrag 3

Gerald äusserst sich noch einmal zum Thema „endoptimiertes“ Gesundheitssystem; dieses Mal unter dem Eindruck des erneuten Lockdowns (ausgerufen am Samstag, 14. November 2020).

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Dienstag, 27. Oktober 2020

Corona: Übungsabbruch

Die aktuelle Lage in der Schweiz kommt mir irgendwie fürchterlich bekannt vor — alle Leute, die bereits etwas länger mit Computern hantieren, erinnern sich garantiert an folgende Geschichte, die sich so, oder sehr ähnlich, in praktisch jedem Haushalt zugetragen hat (Analogie? Metapher?):

Man besitzt eine 40GB Festplatte, die nur noch einige Gigabytes an freiem Festplattenplatz bietet. Ein, zwei Jahre zuvor, als man die Platte im Laden abholte, konnte man sich nicht ausdenken, sie je zu füllen.

Doch nun läuft sie fast über. Man lädt sich Tools aus dem Internet herunter, welche einem anzeigen, welche Ordner und Dateien am meisten Festplattenplatz beanspruchen. Ein, zwei Gigabytes an altem, unnützen Schrott hat man damit rasch gelöscht. Die Warnmeldungen verschwinden danach und man benutzt den Computer beruhigt wieder für die ursprünglichen Aufgaben.

Doch dann das: Einige Wochen später wieder dasselbe Problem. Man beginnt immer mehr, am Festplatteninhalt rumzuwursteln, steigert sich zunehmend in etwas hinein, verliert den Wald vor lauter Bäumen aus den Augen und verplämpert Stunden mit Aufräumaktionen — plötzlich sind einige wenige Megabytes an Platzgewinn das Tagesereignis schlechthin. Doch anteilsmässig kommen diese Platzreduktionen „too little, too late“, wie US-Amerikaner sagen.

Vielleicht beginnt man sogar, sich nach der „Esoterik“ im IT-Sektor umzuschauen: Doublespace (das spätere DriveSpace) (oder: wer kennt noch Stacker?). Wieso nicht einfach die Festplatte komprimieren? Die CPU-Zeit zum Dekomprimieren kann man sich leisten, rödelt die CPU doch die meiste Zeit ohne Auslastung herum. Leider funktionieren solche Techniken nur mit Textdateien und anderen effizient komprimierbaren Dateiformaten. Bei JPEG, MPEG und MP3 helfen auch solche Tools nichts mehr, und die werden zu dem Zeitpunkt bereits immer populärer.

Diese Endlosschleife wiederholt sich nun in immer kürzer werdenden Intervallen. Bis es einem schlicht zu blöd wird. Man überprüft den Kontostand, sichert sich bei der Partnerin die Finanzierung, und dann geht man zu Prompt Computer Surdyka & Co. an die Neuengasse in Bern. Und ersteht sich eine 80GB Festplatte. Ruckzuck ist diese installiert und die Daten von der alten auf die neue Platte geklont — und es strahlen einem 40GB freien Festplattenplatz entgegen. Die Platte, die hält, was sie verspricht. Vorerst. Bis sich das Rad ungefähr zwei Jahre später wieder genau gleich zu drehen beginnt.

Und nun der Übergang zur aktuelle Corona-Lage: Übungsabbruch. Ich kann sowohl das schon fast esoterisch anmutende Rumgewurstle und die Kakophonie nicht mehr ertragen. Behörden, Politik und (Mainstream-)Medien haben mein Vertrauen verspielt. Anstelle zuzugeben, dass sie weder eine Ahnung noch ein Rezept haben, der „Pandemie“ wirksam zu begegnen, werden in immer kürzeren Abständen immer hirnrissigere Massnahmen ausprobiert und dem Volk suggeriert, dass man die Situation bald im Griff habe.

Leute, die in die Taskforce eingebunden sind, führen ein Doppelleben auf Twitter — fast so wie ein Bundesrat, der in einer Sache den Beschluss des Gremiums zu vertreten hat, aber eigentlich dagegen gestimmt hat. Und dann seine Meinung überall und jedem erzählt, ob die Person es nun überhaupt hören will oder nicht.

Aus meiner Sicht sieht die Flucht nach vorne folgendermassen aus: Der Bundesrat beruft eine Pressekonferenz ein. Simonetta Sommaruga steht aufrecht und ehrlich vor die Medien und gesteht, dass man diesen Virus nicht in den Griff bekommt. Sie und Alain Berset blicken ernst in die Kamera und bereiten das Schweizer Volch auf das vor, was kommen wird: Viele weitere hundert, vermutlich sogar tausende Tote unter den ältesten, vulnerablen Bewohnern der Schweiz (plus ein paar Unglückliche mit jüngeren Jahrgängen, die zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort waren — oder von Vorerkrankungen geschwächt sind). Vielleicht übertreiben die beiden hier sogar ein wenig mit den apokalyptischen Prophezeiungen — doch lieber so, als umgekehrt: Stellt sich der Virus im Nachhinein als doch nicht so wild heraus, kann man wenigstens dann mit erfreulichen Nachrichten vor die Bevölkerung stehen und sich feiern lassen, dass nicht so viele gestorben sind, wie befürchtet.

Berset übernimmt die Verantwortung über das Debakel im BAG im spezifischen — einem Amt unter seiner Aufsicht, welches 2020 ein Budget von 168 Millionen verschlingt — und das offenbar äusserst marode Gesundheitssystem der Schweiz im Generellen (wofür ebenfalls des Departements des Innern zuständig ist). Eines der teuersten der Welt, aber offenbar nur (noch?) fähig, kleine, nicht lebensbedrohende Boboli zu behandeln. Dessen Personal- und Infrastruktur offenbar nur derart knapp dimensioniert ist, dass im Kanton Schwyz 10-20 spitalfällige Corona-Infizierte reichen, um die Spitalchefin einen Hilferuf in den Medien zu lancieren. Zu einer anderen Zeit, mit anderem Personal hätte man vielleicht statt YouTube-Videos zu filmen lieber Wege gefunden, um dem Ansturm begegnen zu können (bspw. dem Chef eines befreundeten Spitals anrufen, und freundlich um Verlegungskapazitäten anfragen).

Berset gibt seinen sofortigen Rücktritt bekannt, denn er, der das als Vorsteher des EDI alles toleriert hat, kann schlicht nicht die Lösung des Problems sein. Er ist stattdessen Teil des Problems.

Der Befreiungsschlag hilft. Die verbleibenden Bundesräte künden nach Beratung mit den staatstragenden Parteien und Interessenverbänden einen Marshallplan für das Schweizer Gesundheitswesen an: Die nächste Pandemie kommt bestimmt, und das nächste Mal wird sie keinem etwas stärkeren Grippejahr ähneln, sondern eher der Pest im Mittelalter. Darauf bereitet man sich nun vor: Man benötigt rasch aktivierbare Intensivplätze, aber gleichzeitig auch ausreichend Personal, um die Kranken zu pflegen. Beginnt man mit der Ausbildung jetzt, könnte man es knapp bis zur nächsten Pandemie hinkriegen. Statt die Swiss mit einer zweiten Kreditlinie zu retten und teure Kampfflugzeuge anzuschaffen, erhöht man die Löhne der Krankenpfleger durchs Band.

Was er auch immer tut: Der Bundesrat tritt immer mit der klaren Ansage auf, dass es auch bei der nächsten Pandemie viele Tote geben wird. Denn der moderne Bundesstaat hat es auch nach 172 Jahren nicht geschafft, jedem von uns das ewige Leben zu garantieren.

Schlussendlich gibt es natürlich auch noch eine PUK, die sowohl im BAG keinen Stein auf dem auf dem anderen lässt (Empfehlung: vollständige Auflösung des Bundesamtes, kompletter Neustart mit frischem Blut — aber Achtung vor der Pharmaindustrie und deren Lobbyisten, die stehen dannzumal längst in den Startlöchern) als auch das fragwürdige Verhalten einzelner Mitglieder der Taskforce sowie ehemaliger BAG-Mitarbeiter transparent macht.

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Montag, 19. Oktober 2020

BREAKING: Web-Site zeigt Auslastung der Schweizer Intensivstationen

Endlich! Während die seit acht Monaten auf Corona-Schreckensmeldungen konditionierte Öffentlichkeit täglich nach der Zahl der positiv Getesteten lechzt, wünschen sich Leute mit etwas mehr Verstand eine Übersicht der Auslastungszahlen der Intensivstationen des Landes.

Und die gibt es seit langem, nur wusste ich das nicht. Dank geht an einen Bekannten, der mir den Link freundlicherweise zugesendet hat:

icumonitoring.ch

(Nachfolgend Screenshots mit Stand 23. Oktober 2020, d.h. Prognose?)

Deutsches Äquivalent: DIVI-Intensivregister

Nachtrag

Eine Kollegin hat mich darauf hingewiesen, dass die Bettenkapazitäten (noch?) nicht das Hauptproblem sind. Das grössere Problem sei, dass qualifiziertes IPS-Pflegepersonal fehlt. Denn Patienten müssen ja nicht nur in einem Bett liegen, sondern auch von jemandem betreut werden.

Da scheint sich nun zu rächen, dass in der Schweiz offenbar seit Jahren zu wenig Personal ausgebildet wird, und das existierende Personal vermutlich deshalb auch regelmässig verheizt wird. Und sich diese Knappheit vermutlich auch nicht im Salär widerspiegelt.

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Sonntag, 2. August 2020

Meine Sicht der „Maskenfrage“

(Anspielung auf die Gretchenfrage)

Gruppendruck in Asien

Ich habe zwei nach Hong Kong ausgewanderte schweizerische Bekannte, die auf Masken schwören. „Masken auf, und zwar überall ausserhalb unserer vier Wände. Die Maske ist das Äquivalent zum Tragen eines Velohelms beim Fahrradfahren und zum Angurten beim Autofahren. Machst du bei den Aktivitäten auch ganz automatisch, ohne nachzudenken, und vor allem: Da diskutiert auch niemand (mehr) über Sinn und Zweck. Ihr im Westen seid schlicht und einfach Egoisten; hier in Asien stellt man seine eigenen Bedürfnisse zurück und schützt damit sich, das Umfeld und die ganze Stadt. Deshalb: Hör auf zu trollen, wir haben Wichtigeres zu tun.“ (überspitzt paraphrasiert)

Mit dem Wunsch nach einer etwas nuancierte Betrachtung der „Maskenfrage“ ist mit diesen zwei Bekannten nicht möglich. Mir bleibt nichts anderes zu vermuten, als dass man als Expat in Asien über die Zeit halt einfach so wird: Wenn alle um einen herum eine Maske tragen, kann das erstens ja nicht falsch sein und zweitens muss es wohl sogar nützen, sonst würden ja nicht alle Masken tragen (siehe Zirkelschluss). Und vielleicht spielt ja doch noch ein wenig der gute, alte Gruppendruck eine klitzekleine Rolle.

„Karens don’t like masks“

Bevor ich die Hälfte der Leser jetzt hier verliere und mich morgen die Gestapo Gedankenpolizei Canceller abholen: Nein, ich bin keine „Karens don’t like Masks“, wie uns ein Bekannter aus Hawaii kürzlich per Whats App zugewitzelt hat. Zu dem Zeitpunkt waren die Proteste in Orange County gegen das Maskentragen gerade der Hit auf YouTube.

Differenzierte Sichtweise

Ich schaue die „Pandemie“ aber immer noch ohne Scheuklappen an und nutze meinen Denkapparat. Und leider ist es — wie bei allem auf dieser Welt — kein Schwarz und Weiss: „Masken tragen gut, keine Maske tragen schlecht“ gilt wohl auch hier nicht einfach so ohne weiteres.

Folgende Punkte sind in der Maskendiskussion aus meiner Sicht zu beachten:

Wissenschaftlich belegte Wirksamkeit

Um ein normalerweise nicht-maskentragendes Volk auf Grund der „äusserst kritischen Lage“ (gestern Sonntag 12 Corona-Infizierte in bernischen Spitälern, schweizweit kumuliert 6 Tote unter 40 Jahren, seit Wochen Untersterblichkeit; Quelle) in gewissen Bereichen zum Maskentragen zu zwingen, sollte einerseits ein ausreichendes wissenschaftliches Fundament existieren („Masken tragen nützt nachweislich generell“) und andererseits die Maskenpflicht in den Bereichen angeordnet werden, wo (1) die schwersten Infektionsverläufe stattfinden und (2) diese mit Masken nachweislich effektiv verhindert (oder: zumindest stark gesenkt) werden können.

Mit Blick auf die Entscheidungen und Begründungen der hiesigen Behörden habe ich aber Anlass zu befürchten, dass in den Amtsstuben in Bern andere, mir nicht erschliessbare Kriterien angewendet werden …

Das BAG mag zu Beginn der Krise das Maskentragen im Zivilleben nicht empfohlen haben, weil unsere Behörden und das Gesundheitssystem auf der ganzen Linie versagt und keine Maskenlager angelegt hatten. Vielleicht aber kannten die Profis des BAGs tatsächlich auch damals schon die (damals noch wenigen) existierenden Studien zum Thema. Mittlerweile kenne ich eine Metastudie, die eine Reduktion der Ansteckungen von 17.4 (Kontakt mit einem Infizierten ohne dass man selber eine Maske trägt) auf 3.1 Prozent postuliert (mit Maske). Eine andere Metastudie liefert weitere vielversprechende Resultate. Zum Ausbruch der Pandemie gab es diese Studien aber noch nicht, und selbst die WHO änderte ihre Meinung zur Maskentragpflicht erst Anfangs Juni 2020.

Für mich ist im Zusammenhang mit solchen Studien aber auch eminent wichtig, dass die Wissenschaftler in ihrer Beurteilung sicherstellen, dass man mit dem Maskentragen keine Kollateralschäden verursacht: Sprich Corona verhindert, aber sich mit irgendwelchem anderen gefährlichen Viren- oder Bakteriengeziefer infiziert, das sich auf der Maske breit gemacht hat. Und bereits angeschlagene Menschen nicht Probleme mit der Atmung kriegen: Sucharit Bhakdi erzählt im Grenzgänger-Interview mit Sky Dumont, wie seine Schwiegermutter im Aldi (oder war es Lidl?) in Ohnmacht gefallen ist, weil sie durch die Maske nicht genügend Sauerstoff aufnehmen konnte.

Und selbstverständlich interessiert mich in der jetzigen Diskussion nicht, was die Auswirkungen des (korrekten) Maskentragens im Spitalbetrieb ist, sondern von Laien im Alltag, denen die Hygienevorschriften weder eingetrichtert wurden, noch von ihnen regelmässig geübt werden.

Selbstschutz, oder Schutz Dritter?

Wenn ich die über die Monate mitverfolgten Diskussionen richtig verstanden habe, trägt man Masken vor allem, um nicht andere anzustecken.

Ich bin mir aber nicht sicher, ob das die Mehrheit der Maskenträger begriffen hat. Ich befürchte, dass die Hardcore-Maskenträger immer noch meinen, vor allem sich selber vor in der Luft herumschwirrenden Corona-Viren zu schützen.

Dieser Punkt sollte bei jeden Entscheiden mitberücksichtigt und die Betroffenen transparent aufgeklärt werden.

Ramschware

Galaxus hat sich vor wenigen Tagen mit einer selten blöden Anspielung auf „Fake-News“ darüber entrüstet, dass der Beobachter und die FHNW es gewagt hätten, ihre tolle Maske als unbrauchbar zu bewerten. Das Medienerzeugnis und die Fachhochschule solle bitteschön gemäss geltenden EU-Normen (Abgasskandal, anyone?) testen. Nun, wenn die FHNW (a) beim Testaufbau nicht geschlampt hat, und (b) trotzdem noch gewisse Masken gute Noten erzielt haben, wäre für mich der Fall klar: Ich kaufe dann doch lieber die Maske, die auch den härteren Test bestanden hat, als den zwar Euronorm-kompatiblen „Lumpen“, den uns Galaxus verkaufen will, der mich aber dann nicht schützt. Dann kann ich es auch lieber sein lassen mit Maskentragen.

Und, liebe Digitec Galaxus: Das was ihr anprangert sind keine „Fake News“:

Fake news is written and published usually with the intent to mislead in order to damage an agency, entity, or person, and/or gain financially or politically, often using sensationalist, dishonest, or outright fabricated headlines to increase readership. Similarly, clickbait stories and headlines earn advertising revenue from this activity.

Quelle: Wikipedia: Fake news

Im Gegenteil: Der Beobachter will Schindluderei beim Maskenverkauf aufdecken („Maske ist nicht gleich Maske!“) und seiner Leserschaft helfen, Masken auszuwählen, die sie auch effektiv von „Käfern“ in der Luft schützen.

Und da wären wir bei der eigentlichen Problematik: Wie gut sind eigentlich die Masken, die nun die halben Schweizer Haushalte eingebunkert haben? Während ich mich mit Heimelektronik eingedeckt habe (Prioritäten!), hat meine Frau ebenfalls mehrere 50er-Packungen Masken aufgetrieben.

Rückblickend sehr interessant, da die Packungen aus verschiedensten Quellen stammen: Notlieferung eines Bekannten aus Shanghai, als hier anfänglich niemand Masken kaufen konnte; Qoqa; unter der Theke eines asiatischen Lebensmittelladens in der Region. Deshalb macht es richtig Spass, die unterschiedlichsten Verpackungskartons und ihren Inhalt zu studieren: Made in Vietnam, Made in China. Wie Toilettenpapier 4-lagig, 3-lagig. BEF (oder ist es doch BFE?) gleich 95, grösser gleich 98, höher als 99 Prozent. Manche drucken das FDA- und CE-Siegel drauf (Schindluder, wetten?). Eine Packung verweist auf Euronormen EN14683:2014 und eine andere auf ISO13485:2016. In manchen Packungen liegt sogar ein kleines Zettelchen, welches mit einem roten Stempel versehen ist und wie ein Zertifikat daherkommt. Soll vermutlich Vertrauen erwecken — aber die Produzenten wissen sicherlich am Besten, dass sie aus rechtlicher Sicht nichts zu befürchten haben, falls ihre Masken nicht versprechen, was sie halten.

Doch … ich frage mich schon, wie effektiv die Masken sind, die wir hier bunkern, und die, welche sich einige Leute täglich umschnallen. Sind wir doch ehrlich: Als die Produzenten in China realisierten, dass die Welt nach Masken schrie, wurden in windeseile die Produktion hochgefahren. Gekauft wurde vom Westen vermutlich alles, was nicht angenagelt war. Als chinesischer Unternehmer hätte ich jedenfalls auf Profit geschielt, und mich weniger um reine Räume, Qualität und Zertifizierungen.

Falsche Handhabung durch uns Laien

Ich trage seit Ausbruch der „Pandemie“ nur wenn zwingend nötig eine Maske. Das heisst vor zwei Wochen im IC von Bern nach Zürich und zurück, einige Male im Tram und Bus hier in Bern, drei Male beim Coiffeur, in der Karwendel-Gondel und beim Besteigen eines Schiffs auf dem Achensee sowie in der Gondel auf der Talfahrt von der Gemmi nach Leukerbad.

Das schlimmste Erlebnis war die je einstündige Zugfahrt von Bern nach Zürich und zurück im Hochsommer: Im Zug ist es schon genug warm, und mit der Maske fällt die Atmung noch einmal deutlich schwerer. Persönlicher Entscheid: Wenn immer möglich werde ich solche langen Zugfahrten meiden, solange die Maskenpflicht gilt. Andere, die den Luxus von Work from Home nicht haben und somit den ÖV nicht vermeiden können, verleitet dies dann aber genau zu Verhalten, welches das Maskentragen zur Farce werden lässt.

Ein Bekannter, der täglich lange Zugstrecken fahren muss, hat nun immer ein Getränk vor sich stehen, denn wer isst und trinkt, darf die Maske offenbar temporär (permanent?) heruntergezogen haben. Insbesondere dann, wenn er weit und breit der einzige im Wagon ist. Will ich es ihm wirklich verübeln?

Vermutlich bin ich unfähig, aber meine Masken rutschen mir (ungewollt) immer runter (ja, der Draht ist oben, darauf achte ich mich seit Beginn), weshalb ich sie immer wieder mit meinen Fingern anfassen und nach oben über die Nase ziehen muss. Das ist Gift, den genau an der Aussenseite sammeln sich nicht nur die Corona-Viren, sondern noch viele andere schädliche Viren und Baktieren. An der Innenseite auch, aber das ist immerhin mein „persönlicher Zoo“, wie es auch Dieter Nuhr bereits thematisiert hat (Nuhr griff das Thema „Maskentragen“ noch ein zweites Mal aus einem anderen Blickwinkel auf).

Die Stadt Stuttgart beispielsweise ermahnt denn auch seine Bürger: Gesundheitsamt weist auf die Wichtigkeit der korrekten Anwendung der Mund-Nasen-Bedeckungen hin.

Das das bitter nötig ist, weiss mittlerweile jeder, der mit offenen Augen durch die Welt geht: Wer hat sie nicht schon über WhatsApp gekriegt, die Videos von Leuten, die eine vertikale Öffnung in die Maske geschnitten haben, um besser atmen zu können. Oder das Video einer Person, die sich einen verschliessbaren Einlass in die Maske reingepfropft hat, um mit Maske rauchen zu können (welch‘ eine Ironie im Kampf gegen eine respiratorische Krankheit) oder um aus einer PET-Flasche trinken zu können.

Doch nicht nur beim Tragen gibt es Probleme. Eigentlich sollte man Einwegmasken ja nach jeder Benutzung wegwerfen. Doch die Mehrheit der Leute trägt dieselbe Maske mehrmals. Bei Nichtbenutzung wird sie in einem dieser schicken, superflachen Plasticbehälter aus Asien aufbewahrt, am Besten noch über saubere Masken gelegt. Oder dann aber in eine Jackentasche oder gar in ein Ziploc-Sack gesteckt, um sie bei der nächsten ÖV-Fahrt wieder hervorzunehmen. Will man es den Leuten übel nehmen? Falls man denn in den schlimmsten Zeiten überhaupt noch Masken kriegte, hat man für diese pro Stück einen Franken bezahlt. Das wertvolle Gut nach fünf Minuten Tramfahrt zu entsorgen macht weder finanziell Sinn, noch ist es praktikabel (ausser man hat immer ein 10er Pack Ersatzmasken mit dabei). Mit solchem Verhalten erhöht man meiner Meinung nach aber leider das Krankheitsrisiko anstelle es zu senken — aus „gut gemeint“ wird schädlich.

Klar gibt es mittlerweile auch diese feschen, wiederverwendbaren Modemasken aus Textilien. Wie effektiv diese sind, und wie oft und unter welcher Temperatur man diese wie lange waschen soll weiss ich nicht.

Velohelm-, Skihelm-, ABS- und ESP-Effekt

Mit der Maskenpflicht steigt die Gefahr, dass die Leute sorgloser werden — Distanzregeln werden missachtet, Hände werden nicht mehr gründlich gewaschen, und man hält sich wieder vermehrt und länger in geschlossenen Räumen auf, die eine Ansteckung erleichtern.

Das befürchtet zum Beispiel auch Klaus Püschel:

Diesen Effekt namens Risiko-Kompensation vermutet man für viele Lebensbereiche — mit aufgesetztem Velohelm auf dem Fahrrad oder mit Gurten, aktiviertem ABS- und aktivierter Antischlupf-Regelung fährt man halsbrecherischer. Wissenschaftler wollen aber kürzlich herausgefunden haben, dass solche Risiko-Kompensation nicht nachweisbar ist. Da haben wir ja noch einmal Glück gehabt.

Wo wir dann wieder in der Situation „Zwei Wissenschaftler, drei Meinungen“ wären. Denn 2014 hiess es noch: Fahrradhelm-Pflicht brächte mehr Schaden als Nutzen.

Fazit

Ich bin skeptisch und lehne auf Grund all der Informationen über Masken, welche ich seit Ausbruch der Pandemie erfahren habe, eher dazu, die Maskentragpflicht im Zivilleben als sogenanntes Hygiene Theater abzutun. Schlussendlich primär eine Beruhigungspille für panische Mitbürger, welche sich nun nicht nur an etwas handfestes (ein Stück Stoff) klammern können, sondern die ihnen auch die Hilflosigkeit nimmt, und sie aktiv etwas tun können: nämlich einen „Schutzschild“ aufsetzen. Psychologisch muss das ungemein wirksam sein.

In ein, zwei Jahren haben wir aber hoffentlich genügend wissenschaftliche Grundlagen, um die Wirksamkeit der Masken im Zivilleben ex-post zu beurteilen. Bis dann gilt wohl: Helm, eh, Maske auf! „Nützts nüt, schadts (bitte bitte bitte) nüt.“

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