Archiv ‘Schweiz’

Sonntag, 5. Oktober 2025

Meine (knappen) Gedanken zu Schweizerischen E-ID

Nun ist sie also da, die Gesetzgebung zur Schweizerischen E-ID.

Vor der Pandemie hätte ich dem Anliegen bedenkenlos zugestimmt. Seit dem Irrsinn der Pandemie ist alles anders. Ich habe klar Nein gestimmt, doch leider haben in der äusserst knappen Abstimmung ungefähr 10’000 Stimmende den Ausschlag für die Einführung einer E-ID gegeben. Immerhin: Die E-ID und die Infrastruktur dahinter wird im Gegensatz zur ursprünglichen Vorlage von der Schweizerischen Eidgenossenschaft entwickelt und betrieben. Beruhigend, aber nicht erlösend. Der Betreiber kann ein Problem sein, das grössere Problem ist nun aber einmal die eigentliche Existenz einer E-ID.

Einen der Exponenten des Anliegens kenne ich, da ich vor langer, langer Zeit in einer von ihm gegründeten Firma angestellt war. Sein Dialekt gefällt mir, denn er spricht fast wie mein Vater und meine Verwandschaft väterlicherseits.

Ich unterstelle den Digital-Politikern hinter der Vorlage keine böswillige Absicht, und glaube, dass sie einerseits alle Identifikationsprozesse (Authentifizierungsprozesse) in unserem Alltag vereinfachen, aber gleichzeitig den Datenschutz gewährleisten wollen. Unsere Legislative kann froh sein, haben zumindest einige Personen dort Ahnung von Informationstechnologie.

Nichtsdestotrotz, meine Prognose: Trotz vollumschwänglicher Beteuerungen der Befürworter hat die Mehrheit der Stimmenden den Weg geebnet für Folgendes:

  • Die E-ID wird zwingend werden. Die Erstellung und der Besitz einer E-ID, derzeit noch „freiwillig“, wird zwingend werden. Jeder Bewohner des Landes wird eine solche ID besitzen müssen, um im Alltag zu überleben und grundlegendste Dinge zu tun: Arbeiten, einkaufen, Finanztransaktionen durchführen, im Inland und ins Ausland reisen; sie wird verlangt werden beim Mieten von Wohnungen, Polizeikontrollen, bei Arzt- und Spitalbesuchen, bei der Steuererklärung, bei der Ein- und Auszahlung von Sozialversicherungen usw. usf.
  • Die E-ID wird „zweckentfremdet“ werden. Wir werden uns dem Zustand der staatlichen Überwachung und Lenkung in China annähern. Beispielsweise …
    • … in der nächsten „Pandemie“, wenn wieder zwischen unterwürfig geimpften und ungeimpften „Schwurblern“ unterschieden und die Menschenrechte der Letzteren „zur Sicherheit aller“ eingeschränkt werden.
    • … online, wenn wir Web-Dienste nutzen wollen und die Betreiber zunehmend verpflichtet werden, die eindeutige Identität eines Benutzers zu kennen.

Als ich gegenüber einem Bekannten meinen Unmut über den Ausgang der Abstimmung bekannt machte und meinte „Sie werden die E-ID missbrauchen“, fragte er mich „Wen meinst du mit ’sie‘?“. Seine Frage war klar gerichtet, weil er gewissen Meinungsströmungen nicht abgeneigt ist, die überall und andauernd eine Weltverschwörung von Bill Gates, Soros, den Rothschilds und der Freimaurer wittern.

Nun, nein, davor habe ich nicht Angst, und kann solchen Verschwörungstheorien nichts abgewinnen. Mit „sie“ meinte ich einfach Politiker und Beamte im ganzen Land, ihrem Amt und den Anforderungen nicht gewachsen, die in einer Notsituation das Naheliegende (aber Falsche) tun und den Weg des geringsten Widerstands wählen werden. So geschehen und erlebt 2020–2022. Mit E-ID wird es bald einfacher und übergriffiger, die Bevölkerung zu überwachen und zu lenken, „gewünschtes“ Verhalten zu belohnen, und „unerwünschtes“ Verhalten zu sanktionieren.

Gerne lasse ich mich aber vom Gegenteil überzeugen. Ich hoffe, dass ich in fünf und zehn Jahren diesen Blog-Post lesen, und sagen kann, dass ich komplett falsch lag.

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Montag, 1. September 2025

Marvin, Lausanne, Ausschreitungen, hilflose (eher: willfährige) Politiker: Der einzige Kommentar, den man zu lesen braucht

Das neue Normal:

Les aventures de Tintin dans le quartier occupé de Prélaz. (Thibault Schaller, UDC)

Volltreffer, versenkt:

Zwar glauben Linke und Grüne, dass sie den Klimawandel mit neuen Gesetzen und Vorschriften ändern können, gegenüber der importierten Gewalt in den linken Städten sind sie hingegen machtlos.

Quelle: Berner Platte – die Kolumne aus dem Bundeshaus: Martin Luther King Jr. und die Unruhen in Lausanne: Alfred Heer über die Verklärung junger Krimineller durch die Medien, die den korrekten Migranten schadet.

Übrigens:

Dieser war vor einer Woche auf der Flucht vor der Polizei auf einem Roller ums Leben gekommen.

Quelle: Tod nach Flucht vor Polizei: Lausanne: Ein stiller Marsch für Marvin als Kontrapunkt

Als der Wahrheit verpflichteter Journalist hätte ich persönlich ja eher geschrieben:

Dieser war vor einer Woche auf der Flucht vor der Polizei bei einem selbstverschuldeten Unfall wegen Nichtbeherrschen des Fahrzeugs auf einem gestohlenen Roller ums Leben gekommen.

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Montag, 11. August 2025

Hätte die Menschheit doch nur ein Mittel gegen Hitzewellen erfunden …

Heute auf der Frontseite des Tagi: «Die Gesellschaft passt sich nicht schnell genug an häufigere und intensivere Hitzewellen an»: Interview zu Hitzewellen: Warum hinkt die Deutschschweiz beim Hitzeschutz so weit hinterher, Frau Ragettli?

Meine Hypothese, dass das Wort „Klimaanlage“ in dem Artikel kein einziges Mal erwähnt wird, war nach dem „Durchbruch“ der Paywall rasch widerlegt:

Gehört der Einbau von Klimaanlagen auch dazu?

Derzeit konzentrieren sich die Gesundheitsdepartemente vor allem auf kurzfristige Massnahmen: Sie geben Empfehlungen zum richtigen Lüften oder zur Beschattung von Fenstern und veröffentlichen Listen zu kühlen Orten – beispielsweise Bibliotheken, Kirchen oder Einkaufszentren, die während Hitzewellen zugänglich sind. Aber auch die nachhaltige Kühlung von Gebäuden mit Klimaanlagen ist in Schulen und Gesundheitseinrichtungen ein wichtiges Thema, bei der verschiedene Akteure gefragt sind – etwa aus der Architektur, der Stadtplanung oder dem Gebäudemanagement.

Ich hatte (fälschlicherweise) vermutet, dass die vorherrschenden grün-ideologischen Scheuklappen dazu führten, dass man als um das akademische Überleben und Fortkommen kämpfende Wissenschaftlerin dieses pöhse, pöhse Wort auf keinen Fall in den Mund nehmen darf. Zum Glück half der Interview-führende Journalist etwas nach — doch wie heutzutage üblich ohne nachhaken, konfrontieren. „Abgehakt, nächstes Thema bitte“ so scheint es.

Doch man beachte das Herumgeeiere, das Ausweichen der Wissenschaftlerin: Anstelle „Institutionen per Gesetz dazu zwingen, innert drei Jahren die Raumtemperaturen von Ausbildungs- und Pflegeeinrichtungen im Sommer nicht über 25 Grad ansteigen zu lassen“ (natürlich einklagbar; was de facto einer Klimaanlagen-Pflicht entspricht), verweist man auf „Akteure“, doch was diese tun sollen, bleibt unklar.

Für mich ist klar:

  • Wird hier nicht gehandelt, opfert man weiterhin jährlich dutzende, wenn nicht hunderte, fragile Mitglieder unserer Gesellschaft einer grünen Ideologie, bewusst, mit voller Absicht.
  • Das Verbot*, Klimaanlagen in Wohnungen zu verbauen, wird bald fallen. Falls es am Wohnort kein Verbot gibt, so machen es einem die örtlichen Behörden doch unheimlich schwer, legal eine Klimaanlage zu verbauen. Die Lösung: Die Installation von Klimaanlagen soll nicht mehr bewilligungspflichtig gemacht werden, ähnlich wie bei Photovoltaik. Lasst den Markt spielen, und die Leute selbst entscheiden, ob sie im Schlafzimmer eine Klimaanlage benötigen, oder nicht (ich glaube die Antwort wird offensichtlich sein).
  • In fünf bis zehn Jahren verfügt die Mehrheit der Haushalte über Klimaanlagen; beginnend natürlich mit den Haushalten, die sich die Aufrüstung mit der Portokasse leisten können, nach und nach gefolgt von Mietwohnungen (bspw. bei Renovationen). In Hitzeregionen wird es für Vermieter ein Wettbewerbsvorteil sein, Klimaanlagen anzubieten. Die Leute werden mit ihren Schweisstüchern abstimmen.
  • Das Geniale daran: Der Solarstrom, der hierzulande auf Grund grotesker Überkapazitäten im Sommer über die Mittagszeit anfällt, und der derzeit keine Abnehmer findet (respektive mit Draufzahlen „verschuttet“ werden muss), kann dann direkt in diesen neuen, glänzenden Klimaanlagen verbraten werden. Dann fände die Geschichte mit den neuen Erneuerbaren doch noch ein Happy End.
  • Dieser Wandel wird einer der grössten Siege unserer Gesellschaft über die grünen Ideologen sein, welche uns seit Jahren zurück in die Steinzeit regulieren und besteuern wollen. Es wird den Wandel einläuten hin zu einem pragmatischen, effektiven Umgang mit dem Klimawandel (von wem und was er auch immer „gemacht“ wird).

Wir leben in einer Gesellschaft, die notabene vor nicht all zu langer Zeit gesunde Menschen — und insbesondere Kinder — einsperrte, Masken tragen liess, um die vulnerabelsten Bevölkerungsgruppe vor dem „sicheren“ Tod zu beschützen. Eine Gesellschaft, die kerngesunde Menschen de facto zu einer experimentellen Impfung zwang, welche — wenn nicht nutzlos — sogar gesundheitsschädigend sein konnte.

Im Kontext er Hitze hier scheint das Schicksal dieser Leute schnurzegal zu sein. Offenbar gibt es im Gegensatz zu Covid-19 und dem Reibach für Big Pharma keine „Big Air Conditioning Industry“ hinter der Hitzekatastrophe. Schade.

Wer etwas in der Welt herumgereist ist, wird wissen, dass in vielen Regionen der Welt Klimaanlagen eine Segnung Gottes entsprechen. Unvorstellbar, wie heutzutage ganze Länder ohne dieses Wunderding funktionieren könnten, und wie sie sich ihren Wohlstand ohne diese Anlagen hätten erwirtschaften können.

Beispielsweise Singapur, am Äquator liegend — welches oft als „Schweiz Asiens“ betitelt wird. Ohne Klimaanlagen wäre der Stadtstaat eine Fussnote in der Geschichte geblieben.

Lee Kuan Yew, founder of modern Singapore:

„Air conditioning was a most important invention for us, perhaps one of the signal inventions of history. It changed the nature of civilization by making development possible in the tropics. Without air conditioning you can work only in the cool early-morning hours or at dusk. The first thing I did upon becoming prime minister was to install air conditioners in buildings where the civil service worked. This was key to public efficiency.“

Singapore’s founding father thought air conditioning was the secret to his country’s success

Via: Hacker News

Nachtrag

Folgender Twitter-Thread wurde am 17. August 2025 veröffentlich, und schlägt in dieselbe Kerbe wie mein Artikel:

A thread about the class dynamics of air-conditioning in Europe. von @AndrewHammel1

Den ganzen Thread auf einer Seite liest man hier: Thread by @AndrewHammel1

[…] observed the pro-A/C contingent here go from total defeat to now being on the verge of victory.

[…] these are ordinary middle- and working-class Germans, who are just as pragmatic as people anywhere. The urban haute bourgeoisie — bureaucrats, public media executives, NGO employees, humanities grads, journalists, professors, lawyers, judges, etc. — are the holdouts.

[…] To these people, A/C is the ultimate American solution to a problem. Instead of accepting nature as it is, Americans use expensive, wasteful technology to artificially change the environment to fit their fat, lazy lifestyles.

These people regard these decisions not just as their personal lifestyle choices, but rather as a *model for all of society*.

But never once do they even mention air-conditioning, even when addressing „vulnerable populations“ such as schoolchildren or hospital patients or seniors. It’s almost as if these planning bureaucrats take a perverse pride in ignoring the elephant in the room.

Nachtrag 2

Jetzt kommt es ganz Dicke! Es scheint, als es die „Big Air Condition Industry“ offenbar doch gibt, und sie nun endlich entschieden hat, den DACH-Markt zu kapern:

Kommentar: Nur in Deutschland ist die Klimaanlage etwas Schlechtes

Clemens Gleich schält in seinem Kommentar die Schizophrenie der deutschen Moralapostel und selbsternannten Weltretter heraus, wenn er sagt:

[…] [Klimaanlage] „Das braucht man nicht und außerdem sind Klimaanlagen umweltschädlich.“ Gut beobachtet: So eine Meinung findet man in weiten Teilen Deutschlands, und sobald das Thema im öffentlichen Rundfunk thematisiert wird, springt sogleich die Redakteurin bei jeder Erwähnung von Klimatisierung ein mit „aber das ist schädlich!“.

Dieselben Menschen sagen dann zu viel größeren Klimakompressoren mit gigantisch viel mehr Betriebsstunden (der Wärmepumpe): „Das ist super, das ist die Zukunft der Gebäudetechnik im Neubau und im Bestand.“

Dieselbe Schizophrenie sieht man übrigens auch beim CO2-freien Atomstrom: Der ist nämlich offenbar nicht geeignet, um die Klimakatastrophe zu verhindern. Lieber die Kernkraftwerke abschalten, rückbauen, und dann mit CO2-Schleudern (Gas- und Kohlekraftwerken) ersetzen. Genau meine Logik.

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Montag, 24. März 2025

PostFinance Postomaten im Hauptbahnhof Zürich (Zürich HB)

Seit die Postomaten an der Zürcher Sihlpost zurückgebaut wurden, muss ich zum gelegentlichen Bargeldbezug auf andere Postomaten ausweichen (oder an der Sihlpost ewigs anstehen, um am Schalter Geld zu beziehen).

Gemäss Smartphone-App der Schweizerischen Post gibt es im Hauptbahnhof Zürich mindestens zwei solche Automaten. Doch wo befinden sich diese genau? Die App ist zur einfachen und genauen Lokalisierung überhaupt nicht hilfreich.

Bereits zwei Mal bin ich deshalb im Zürich HB herumgeirrt.

Zum Glück machen die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) mit Ihrem Online-Lageplan einen besseren Job:

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Samstag, 20. Januar 2024

Anleitung: Erstmals in der Schweiz gelandet, doch was nun?

Spannendes Video:

Einerseits liebe ich es, mich in die Sicht von „aussen“ zu versetzen — als Schweizer also zu schauen, wie sich die Ankunft in der Schweiz für Schweiz-Unerfahrene anfühlt.

Andererseits ein super Video, welches ich Arbeitskollegen, Freunden und Bekannten senden kann, welche das erste Mal nach Zürich fliegen.

Insbesondere der Film vom Gate über die Bahn von Dock Midfield in das Ankunftsgebäude über die Immigration zur Gepäckausgabe durch den Zoll in das Hauptgebäude zu den Zügen ist für all diejenigen Personen super, welche sich aus Panik oder anderen Gründen bereits vor Abflug minutiös darauf vorbereiten möchten.

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Samstag, 20. Januar 2024

Hypothese: Schweizer Armee so abgewrackt, dass wir jetzt die NATO brauchen

Spannender Artikel von Gastautor Albert Stahel auf Inside Paradeplatz: Die Schweizer Armee – ein Relikt vergangener Zeiten.

Wenn ich den Artikel richtig (überspitzt) zusammenfasse, haben wir unsere Armee mit all den Reformen seit der 1989 angekündigten Armee 95 derart abgewrackt, dass wir mittlerweile nicht mehr autonom verteidigungsfähig sind, und uns deshalb nun der NATO an die Brust werfen müssen.

Auch ich trage Schuld daran, war ich in jungen Jahren doch extremst armeekritisch, und habe so zu oft so abgestimmt, dass die Schweizer Armee jetzt das ist, was sie ist.

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Montag, 15. Januar 2024

Victorinox Swiss Card Lite: Nicht ins Handgepäck!

Nachtrag: Ich habe Victorinox angeschrieben — und das Unternehmen hat mir heute Samstag, 20. Januar 2024, aus Kulanz einen Ersatz-Brieföffner gesendet. Danke viel, viel Mal Lea Müller und Team, ihr seid die Besten!

Seit Dezember 2019 bin ich Besitzer einer schwarzen Victorinox Swiss Card Lite. Die handliche und äusserst Flache Werkzeugbox reist seither in meinem Portmonnaie durch die Schweiz und um die Welt.

Um ehrlich zu sein: Zu oft vergesse ich zwar, dass ich sie dabei habe — das eine oder andere Mal wäre das eine oder andere Werkzeug wirklich hilfreich gewesen!

Bis zum 1. Januar 2024 hatte ich keine Probleme damit, die Swiss Card Lite in meinem Portmonnaie im Handgepäck auf Flüge mitzunehmen. Doch dann passierte es: Bei einem Transfer im Flughafen Hong Kongs, von Taipei herkommend, auf dem Weg zu Swiss LX139 nach Zürich, wurde ich am Sicherheitscheck angehalten. Die zwei Beamten interessierten sich für meinen Rucksack, das Portmonnaie, und insbesondere die darin enthaltene Swiss Card Lite.

Die Karte selber störte sie nicht, hingegen aber die kleine Klinge in der Karte. Sie zogen sie heraus, und massen die Klingenlänge an einem Messband. Resultat: ca. 4cm lang. Anscheinend zu lang fürs Handgepäck. Leider gab es nichts zu diskutieren, ich konnte meine Reise nur fortsetzen, wenn ich auf die Klinge verzichtete.

Der Chef des Mitarbeiters interessierte sich danach noch, von wo ich eingereist war (Taipei), und machte ein Photo meines Tickets. Für eine Weile hatte ich die Hoffnung, dass der Mitarbeiter die Klinge ins Flugzeug bringen und den Flight Attendants anvertrauen würde, damit sie es mir in Zürich aushändigten. Doch leider war das nur ein kühner Traum meinerseits. Während und nach dem Flug wurde ich nicht kontaktiert.

Fazit: Meine Swiss Card Lite wurde „entmannt“ und schaut nun mehr folgendermassen aus:

Die Frage ist nun: Waren die Security Checks in Zürich, Barcelona, Newark, Tallinn, Wien, San Jose, Palm Springs, San Francisco, Paris Charles de Gaulle, London Heathrow, Sevilla, Mallorca, Nizza, Neapel, Stuttgart, Lissabon, Singapur, Bangkok, Taipei Taoyuan und Taipei Songshan usw. usf. schludrig, oder die Hong Konger einfach zu penibel?

Ich habe mittlerweile Victorinox angeschrieben und hoffe, dass man mir die Klinge ersetzen kann …

Nachtrag

Victorinox hat mir nicht nur den Brieföffner, wie das Messer offiziell heisst, ersetzt, sondern in einem Email auch noch erklärt, was die Regeln sind:

Gemäss Verordnung (EU) Nr. 185/2010 (Anlage 4-C) dürfen Messer mit der Klingenlänge über 6 cm in Europa nicht in Sicherheitsbereiche oder an Bord eines Luftfahrzeugs mitgenommen werden.

Das heisst, die SwissCard und die kleinen Taschenmesser dürften gemäss Verordnung im Handgepäck mitgetragen werden (Europa-Flüge). Die Praxis zeigt aber, dass dies nicht immer der Fall ist. Je nach EU-Staat und/oder Fluggesellschaft/Flughafen können abweichende Regelungen bestehen.

Bitte informieren Sie sich deshalb jeweils rechtzeitig vor jedem Flug in ein anderes Land bei der jeweiligen Fluggesellschaft und Flughafen, über die Sicherheitsbestimmungen und das Waffengesetz.

Um sicher zu sein, empfehlen wir grundsätzlich alle Taschenmesser im Gepäck aufzugeben. Zudem haben einige Länder wie z.B. die USA, Afrikanische oder Asiatische Länder (wie Hong Kong) haben strengere Richtlinien bei den Sicherheitsbestimmungen und dem Waffengesetz.

Für Amerika schaut es auch schitter aus, wenn man diesem inoffiziellen Artikel vertrauen kann: Can You Bring a Pocket Knife on a Plane?. Wobei: Wie üblich für Amerika alles immer ein wenig schwammig, mit viel Interpretationsspielraum, weshalb der Autor (selbstverständlich) zum Schluss kommt: „Wisst ihr was, gebt das Messer einfach im Gepäck auf, dann habt ihr keine Probleme, und ich kann auch nicht angegriffen werden.“

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Samstag, 16. Dezember 2023

Wie alt ist Tobey Lucas?

Am letzten Sonntag-Abend waren Stephanie und ich Im Zelt in Bern und haben am Blues & Country-Abend mit den drei Acts Florian Fox, Tobey Lucas und Marc Amacher teilgenommen. Ich hatte die Tickets bei einem Wettbewerb auf Blick.ch gewonnen, der Tageszeitung, die hier regelmässig ihr Fett wegbekommt. Danke, Blick!

Stephanie gefiel an dem Abend die Darbietung von Tobey Lucas am Besten. Tobey heisst im bürgerlichen Leben Lucas Tobias Zehnder, da er uns erzählt hat, dass er für seinen Künstlernamen seinen Mittelnamen vor seinen Vornamen gestellt hat. Bei der Rückfahrt fragte mich Stephanie, wie alt ich ihn schätze. Ich sagte 31, Stephanie meinte 38.

Zu Hause angekommen liess mich die Frage nicht los. Auf der offiziellen Web-Site fand man in der Bio kein Geburtsdatum, oder zumindest Jahr.

Als ich auf iTunes das neueste Album kaufte, entdeckte ich auch das bereits ältere Album 83, welches gemäss Web-Site 2013 erschienen ist (iTunes sagt 2015). Könnte das ein Hinweis auf den Jahrgang 1983 sein?

Ein weiteres Indiz, dass Tobey dieses Jahr (2023) tatsächlich vierzig Jahre alt geworden ist, findet man im bereits älteren SRF-Interview Zwischen Zürich und Nashville: Tobey Lucas mit neuem Album, erschienen im April 2018. Dort steht:

Tobey Lucas ist Mitte 30, heisst eigentlich Lucas Zehnder und veröffentlichte 2013 sein Debut-Album. Höchste Zeit, um mit ihm live in der Sendung «Swissmade» über seinen Zweitling «Little Steps And A Dream» zu reden.

Jemand mit Jahrgang 1983 wäre 2018 tatsächlich exakt „Mitte 30“, das heisst 35, gewesen.

Für mich waren das zu dem Zeitpunkt ausreichend Indizien, um die Recherchen einzustellen, und Stephanie meine Vermutung mitzuteilen.

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Samstag, 17. Juni 2023

Vorsicht: Götti Dimension Brillenfassungen nicht ins Ultraschallbad

Seit etwas mehr als einer Woche trage ich eine neue Brille: Eine Götti Dimension Rush in der Farbe „Ash“ (Asche, d.h. dunkelgrau), erstanden bei Rolli Optik im Nachbardorf.

Wenn ich richtig informiert bin, ist das Besondere an diesem Brillengestell, dass es aus dem 3D-Drucker stammt (Götti-Sprech: hergestellt mit „modernster additiver Fertigungsmethoden“). Als Material wird „Polyamid“ angegeben.

Die Brille ist dementsprechend extrem leicht, doch das ist zum Teil auch den Kunststoffgläsern geschuldet.

Es handelt sich dabei um das zweite Modell, welches ich mir vom schweizerischen Brillendesigner angeschafft habe. Die letzte Brille war auch eine Götti, seinerzeit gekauft bei Bärtschi Optik in der Innenstadt Bern. Das Modell von 2015 bestand aus einem Metallskelet mit Hartplastic umgeben (ich hoffe das ist der richtige Materialbegriff), verwendete richtiges Glas, und lag dementsprechend richtig schwer auf der Nase und den Ohren.

Seit einiger Zeit haben Stephanie und ich bei uns im Badezimmer einen Ultraschallreiniger stehen, in welchem wir primär unsere Brillen säubern.

Doch seit ich die neue Brille besitze, wird es mir jedes Mal mulmig, wenn ich sie ins Wasserbad lege und sie während 90 Sekunden mit Schallwellen malträtiere.

Heute nun habe ich Götti per Web-Formular eine Anfrage geschickt, um die Eignung der Brille für Ultraschallreinigungen ein für alle Mal zu klären. Die Antwort fiel wie befürchtet aus:

Das 3D Material ist leider nicht geeignet für das Ultraschallgerät und sollte nicht verwendet werden. Vor allem gibt es bei der Farbe starke Veränderungen die nicht gewünscht sind.

Quelle: E-Mail vom Götti Customer Support, gesendet am 16. Juni 2023 um 16:28 Uhr.

Der Götti-Mitarbeiter meinte weiter, dass Wasser dem Material nichts anhabe, man aber aufpassen müsse, falls man Reinigungsmittel verwendet, die viel Säure enthalten.

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Montag, 6. Februar 2023

Windräder: Das kommende ewige Mahnmal der gescheiterten „Energiewende“

Gestern, beim sonntäglichen Fitness-Training, im nahegelegenen Fitness- und Wellness-Center, dessen Strombedarf um 19 Uhr abends garantiert nicht mit Sonne noch Wind gedeckt wird (Kernkraft, und Wasserkraft, via Electricitymaps), lese ich Windräder per Notrecht.

Und da erkenne ich, dass der geplante Bau von 1’000 Windenergieanlagen (Theoretisches Potential: 4’439 Anlagen, davon fast 2’000 im Schweizer Mittelland; Quelle) in der Schweiz trotz allem Unglück einen positiven Seiteneffekt haben wird:

Wir hinterlassen so den nachfolgenden Generationen über die ganze bewohnbare Schweiz verstreut hunderte nicht rückbaubare Denkmäler.

Angabegemäss 10’000 Tonnen Stahlbeton auf 4000 Quadratmetern — pro Windrad.

Diese Windrad-Sockel dienen als Mahnung, wie eine Generation vor Ihnen unglaubliche Summen wortwörtlich „verlochte“, und es trotzdem schaffte, keine stabile, rund um die Uhr verfügbare, günstige Energieversorgung des Landes sicherzustellen.

Die vermutlich grösste finanzielle Fehlallokationen aller Zeiten in unserem Land.

Künftig sichtbar bei jedem Sonntagsspaziergang, bei jedem Überflug, bei jeder Zugfahrt. Immerhin.

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