Archiv Juni 2008

Sonntag, 22. Juni 2008

Rambo Yves M.

Die riverraftenden Armeesoldaten waren letze Woche ein gefundenes Fressen für die Boulevard-Zeitung Blick. Während ich bisher der Meinung war, dass hier wieder mal einer nur zur Auflagensteigerung fertig gemacht werde, hat sich dieser Eindruck nun geändert.

Wer sich nämlich unter AdAs umhört, die unter oder mit ihm gedient haben, realisiert, dass es sich bei Yves „Maginid“ um eine tickende Rambo-Zeitbombe gehandelt haben muss. Während die Armee-Etage von all den Symptomen nichts wissen und hören wollte (bewusst oder auf Grund der in unserer ach so tollen Armee grassierenden Fahrlässigkeit sei dahingestellt), war den „normalen“ Leuten, dem Kanonenfutter, der Charakter von Y. M. sehr wohl bekannt.

Zwei Beispiele:

  • Als er mit einer Deutschen liiert war, überquerte er regelmässig die Grenze im Kämpfer. Ein-Mann-Feindesverband im Grossen Kanton? Zum Glück haben das die Schwoben nicht bemerkt, sonst lebten wir jetzt unter einer Besatzungsmacht.
  • Pfefferspray und besondere Messer – kein Problem. Seinen Soldaten beschaffte er alles, was ihre von ihm, dem Rambo, angestachelte Herz begehrten.

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Sonntag, 22. Juni 2008

Lastwägeler und ihre strukturellen Probleme

Martin Bäumle im Interview:

Die hohen Dieselpreise können kein wirkliches Problem für die Fuhrunternehmen sein. Die Dieselpreise betragen nur einen Bruchteil der Transportpreise und werden auf die Kunden überwälzt; die Branche als Ganzes ist nicht bedroht. Bei Unternehmen, die ohnehin strukturelle Probleme haben, können die rasch steigenden Energiepreise Probleme verursachen, doch da sin andere Probleme die Ursache. Als Liberale müssen wir diese Marktbereinigung akzeptieren.

Quelle: SonntagsZeitung, 22. Juni 2008, „Neues AKW in der Schweiz: ‚Das ist reine Erpressung'“, S. 5

Pseudo-Liberal?

Bleibt man der liberalen Linie treu, müsste Bäumle aber auch jegliche Subventionierung der SBB verteufeln (auch für mich ein wahrlich schrecklicher Gedanke) … Wahrscheinlich müssen die langsamen, lärmenden und stinkenden Zig-Tönner einfach mit anderen Ellen gemessen, obwohl ich bei jedem Einkauf im Supermarkt eine grosse Menge an Produkten einkaufe, die genau mit diesen Gefährten in den Laden „chauffiert“ wurden.

Eine überaus gesunde Branche?

Dass viele Transportunternehmen ein strukturelles Problem haben, sehe ich auch. Bis vor Kurzem machten diese ja ausschliesslich Schlagzeilen, wenn deren Chauffeure mit zu viel Ladung und zu lange durch die Gegend tuckerten und im schlimmsten Fall in einem Tunnel in Brand gerieten.

Fwd: Preiserhöhung

Anscheinend ist aber die Weiterverrechnung der Treibstoffzuschläge ein reelles Problem: Auch die Grossverteiler arbeiten anscheinend mit einem Puffer, um die rasant gestiegenen Rohstoff- und Nahrungsmittelpreise nicht 1:1 an die Endkunden weiterzugeben. Wieso ist mir als ein Möchtegern-Versteher der Marktwirtschaft nicht ganz klar.

Ich habe den Eindruck, dass die Fuhrunternehmen (tönt so nostalgisch nach „Fuhrwerk“ – mit Gespann durchs Dörfli?) mit Grosskunden langfristige Verträge abgeschlossen haben und dabei das Risiko der Verteuerung des Treibstoffs einzig auf ihre Kappe nehmen müssen. Der Schuss ging dieses Mal nach hinten los.

Doch hier bin ich wieder auf Bäumles Linie: Der Staat kann und darf Privatunternehmen nicht davon abhalten, für sie ungünstige Verträge zu unterzeichnen, die sie im schlimmsten Fall in den Ruin treiben könnten. Es soll jedem Lädeli erlaubt sein, Waren unter dem Einstandspreis zu verkaufen, wenn man an Gewinn-Voodoo glaubt.

Grounding

Übrigens: Die Fuhrunternehmer, Giezendanner voran, könnten ja einen Teil ihrer Flotte „am Boden“ lassen (analog zu den US-Fluggesellschaften, die hunderte von Flugzeugen stilllegen – es kommt billiger, diese am Boden zu lassen, als durch die Lüfte zu fliegen).

Eine so einsetzende Verknappung des Angebots könnte sicherlich auch in der LKW-Transportbranche rasch Abhilfe schaffen. Aber anscheinend gibt es Konkurrenten, die trotz der hohen Dieselpreise noch Gewinn machen und bei dieser schon fast kartellmässigen Absprache nicht dabei wären. Tjach – Marktwirtschaft eben. Der Markt wird’s schon richten, Herr Giezendanner.

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Sonntag, 22. Juni 2008

Wilde Oranje-Camper

Die spontanen Camps in Stadtparks wegen fehlenden Hotelzimmer und restlos überfüllten Fancamps wurden von der Polizei geduldet. Ihre Auflage an die Wild Campierenden, nachher sauber zu machen, sei befolgt worden, lobte ein Sprecher der Host City.

Quelle: Der orange Zug kommt in Basel zum Halt (Panorama, NZZ Online)

Auch auf dem Parkplatz unserer Schule hier in Neuenegg fand sich letzte Woche ein Wohnmobil, das Holländern als Unterkunft diente …

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Samstag, 21. Juni 2008

Wer findet die Oranje-Fans?

150′000 Oranjes in Bern

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Samstag, 21. Juni 2008

Zentralbanken lassen sich vergewaltigen

Toll, was die Europäische Zentralbank Banken innerhalb der Union alles für Schrott abkauft. Wenn das keine tickende Zeitbombe ist:

The ECB accepts a wide range of assets, including those such as ABS for which there is temporarily very little trading, as collateral in its refinancing operations. Provided the tranche of securities is the most senior, and rated A- or above, the ECB will take it. No surprise then that since August a large number of banks have designed ABS tranches, backed mostly by mortgages, purely for ECB consumption. Of €208 billion ($320 billion) of eligible securities created, only about €5.8 billion have been placed with investors, according to calculations by JPMorgan. In one noteworthy deal in December, Rabobank, a Dutch institution, issued €30 billion of mortgage-backed securities, €27 billion of which were designed exclusively for refinancings with the ECB.

Quelle: Bank liquidity | Litterbin of last resort | Economist.com

Selbstverständlich ist die Situation bei der Fed noch viel, viel schlimmer. Geradezu ein Wunder, das uns die „Atommüll“-Endlager noch nicht um die Ohren geflogen sind … Ob es für die Finanzgenies reicht, die Boni für das Jahr 2008 ins Trockene zu retten?

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Freitag, 20. Juni 2008

Fertig lustig für den Microsoft Internet Explorer 6

IE 6 is definitely the most painful browser for us to support – it’s seven years old and doesn’t even fully support the CSS 1.0 standard created in 1996. Microsoft’s done an incredibly poor job of getting users to upgrade. It looks like it’s going to take pressure from big apps like MobileMe to seal the deal.

Quelle: Apple’s MobileMe drops support for IE 6 – (37signals)

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Freitag, 20. Juni 2008

Runlevel in Debian wechseln

Für viele eine überaus doofe Frage, doch in meinem bereits mehrere Jahre dauernden Linux-Leben war heute tatsächlich das erste Mal, dass ich so etwas durchführen muss.

Aktueller Runlevel

$ runlevel
N 3

Quelle: An introduction to run-levels

Runlevel wechseln

# telinit 1

Mittlerweile läuft rsync munter vor sich hin und kopiert Daten von der alten auf die neue Partition … Hopp Schwiz!

Labels: IT, Linux

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Freitag, 20. Juni 2008

Indiana Jones 4: Kurzzusammenfassung à la GetAbstract

Grandios! Man muss den Film gesehen haben, um bei jeder zweiten laut herauszulachen (und ja, auch dieser Blogger zerreist den Film in der Luft – „sone schissi!“):

SHIA LABEOUF

Are we really expecting audiences to put up with this? We’re violating like ten thousand laws of physics here.

HARRISON FORD

Are you joking, kid? That makes this the most realistic action scene in the movie.

Quelle: Indiana Jones and the Kingdom of the Crystal Skull: The Abridged Script | The Editing Room

City of Gold? Isn’t that what Nicolas Cage was looking for in National Treasure 2? Are we seriously getting the plot for our shitty sequel to Indiana Jones by ripping off the plot of a shitty sequel to a shitty knock-off of Indiana Jones?

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Freitag, 20. Juni 2008

Benutzer schafft es, Drucker unter Windows Vista zu installieren

When Mr. Walling bought his new Windows Vista machine, he initially used the installation disc that came with his Dell 942 All in One printer that he had been using with his previous PC. That disc was meant for Windows XP. The problem: Dell’s printer driver for Windows XP did install on Windows Vista. But it didn’t work. And it couldn’t be easily removed.

Quelle: Man gets Windows Vista to work with printer

Hände weg von Tintenpissern, All-in-one-Druckern und GDI-Geschwüren. Wer über Betriebssystemgrenzen (und anscheinend -versionen) hinweg funktionierende Drucker will, wählt die etwas teureren Postscript-Geräte. Damit druckt sich auch mit generischen Druckertreibern, denn Postscript ist ein Standard, der auf allen drei grossen Plattformen (Windows, Mac OS X und Linux) zu Hause ist.

PS: Schon irgendwie tragisch, dass bei einem Betriebssystem, an dem 5 Jahre lang rumprogrammiert wurde, keine simple Versionsabfrage bei Treiberinstallationen möglich ist …

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Freitag, 20. Juni 2008

Lissabon in Dublin

In meinem Herzen bin ich weiterhin für einen baldigen Beitritt der Schweiz in die EU – das Gebilde scheint aber einfach geistig noch nicht bereit zu sein für einen Staatenbund:

Italiens Präsident Giorgio Napolitano verlangte, dass die Länder, die eine Integration behindern, aus der EU ausgeschlossen werden. Und der deutsche Europa-Abgeordnete Martin Schulz will gar den irischen EU-Kommissar Charlie McCreevy seines Amts entheben, weil er versagt habe. McCreevy hatte gesagt, er würde „von niemandem, der seine Sinne noch beisammen hat, erwarten, ein Wochenende mit der Lektüre des Lissabon-Vertrags“ zu verschwenden. Er selbst habe ihn im Übrigen auch nicht gelesen, fügte er hinzu.

Quelle: Neinsager Irland: Schurkenstaat im Schockzustand – Politik – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten

Die Abstimmung zeigt, dass die Union Demokratiedefizite aufweist – und noch sehr, sehr viel von der föderalen Schweiz lernen kann.

Andererseits: Ich bin schon froh, dass die urchigen Schwyzer Abstimmungen nicht auf diese Weise immer für sich entscheiden können. Liebe EU, schaut euch mal das urschweizerische Konzept des Ständemehrs an – dieses Verfahren würde aber bedingen, dass die Völker aller Mitgliedstaaten über solche Verträge abstimmen müssten, nicht etwa die Parlamente.

Abgesehen von solchen technischen Massnahmen gebe ich weiter zu, dass auch ich nicht für diesen Vertrag gestimmt hätte – 1’000 Seiten unmissverständliches Juristendeutsch? Eine zwar durchaus schöne Arbeitsbeschaffungsmassnahme, doch für mehr nicht zu gebrauchen. Die EU muss sich wieder bewusst werden, wem sie schlussendlich zu dienen hat: Nicht den Jüristen, Beamten und Bürokraten, sondern seinen Einwohner.

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