Archiv ‘Arbeit’

Mittwoch, 22. Juli 2009

Auf den Schultern von Chinesen

We all know that there’s no fucking way in the world we should have microwave ovens and refrigerators and TV sets and everything else at the prices we’re paying for them. There’s no way we get all this stuff and everything is done fair and square and everyone gets treated right. No way. And don’t be confused — what we’re talking about here is our way of life. Our standard of living. You want to „fix things in China,“ well, it’s gonna cost you. Because everything you own, it’s all done on the backs of millions of poor people whose lives are so awful you can’t even begin to imagine them, people who will do anything to get a life that is a tiny bit better than the shitty one they were born into, people who get exploited and treated like shit and, in the worst of all cases, pay with their lives.

Quelle: The Secret Diary of Steve Jobs: I’m really thinking maybe I shouldn’t have yelled at that Chinese guy so much

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Samstag, 6. Juni 2009

Wieso die Konsolidierung der Presse not tut

Soeben auf Spiegel Online gelesen:

Air France hat am Freitag angekündigt, die betreffenden Sensoren an seiner Airbus-Flotte zu ersetzen. Letzte Signale des abgestürzten Flugzeugs belegen nach jüngsten Erkenntnissen bisherige Informationen, wonach die Maschine ohne Autopilot flog. Laut Arslanian, der für die französische Ermittlungsbehörde BEA arbeitet, ist allerdings unklar, ob der Autopilot bewusst ausgeschaltet wurde oder ob sich das Gerät wegen widersprüchlicher Computer-Informationen über die Fluggeschwindigkeit selbst abschaltete.

Letzte Signale des abgestürzten Flugzeugs belegten am Samstag nach Erkenntnissen der Ermittler die bisher nur als Mutmaßung kursierende Information, dass der Airbus zum Zeitpunkt des Absturzes ohne Autopilot flog. Es sei aber unklar, ob die Piloten von Flug AF 447 den Autopiloten ausschalteten oder ob sich das Gerät wegen widersprüchlicher Informationen des Computersystems über die Fluggeschwindigkeit selbst abschaltete, erklärte Arslanian.

Quelle: SPIEGEL ONLINE – Druckversion – Flugzeugabsturz im Atlantik: Brasilianische Luftwaffe findet erste Leichen aus Air-France-Jet – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten – Panorama

Was zeigt uns diese Wiederholung? Personen, die sich „Journalisten“ nennen, tun heute anscheinend nichts anderes mehr, als Pressemitteilungen mittels Copy&Paste zu neuen Artikeln zusammenzufassen. Dagegen muss man nichts einwenden – wenn man aber einen solch anforderungslosen Job ausübt, sollte einem doch um Himmels Willen bittesehr auffallen, wenn man denselben Müll in zwei aufeinanderfolgenden Absätzen wiederholt …

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Dienstag, 2. Juni 2009

Wider die religiösen Feiertage

Weihnachten geht ja noch, die ist dank dem Weihnachtsmann in profane Hände übergegangen. Doch Ostern, Auffahrt, Pfingsten und Allerheiligen sind doch völlig überflüssig. So wie der 1. Mai.  

Eine Woche mehr Ferien würden die kirchlichen Feiertage bei weitem aufwiegen. 

Quelle: Arlesheim Reloaded. Mäuse schultern Elefanten. – Jedes Jahr dieselbe Zwangspause

Recht hat er, unser Arlesheimer Blogger. Aus liberaler Sicht (Religionsfreiheit) müsste man das sofort befürworten – aber auch aus marktwirtschaftlicher Sicht würde dies Sinn machen (und der Initiative für 6 Wochen Ferien pro Jahr in die Arme spielen): Wenn jeder selber bestimmen kann, wann er diese zusätzlichen fünf Tage frei nehmen will, könnte man eine bessere Verteilung hinbringen. Wären die Staus vor Ostern Geschichte? Nun, wollen wir nicht gleich ganz so euphorisch sein: Die Schulferien bestimmen für viele Familien massgeblich, wann man in die Ferien reist und wann nicht. Doch für unsereiner Twens, die den Kindersegen noch nicht erfahren haben, wäre es durchaus ein Vorteil. Und auch für die Herren und Damen der Schöpfung, deren Zöglinge bereits ausgeflogen sind.

In verwandter Sache: Wussten meine Leser übrigens, dass die französischen Aufklärer einen neuen Kalender erfanden und einsetzten? Leider ist das Projekt mit 10-tägigen Dekaden statt 7-tägigen Wochen grandios gescheitert – obwohl es von Säkularität nur so strotzte: Französischer Revolutionskalender.

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Dienstag, 2. Juni 2009

Wie man als Programmierer seinen Arbeitsplatz auf Lebzeiten sichert

Köstlich – der ganze Artikel muss gelesen werden!

If you call your variables a, b, c, then it will be impossible to search for instances of them using a simple text editor. Further, nobody will be able to guess what they are for.

Quelle: How To Write Unmaintainable Code

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Dienstag, 2. Juni 2009

Wie man sich bei Web-Buden anständig bewirbt

Was ich in einem früheren Artikel bereits auf meine Art ausgedrückt habe, schildert David von 37Signals auf Englisch und aus aktuellem Anlass (Suche nach einem „Junior Support Programmer“):

This advice is probably exactly the opposite of what you’ll if you’re aiming to get into a big shop with a formal HR department. In that scenario, it’s often last man standing in the numbers game and checklist requirements. Personality doesn’t matter to make it through the first cut.

But when you’re looking to get hired by managers who actually have to work with you, personality is almost all that matters to get to the interview. So beef up your cover letter and let your personality shine […]

Quelle: Forget the resume, kill on the cover letter – (37signals)

Mit ein Grund, wieso ich die ersehnte Anstellung bei Liip gekriegt habe, war genau ein solcher nicht standardkonformer Begleitbrief zum Bewerbungsschreiben – das wurde mir von einem der neuen Chefs nach einige Arbeitswochen explizit so mit auf den Weg gegeben. Inwiefern darin meine tatsächliche „Personality“ durchschien, könnte das Liip-Management mittlerweile sicherlich sehr gut beurteilen … Auf jeden Fall hatte der Brief die Aufmerksamkeit der Rekrutierenden geweckt.

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Montag, 1. Juni 2009

Die Bundesbeamten mögen Facebook

Facebook belegt in der Bundesverwaltung den zweiten Rang der meistbesuchten Websites. Nun erging ein Appell an alle Mitarbeiter, sich zu mässigen.

Quelle: Bund droht mit Facebook-Verbot (Schweiz, NZZ Online)

Würde ich in der Bundesverwaltung arbeiten und hätte ich entsprechende Entscheidbefugnisse, wäre Facebook ca. 2 Stunden nach Stellenantritt für den gesamten Betrieb gesperrt. Falls Beamten diese Community-Web-Site tatsächlich zur Erfüllung ihrer täglichen Arbeit benötigten, müssten sie die Entsperrung schriftlich begründen. Die Freigabe der Site wäre selbstverständlich auf die IP-Adresse des Arbeitsgerätes des Antragstellers begrenzt.

Im Grunde ist dies aber nur Symptom-Bekämpfung: Dass auf der Bundesverwaltung (im Schnitt) für den einzelnen Mitarbeiter nicht unbedingt viel Arbeit zu erledigen ist, ist weithin bekannt. Insbesondere höre ich immer wieder Geschichten, dass Lehrlinge Stunden ihres Arbeitstages auf Facebook, Partyguide etc. verbringen, weil es ihre Lehrlingsbetreuer anscheinend nicht für nötig halten, ihren Zöglingen ausreichend Arbeit auf das Pultli zu stellen.

Dass der Bund viele Lehrstellen anbietet, ist äusserst löblich. Leider bezweifle ich aber, ob Lehrabgänger der Bundesverwaltung mangels anspruchsvoller Aufgaben wirklich fit sind für die Privatwirtschaft.

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Freitag, 29. Mai 2009

Ein brenzliger Herbst 2009?

Aber eigentlich kann sich kaum jemand ein Worst-case-Szenario vorstellen. Aus dem einfachen Grund, weil den beiden derzeit aktiven Generationen jegliche Erfahrung für ein solches abgeht. Wir wissen schlicht und einfach nicht, wie man mit einer tiefgreifenden wirtschaftlichen- und damit auch gesellschaftlichen Krise umgehen muss.

Quelle: Arlesheim Reloaded. Mäuse schultern Elefanten. – Es kommt viel schlimmer als derzeit gefühlt

Zu einem ähnlichen Schluss komme ich in meiner Lizentiatsarbeit über die Missernte von 1916/17 im Ersten Weltkrieg: Niemand wusste mehr, wie sich eine Versorgungskrise anfühlte. 1918 wurde nicht wirklich kein friedliches Jahr … abgesehen vom Waffenstillstand von Compiègne.

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Montag, 25. Mai 2009

US-Alltagsphänomen Working Poors

working full time for a part-time income has become the fate of greater and greater numbers of Americans. In fact, the U.S. minimum wage, adjusted for inflation, has never regained its 1968 value. The average income of a full-time worker at Walmart, today the nation’s largest private employer, is only slightly more than $17,000 a year.

[…] The payday loan, too, is a liar loan of sorts, though the relevant lie is told not to the banker or mortgage broker but to yourself: that you’re still making it, you’ve hit a brief rough patch, everything will work itself out soon. You end up at the payday-lending office only if you have caught at least a glimpse of prosperity, and are desperately trying to keep this mirage in view.

Quelle: Usury country: Welcome to the birthplace of payday lending—By Daniel Brook (Harper’s Magazine)

Als Sozialdemokrat bin ich wie der im lesenswerten Artikel genannten Martin Luther King der Meinung, dass wer arbeitet, auch genügend zum Leben verdienen sollte. Damit meine ich keine Staatsgarantie für jährlich zwei Wochen Ferien auf den Malediven, sondern ausreichend Nahrung, ein Dach über dem Kopf, kostenlose Schulbildung und eine Krankenversicherungen, die einem bei schweren Krankheiten nicht in den Privatkonkurs treibt.

Und doch fragt die liberale Hälfte in meinem Kopf: Was gibt uns Angehörigen einer westlichen Konsumgesellschaft das Recht, mehr einzufordern als was ein Durchschnittsinder oder ein -chinese erhält? Sind unsere Arbeitsbedingungen und Löhne der Normalfall, oder sind es vielleicht doch eher tragischerweise diejenigen in Entwicklungs- und Schwellenländern?

Egal. Solang der Staat anscheinend über Milliarden verfügt, um eine Grossbank zu retten, dürfen ruhig auch Normalsterbliche in den Genuss des Geldregens und eines anständigen Lebens kommen.

When that industry was consolidated nationally, Eaton began looking for another line of work. He settled on short-term loans—cash today to tide a worker over until payday, offered at triple-digit annual interest rates. Eaton took out a second mortgage on his house and opened up Check Cashing, Inc. on December 2, 1991.

Mutet es nur mir paradox an, dass Herr Eaton, zwecks Aufbau seines Kurzfrist-Konsumkreditgeschäfts eine zweite Hypothek aufnimmt?

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Dienstag, 14. April 2009

The Hands that built Dubai

Über die Muslime fluchen ja viele Neokonservative und Exponenten von Rechtsaussen, aber wenn es um Wirtschaftsthemen, Beschäftigungspolitik und Arbeiterschutz gänge, wären sie garantiert Brüder im Geiste:


Decadent Dreams from Philip J. Wiseman on Vimeo.

Dazu sei auch der Hintergrundartikel The dark side of Dubai empfohlen:

Dubai is a living metal metaphor for the neo-liberal globalised world that may be crashing – at last – into history.

[…] This is all supposed to be illegal. Employers are meant to pay on time, never take your passport, give you breaks in the heat – but I met nobody who said it happens. Not one. These men are conned into coming and trapped into staying, with the complicity of the Dubai authorities.

[…] For Emiratis, this is a Santa Claus state, handing out goodies

„[…] We won’t be like France. Imagine a country where they the workers can just stop whenever they want!“

[…] „All the people who couldn’t succeed in their own countries end up here, and suddenly they’re rich and promoted way above their abilities and bragging about how great they are. I’ve never met so many incompetent people in such senior positions anywhere in the world.“

Quelle: The dark side of Dubai – Johann Hari, Commentators – The Independent

Via: Dubais Nightmare

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Mittwoch, 8. April 2009

Wie den Amis das duale Bildungssystem erklärt wird

In Germany, workers in a number of industries still study as apprentices for three-and-a-half years, during which time they work three days a week and earn a modest salary, and then go to school the other two days.

[…] The roots lie deep in German culture, experts say. „It has to do with the German lifestyle and career patterns,“ suggests Terwiesch. „In the U.S., it’s all about change. People change jobs all the time: They do a startup, it doesn’t work, they do another start up, or they go work for a company. They’re constantly moving. Germany, on the other hand, is a society that favors stability.“

Quelle: Innovation Thrives Among German Firms, Though Hurdles Persist – Knowledge@Wharton

Manchmal vergisst man als Schweizer leicht, dass nur sehr wenige (deutschsprachige) Länder ein duales Bildungssystem kennen. Laut Genosse Strahm einer der Trümpfe, wieso unser Land (immer noch) so reich ist …

Ob das hier aber auch wirklich stimmt, wage ich zu bezweifeln:

Even at the very top of the company, he says, domain experts are still likely to be in charge. „You could take any board member from BMW and they could, by hand, take a car apart and put it together again,“ he says.

Sind doch alles BWL-Fachidioten, die lieber zehn MBAs machen als einmal einen Schraubenschlüssel in die Hände zu nehmen …

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