Posts Tagged ‘Tourismus’

Sonntag, 11. Oktober 2020

Die Tourismusregion Schwarzwald hat ihre Selbstzerstörung eingeleitet

Aktualisierung Samstag, 17. Oktober 2020: Dem Spuk wurde gerichtlich ein Ende gesetzt: Auch Saarland kippt Beherbergungsverbot.

Zwangsläufig Stuttgart

Dieses Wochenende besuchten wir (eher zwangsläufig) Stuttgart: Wir hatten im Frühjahr 2020, noch bevor der Corona-Zirkus seinen (ersten) Höhepunkt erreichte, ein Hotelzimmer für unseren alljährlichen Cannstatter Wasen-Besuch gebucht. Zwei Nächte sollten es sein; Freitag bis Sonntag — zum ersten Mal im Le Méridien, ist doch sonst das Steigenberger Graf Zeppelin unser Wasen-Stützpunkt. Notabene: Nächstes Jahr wird es wieder das Steigenberger sein: Bessere Lage für eine Anreise mit dem Zug, für den Besuch des Cannstatter Wasens und für’s Shopping am Samstag-Morgen.

Der 175. Wasen wurde bekanntermassen wenige Wochen später abgesagt, aber da unsere Buchung über Hotels.com nicht stornierbar war, entscheiden wir uns, die Reise wohl oder übel auf uns zu nehmen. Optimisten, wie wir sind, wollten wir das Beste aus der Sache machen.

Neben dem Porsche-Museum am Freitag (noch gerade rechtzeitig, bevor es die grüne Intelligenzia auf die Liste der subversiven Wallfahrtsorte setzt) besuchten wir am Samstag erstmals auch den örtlichen Zoo (Wilhelma) (noch gerade rechtzeitig, bevor es militante Tierschützer auf die Liste der verbotenen Zonen setzen) und liessen es uns kulinarisch gutgehen (The Cube war auch schon besser, aber die Aussicht und die Architektur ist immer noch etwas vom Besten, was Stuttgart zu bieten hat; Valle: wer hier hungrig rausläuft hat etwas falsch gemacht; Weinwirtschaft Weingut Franz Keller: Das Wiener Schnitzel war top!).

Dunkle Wolken ziehen auf

Heute Sonntag-Morgen verliessen wir die Stadt, nichtsahnend, dass gestern Samstag das Robert Koch Institut (RKI) Stuttgart als Risikogebiet deklariert hat, weil im Schnitt der letzten sieben Tage 50.48 Personen auf 100’000 SARS-CoV-19 positiv getestet worden waren. Der Schwellenwert liegt bei 50.

Gemäss Zeitungsartikel werden nun drastische Massnahmen in Betracht gezogen, um der Verbreitung des Virus Herr zu werden.

Unter uns: Auf den ersten Blick sah die Stadt ganz OK aus, vielleicht sogar ein bisschen besser als wenn sie normalerweise von den Lederhosen und Dirndl einem Blitzkrieg gleich überfallen wird. Aber ich muss mich getäuscht haben, Gevätterchen Tod lauerte vermutlich hinter jedem Büschchen und jeder Hausecke? Da haben wir ja noch einmal verdammt Glück gehabt!

Ab in den schwarzen Wald: Essen

Auf dem Weg zu einer Übernachtung im Fritz Lauterbad, unserem (bis heute) Wellness und Spa-Hotel unserer Wahl im Schwarzwald (eine Entdeckung vom letzten Dezember) kehrten wir in einer der Gourmettempel in der Region Freudenstadt ein. Am Tisch neben uns genoss ein älteres Paar aus Stuttgart das grandiose Mittagessen. Zufälle gibt’s! Abgesehen von der Maskenpflicht war das Thema Corona nicht präsent. Schön.

Übernachten … NOT!

Nach dem etwas längeren, fantastischen Mittagessen trudelten wir um ca. 16 Uhr im Hotel in Lauterbad ein. Den auf dem ganzen Areal parkierten Autos zu entnehmen muss das Etablissement extrem gut besucht sein.

Der Check-In verlief so lange reibungslos, bis uns die Empfangsdame eine tagesaktuelle Liste von deutschen Regionen und Städten unter die Nase hielt. Ob wir uns kürzlich in einer dieser Orte aufgehalten hätten, fragte sie. Und siehe da, ganz zuunterst stand „Stuttgart“. Zur Empörung meiner Frau gab ich als ehrlicher, und höchst naiver Bürger brav an, dass wir tatsächlich gerade aus Stuttgart angereist seien.

Das erwies sich als die 0 Punkte-Antwort, wie sich äusserst rasch herausstellen sollte. Die Dame verschwand ins Hinterzimmer, und schon nur die Wartezeit liess nichts Gutes verheissen. Nun nahm sich die Chefin im Schlepptau der Empfangsdame unseres Falles an: Ob wir denn einen negativen Corona-Test hätten, fragte sie allen Ernstes. Nein, natürlich nicht, denn wer lässt sich am Sonntag-Morgen vor der Abfahrt in den Schwarzwald in Stuttgart auf SARS-CoV-19 testen? Insbesondere, da die Resultate ja locker 24 Stunden auf sich warten lassen. Wir hätten vermutlich von Glück reden können, hätten wir die Testresultate rechtzeitig in der Hand gehabt, wenn wir uns am Freitag noch beim Überqueren der Stadtgrenze hätten testen lassen.

Nun, beschied man uns, in dem Fall sei ein Check-In nicht möglich. Die Dame erklärte uns mehrere Arten von Schreckensszenarien für ein KMU in der Hotelleriebranche: Von Bussen bis Betriebsschliessung wurde alles erwähnt, falls man als Unternehmen bewusst Leute aus Risikoregionen beherbergen und dann „etwas passieren“ würde.

Wie ich später auf der Web-Site des Europaparks feststellen durfte: Die Anweisungen der Gesundheitswächter sind tatsächlich unmissverständlich:

Übernachtungsgäste, die aus einer Zone mit erhöhtem Ansteckungsrisiko aus der Bundesrepublik Deutschland anreisen möchten oder dort ihren Wohnsitz haben, müssen einen negativen Corona-Test vorweisen, der nicht älter als 48 Stunden sein darf, und diesen für 14 Tage aufbewahren. Ansonsten ist es untersagt, diese Personen zu beherbergen (laut § 2 Corona VO Beherbergungsverbot). Bei einem Schwellenwert jenseits von 50 Neuerkrankungen/100.000 Einwohner gilt ein Kreis als Zone mit erhöhtem Ansteckungsrisiko. Richtwert ist die Veröffentlichung des Robert-Koch-Instituts.

Quelle: ALLE INFOS ZUM EUROPA-PARK

Die Liste der Risikogebiete in Baden-Württemberg war heute Sonntag noch auf dem Stand vom 8. Oktober 2020 und listet nur den Landkreis Esslingen (südlich an Stuttgart angrenzend), Stuttgart fehlte. Eine interaktive Karte des Robert Koch Instituts zeigt heute Sonntag bereits die Hiobsbotschaft:

Als Zugabe hier noch der Lagebericht des heutigen Tages.

Immerhin: Das Zimmer hatten wir zwar nicht stornierbar gebucht, aber auch noch nicht bezahlt. Das Hotel verzichtete auf die Belastung der Kreditkarte, und gab uns noch eine Ausfahrtskarte, um die Tiefgarage kostenlos zu verlassen.

Uns blieb also nichts anderes übrig, als den langen Heimweg auf uns zu nehmen. Verrückte Zeiten.

Offene Fragen

  • Haben die Hoteliers echt keine bessere Idee, als Gäste ohne Vorwarnung anreisen zu lassen und sie schlimmstenfalls wieder nach Hause zu schicken? Gibt es keine etwas kundenfreundlichere Methode, welche beiden Parteien Aufwand, den Kunden eine herbe Enttäuschung und den Hoteliers ungenutzte Buchungen ersparen?
  • Hätte man uns kommentarlos einquartiert, falls ich gelogen und gesagt hätte, dass wir direkt aus der Schweiz angereist seien? Hätte ich — hypothetisch — dann bei einem von mir verursachten Corona-Ausbruch im Hotel etwas zu befürchten zu haben? Busse? Gefängnisstrafe? Auspeitschen? Und: Wäre das Hotel aus juristischer Sicht wirklich ausreichend seinen Sorgfaltspflichten nachgekommen, wenn es meinen gelogenen Aussagen ohne irgendwelchen Beleg geglaubt hätte?
  • Wann genau kommt man aus einer Risikozone wenn man seine Wohnadresse nicht dort hat? Reicht es schon, wenn der Zug dort ein Zwischenhalt eingelegt hat und man während des Haltes kurz nach draussen frische Luft schnappen gegangen ist? Oder wenn man bei der Durchfahrt an einer Tanke das Auto gefüllt und Zigaretten gekauft hat? Muss ich mindestens eine Stunde dort geshoppt haben, oder doch acht Stunden allein mit meiner Partnerin in einem Hotelzimmer geschlafen haben?
  • Während das BAG alle 7 Tage Einreisebestimmungen aktualisiert, scheint es in Deutschland für Binnentourismus täglich wechselnde Zahlengrundlagen zu geben. Wie zum Teufel sollen Touristen wie auch die Tourismusindustrie bei sich stets in Bewegung befindlichen Parametern klarkommen? Stichwort: Planungssicherheit. Das muss doch zwangsläufig im absoluten (ökonomischen) Disaster enden, so wie wir es ja bereits in der Fliegerei sehen.
  • Was passiert, wenn nicht alle Tests gemeldet werden (Wochenende und so), meine Herkunftsregion unter dem Schwellenwert bleibt, ich mich erfolgreich in das Hotel einchecke und am nächsten Tag die gestrige Zahl rückwirkend nach oben korrigiert wird? Werde ich dann aus dem Hotel rausgeworfen?
  • Was passiert, wenn ich einen Early Check-In vor der Veröffentlichung der Zahle mache, mein Herkunftsort noch kein Hotspot ist, und nach der Veröffentlichung der Zahlen ein, zwei Stunden später aber offiziell einer wird? Werde ich dann aus dem Hotel rausgeworfen?

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Mittwoch, 30. Januar 2019

Was Trump geflissentlich verheimlicht: Amis fluten mexikanische Grenzstädte

At just one checkpoint in Yuma, Arizona, up to 6,000 Americans cross the border every day and enter the bustling Mexican town of Los Algodones, seeking hea[l]th care.

Los Algodones has to be seen to believed. There are more dentists per capita than anywhere else in the world. […] The community’s economy is built to serve the flood of “dental refugees” — mostly senior citizens from the US and Canada seeking major dental care they cannot afford in their own countries, even with insurance.

One of the reasons dental care is so expensive in the United States is insurance. […] Another cost for US dentists is malpractice insurance, which is not required in Mexico. […]

Dental work in Mexico is on average two-thirds less than in the US and customers may save 80 percent or more on some costly operations. Those savings derive partially from Mexico’s less expensive real estate and labor costs, but also, Mexico’s dentists don’t graduate with a ton of student debt. The government provides basically tuition-free education. “When we get out of school, we have to pay the government, but we do it by one year of free service, and that’s it,” […]

To get an idea of the absurdity, one could argue there are more people currently fleeing the US’s health care system than refugees seeking asylum from extreme violence and state terror in Central America.

Quelle: Millions of Americans Flood Into Mexico for Health Care — the Human Caravan You Haven’t Heard About

Das wiederum …

Approximately 74 million people in the US have no dental insurance, according to the National Association of Dental Plans.

… erschaudert mich auf Anhieb weniger. Der grösste Teil der erwachsenen Schweizer hat auch keine Zahnpflegeversicherung, und der Weltuntergang ist ausgeblieben. Wobei die meisten wiederum eine Unfallversicherung besitzen, die bei Zahnunfällen einspringt. Wer hierzulande längerfristig Geld sparen will putzt sich regelmässig und anständig die Zähne.

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Sonntag, 14. Oktober 2018

Touristenattraktion KZ Dachau

Die KZ Gedenkstätte Dachau habe ich anlässlich eines Sommer-Ausflugs nach München bereits vor einigen Jahren besucht. Im September dieses Jahres kamen wir anlässlich einer Auto-Rundreise durch Österreich in der Nähe des Dorfes Mauthausen vorbei und besuchten die dortige Gedenkstätte ebenfalls.

Mauthausen ist für mich klar eindrücklicher — wieso genau kann ich nicht sagen: Ob es die Jahreszeit war — grauer Himmel, morgendliche Kälte? Der Blick auf den Steinbruch, in Kombination mit der Schilderung der Morde an den Inhaftierten im Audio-Guide für das Smartphone? Allgemein der Audio-Guide mit unzähligen Erläuterungen beim Rundgang? Der Garten voller Monumente zur Erinnerung der Auslöschung von Bürgern unzähliger Nationen? Die sehr gut gemachte interaktive Museumsaustellung? Das äusserst gut erhaltene Lagergelände mit unzähligen Bauten?

Was ich nach der Rückkehr erst erfuhr: Bereits in den 1930ern, also während der aktiven Nutzung von Dachau, schien das dortige KZ Touristen angezogen zu haben respektive von den Nazis aktiv beworben worden zu sein:

The German authorities, initially at least, proved so willing to show off their concentration camp to foreigners that by the mid-1930s Dachau had become something of a tourist attraction for American and British visitors, particularly politicians and journalists.

Quelle: To Heil, or Not To Heil, When Traveling in the Third Reich

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Montag, 13. Juni 2011

Wie Kalifornier den schweizerischen Alltag erleben

Ende März durfte ich meine kalifornische Freundin zum ersten Mal in der Schweiz willkommen heissen. Obwohl sie das Land bereits im August 2010 kurz besucht hatte (via Luzern nach Engelberg zu einer Übernachtung auf dem Titlis), kam sie im März 2011 zum ersten Mal mit der „richtigen“ Schweiz in Kontakt — so wie wir Schweizer sie tagtäglich erleben.

Nachfolgend einige Anekdoten:

  • (Nachdem wir es uns im Zug am Flughafen Zürich gemütlich gemacht haben und die Komposition langsam anfährt) „Is it moving?! It’s so silent!“ Mein Freundin sass in den USA erst ein- oder zweimal in Zügen …
  • (Unterwegs zwischen Zürich und Bern, mit Blick auf das Agrarland) „Where are the cows?!“
  • (Bei der Einfahrt des Zuges über die Sihl mit Blick Richtung Zürich West) „Is nobody working today? Where are the cars?!“ Aus meiner Sicht hatte es übrigens recht viele Autos auf den Strassen …
  • (Bei der Ankunft in Flamatt beim besteigen meines Peugeots 106) „Your car is cute!“ Kalifornisch in etwa für „Dein Auto hätte in meinem SUV dreimal Platz!“

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Dienstag, 22. September 2009

Pakistanische Touristen beim Shopping

„Man kann in Deutschland nicht handeln. Du musst die Summe zahlen, die auf dem Preisschild steht.“

Quelle: SPIEGEL ONLINE – Druckversion – Geschichte einer Einwanderung: „Sag ihm, wir nehmen es für fünfzig“ – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten – Kultur

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Mittwoch, 8. Juli 2009

Bill O’Reillys Reality Check muss einem Fact Check unterzogen werden

Eigentlich könnte man meinen, dass Bill von der Schweizerischen SVP eingeladen worden wäre (beide haben die Ideologie in etwa auf derselben Bühne), doch dann würde er doch nicht derart schmeichelhaft über unser Land sprechen:

I was in Switzerland last week and I did not see any litter on the street. Let me repeat: I drove hundreds of miles there was no litter anywhere. Switzerland is the cleanest country in the world.

And I went there to look at the Swiss environmental approach. The place is stunning! There are 7.5 … there are 12.5 I should say million people living in Switzerland … 22 % foreign born but apparently they are all greens according to environmental performance index. Switzerland is Number 1 in the world.

Health care is mandatory for the Swiss, but the government does not pay. And the worker, and the company that he works for, do. However the poor receives subsidies from the government, you can choose your own doctor there.

Retirements also funded by workers, not by the government. By law, retirement contributions are deducted from all pay checks. Companies are also required to pay into retiree accounts.

If you want to become a Swiss citizen … they don’t want you! It takes 12 years or longer and you can be rejected without a reason. If you sneak in there, they’ll boot you right out.

Income taxes top out at 40 %, just about like here. There are a number of other taxes, like here. But very little poverty, not like here. Only 3 % of Swiss citizens run on welfare.

So the country works and our leaders should be studying it. They should also stay at the Palace Hotel in Gstaad – it’s a great place.

Quelle: Schweizer: «Sie sind alle grün»

Meine kritischen Bemerkungen:

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Montag, 29. Juni 2009

Sommerferien 2009 mit dem Web planen

Inspiration: Before you travel, research like crazy

(Dieser Artikel kann von Zeit zu Zeit mit aktualisierten Informationen, Tipps und Links revidiert werden)

Nachfolgend einige Beschreibungen mitsamt Links, die meinen Lesern helfen sollen, ihre Sommerferien möglichst günstig zu buchen, effizient zu planen und schlussendlich möglichst viel – stressfrei – zu erleben:

Flüge

Nachdem man sich über das Reiseziel klar geworden ist, gilt es, die entsprechenden Flüge zu buchen. Wer Pauschalferien bucht, macht dies normalerweise zugleich mit der Hotelbuchung. Als Schnäppchenjäger macht es aber manchmal durchaus Sinn, die Angebote separat zu buchen.

Als erste surfe ich deshalb auf Kayak.com, um Flugpreise abzurufen. Diese Web-Site glänzt mit vielen nützlichen Features und ist Artgenossen wie eBookers meilenweit überlegen (eBookers befindet sich noch im Web 0.1-Stadium, Kayak ist durch und durch Web 2.0 und ein Paradebeispiel für gute Usability). Wer noch ein wenig Zeit bis zur Buchung hat, eröffnet sich ein Benutzerkonto und richtet sich die sog. Fare Alerts ein – täglich oder wöchentlich erhält man ab sofort ein E-Mail, welches die Entwicklung der Flugpreisee für eine bestimmte Route zu einem bestimmten Zeitpunkt aufzeigt – inklusive einer schicken Grafik. Selbstverständlich kann man die Alerts auch dazu benutzen, verschiedene Varianten einer Flugreise abzulegen (bspw. Basel – London und Zürich – London oder Abflug am Freitag und Donnerstag) und im Benutzerkonto mit einem Klick wieder aufzurufen („Saved Searches“).

Von Vorteil ist es, wenn man sich entsprechendes Piloten-Vokabular aneignet. Jeder Flughafen trägt nämlich einen dreibuchstabigen IATA-Code. Aus Zürich wird ZRH, aus Basel wird BAL (und MUL), aus Los Angeles wird LAX und aus Las Vegas LAS. Von Vorteil sind die Codes spätestens dann, wenn eine Grossstadt mehrere Flughäfen aufweist, wie bspw. London. Wer gerne das konstant verstopfte Heathrow anfliegt und genügend Zeit mitbringt, um auch mal sein Gepäck verloren gehen zu sehen, sucht nach LHR. Intelligente Köpfe wissen aber, dass der beste Flughafen der Metropole London City ist. Das Kürzel dafür lautet LCY. Aufgepasst: Die Suchfunktion von Swiss bietet trotz der expliziten Angabe von LCY manchmal auch Flüge nach LHR an. Wem egal ist, wo er aufsetzt, sucht nach dem sog. IATA-Metropolitan Code LON. So werden alle Flughäfen der Metropole gefunden.

Dennoch ist es nicht schlecht, wenn man anschliessend auch noch kurz auf Web-Sites von Airlines – in meinem Fall die Miles & More-Buden Swiss und Lufthansa – ansurft. Die „Specials“ verstecken sich bei Swiss unter dem grossen Banner in der Mitte der Seite. Dort finden sich oftmals besondere Angebote, die von Suchmaschinen wie Kayak nicht gefunden werden – was von den Airlines vermutlich auch so bewusst gehandhabt wird. Ich habe zudem auch die Newsletter der beiden Airlines abonniert, um über Aktionen frühzeitig informiert zu werden (momentan werde ich mangels Zeit aber nur „gluschtig“ gemacht). Ausserdem habe ich den Air France RSS-Feed abonniert.

Übrigens: Mit Easyjet & Konsorte reise ich nur noch widerwillig. Die Jungs dort haben sich längst vom KISS-Ansatz („Keep It Simple, Stupid“) entfernt: Zu Beginn des Buchungsvorganges wird mir die Fluggebühr angezeigt, anschliessend muss ich – selbstverständlich kostenpflichtig – aufzugebendes Gepäck mitsamt Gewicht noch hinzufügen (wer reist schon mit Gepäck, mögen sich die Easyjet-Deppen wohl gedacht haben), klicke die Reiseversicherung wieder weg und schlussendlich berappe ich noch eine happige Kreditkartengebühr. Bei Swiss und anderen professionellen Airlines weiss ich mittlerweile mit deutlich weniger Klicks, wie teuer mich ein Flug zu stehen kommt – und oftmals können die Profis mit Easyjet und dem irischen Ryan mithalten. Swiss fliegt zudem nicht an Randzeiten (wie gelange ich zu einem Abflug morgens um 7 Uhr nach Genf?!), der Web-Checkin funktioniert (mittlerweile) tadellos, das Personal am Checkin verhält sich deutlich weniger willkürlich und die Bedienung im Flieger ist zuvorkommend – zumal es etwas zu knabbern und zu trinken gibt, ohne dass ich Münz hervorsuchen muss.

Züge

Bei der ersten Version dieses Artikels ging das Transportmittel Eisenbahn vergessen – unberechtigterweise, wie ich anfügen möchte. Gerade für Reisen in umliegende Länder ist der Zug eine gute Alternative zu Flugreisen. Einerseits aus Zeitgründen (Züge kommen mitten in der Stadt an, während Flughäfen oftmals in der Peripherie liegen und deshalb bei Vergleichen zwingend noch die Fahrzeit und -kosten ins Zentrum miteinberechnet werden müssen), andererseits aus Gründen der Komfortabilität (Security-Check am Bahnhof? Negativ. Benutzung des Laptops, inklusive Stromversorgun? Klar doch. Kleine Wanderung durch das Transportmittel? Geräumigere Toiletten?).

Geht es nach Paris, München oder Mailand, wäre der Zug für mich klar erste Wahl. Da die SBB mittlerweile auch das Internet entdeckt haben, ist es nun sogar möglich, Billette nach Deutschland, Frankreich und Italien online zu kaufen und sie per Post nach Hause schicken zu lassen:

SBB Ticket Shop (Ausland)

Nicht nur erspart man sich so den Weg an den nächstegelegenen Bahnhof, man kann so auch gleich den Preis mit Fluganbietern vergleichen. Genial ist zudem, dass Gruppenrabatte rasch ersichtlich sind und Halbtax-Abos und GAs ebenfalls berücksichtigt werden.

Es kann sich durchaus lohnen, die Portale der Bahnen des Ziellandes auch nach Ticketpreisen abzufragen, konkret: tgv.com und deutschebahn.de. Aber Achtung: Leider stecken die Eisenbahnen immer noch im 19. Jahrhundert fest. Liegt das Reisedatum nach dem Fahrplanwechsel – bei SNCF im Juli – können keine Abfragen gemacht werden. Egal welche Beweggründe auch immer dahinter stehen – mir als preis- und konkurrenzbewusstem Kunde ist es schnurzpiepegal, die Techniker haben das irgendwie hinzukriegen.

Unterkunft

Sobald man seine Destination gewählt und den Flug/Zug gebucht hat, sollte man sich um eine passende Unterkunft kümmern. Bevor ich mich in Online-Kataloge stürze, mache immer zuerst einen Zwischenhalt auf Holidaycheck. Auf dieser Seite hinterlassen Leute wie ich (sowie verdeckt handelnde Hotelmanager) Bewertungen von besuchten Hotels. Obwohl man sich über die Qualität und Aussagekraft der Bewertungen streiten mag (der griesgrämige pensionierte Deutsche, der auch in einem **-Hotel eine Fünfstern-Bedienung erwartet ist leider sehr oft zu hören) – es hilft, zumindest quantitativ die Spreu vom Weizen zu trennen. Ein Hotel, das viele Bewertungen aufweist, sollte man sich auf alle Fälle genauer anschauen.

Die Buchung geschieht anschliessend über Holidaycheck selber (manchmal gibt es dort wirklich Schnäppchen) oder über Sites wie Hotels.ch oder eBookers. Manchmal sind die Preisdifferenzen so vernachlässigbar, dass man auch gleich direkt auf der Web-Site des Hotels buchen kann – Kreditkarte vorausgesetzt. Ganz toll ist auch Kayak.com, welches die beste Visualisierung der Hotels auf einer Karte anbietet – inklusive einer benutzerfreundlichen „Umkreissuche“ von einem bestimmten Punkt auf der Karte.

Wer es billiger mag, schaut sich im Netz nach „Hostels“ – Jugendherbergen – um. Oftmals kann man diese heutzutage online per Kreditkarte buchen und muss bezüglich Infrastruktur kaum Komforteinbussen hinnehmen (WiFi – kostenlos? Kein Problem). Einziger Nachteil, der sich mir beim ersten Hostel-Besuch in meinem Leben im Frühjahr 2009 in Amsterdam eröffnete: Unangenehme Gerüche, Geschnarche, Geschmatze gehören in einem 12er-Schlag dann halt leider dazu …

Ganz kostenlos schaffen es Couchpotatoes Couchsurfers, die im Gegenzug aber auch ihre Couch für Durchreisende hergeben müssen (wäre ich alleiniger Hausherr, würde mich das kaum stören).

Mietauto

Bisher habe ich nur auf meiner Kalifornien-Reise ein Mietauto buchen müssen. Dabei habe ich aber Ratschläge in Foren befolgt, aus Versicherungsgründen nicht vor Ort einen Anbieter auszuwählen, sondern bequem von zu Hause bei Holidayautos ein Auto auszuwählen. Die Vollkasko-Versicherung ohne Selbstbehalt sowie die Haftpflichtversicherung und der Zusatz bis 2 Millionen Euro überzeugten mich im Nu, wenn auch der Preis vielleicht etwas höher als vor Ort war. So wurde ich auch nicht mit Upselling-Versuchen überhäuft …

Für Amerika ratsam: Die kleinste Wagenkategorie buchen. Vor Ort gibt es meist eh nur die nächsthöhere Kategorie (Amis halt), weshalb man ein kostenloses Upgrade kriegt.

Öffentlicher Verkehr

Normalerweise ist es kein Problem, Mehrtages-Billets für den öffentlichen Verkehr zu erstehen. Normalerweise wähle ich die Pauschalvariante, da ich nicht hundert Mal im Tag aus Kostengründen abwägen möchte, ob ich die U-Bahn nun nehmen soll oder nicht.

In meiner Schublade liegt sowohl eine aufladbare Oyster-Card (für London) als auch eine ähnliche Karte für Amsterdam. So kann man in London City aus dem Flughafen laufen, die Karte am Automaten aufladen und gleich auf die Metro rennen.

Planung des Aufenthaltes

Anschliessend – oder noch während der Suche nach Unterkünften – richte ich mir auf Google Maps eine Karte für die Reise ein. Auf dieser zeichne ich Sehenswürdigkeiten ein, die mich interessieren. Sowie Bahnhöfe, Flughäfen und natürlich auch die potentiellen Unterkünfte. So ergibt sich äusserst rasch ein Bild, in welcher Region ein Hotel vorteilhaft wäre und ob ich ein Mietauto benötige.

Obwohl von meinen Kollegen noch kaum genutzt, ist es dank Google Maps auch möglich, Karten zusammen anzuschauen und zu ergänzen.

Reisegepäck

Ausschliesslich Samsonite! Ich habe sowohl einen Rollkoffer (in Kabinengepäck-Grösse) als auch eine Tragetasche, in der mein MacBook Platz hat. Besonders gut finde ich an Samsonite-Tragetaschen, dass sie ein gut zugängliches, ca. 10cm hohes Fach haben, in welches man den Pass, das Portemonnaie und die Flugtickets deponieren kann.

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Dienstag, 27. Januar 2009

Besonderheiten Indischer Touristen

Beim Einkaufshabitus indischer Touristen werden bisweilen zwei Merkmale beobachtet. Zum
einen kommt es vor, dass indische Touristen beim Kauf eines Produktes aus Gewohnheit zu
handeln beginnen.
Preisablässe spielen eine wichtige Entscheidungsfunktion bei indischen
Konsumenten, was einzelne Verkäufer in der Schweiz auch schon dazu verführt hat, den
ordentlichen Verkaufspreis zu erhöhen, um dann dem potenziellen Käufer das Produkt mit
einem Preisabschlag schmackhaft zu machen.

Dann sind Klagen über arrogantes Verhalten
indischer Touristen insbesondere gegenüber dem weiblichen Verkaufspersonal zu vernehmen,
das für gewöhnlich mit dem hierarchischen Kastendenken, der tiefen Stellung der Frau in
Indien im Allgemeinen und der Verkäufer im Besonderen begründet wird.

Tourismusverant-
wortliche betonen zudem die Wichtigkeit der Präsenz eines vermeintlichen oder tatsächlichen
(männlichen) Managers,
der im Bedarfsfall (meist schnell und einfach) schlichten kann.

Quelle: Der indische Tourismus in der Schweiz

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Donnerstag, 3. Juli 2008

Spekulanten setzen täglich eins drauf

Im nachbörslichen Handel wurde die Rekordmarke von 144,15 $ je Barrel (159 Liter) erreicht.

Quelle: FTD.de – Marktberichte – US-Börsenschluss – Ölrekord belastet Wall Street

Gute Nacht für alle, die diesen Sommer mit dem Auto in die Ferien fahren. Keine Ahnung, ob die Charterfluggesellschaften bei den Kerosin-Preisen noch einen einzigen Rappen Gewinn machen?

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