Archiv Dezember 2009

Samstag, 19. Dezember 2009

Junge Lehrerin kämpft für das "Grüss Gott"

Heute habe ich von einem bürgerlichen Politiker aus meinem Kollegenkreis folgendes Mail erhalten, dass angeblich von einer „jungen schweizerischen Lehrerin“ verfasst wurde. Es macht derzeit — wohl nicht zufälligerweise einige Wochen nach der Abstimmung über die Minarettinitiative — die Runde durch die schweizerischen Mailboxen:

Liebe verantwortliche Landes- und Bezirksschulräte, liebe Politiker und liebe Journalisten der diversen schweizerischen Zeitschriften! Wenn wir in der Schweiz nicht mehr „Grüß Gott“ sagen dürfen, gibt es nur eine Alternative: Wem dieses „Grüß Gott“ nicht gefällt, der muss es ja nicht sagen, aber wen es stört, dass Schweizer untereinander „Grüß Gott“ sagen, der hat das Recht, die Schweiz zu verlassen und sich in einem anderen Land niederzulassen! Schön langsam sollten auch wir in der Schweiz wach werden!!!

Zu Schulbeginn wurden in Schweizer Schulen die Kinder von ihren Klassenvorständen informiert, wie man sich in der Gesellschaft zu verhalten hätte. Grüßen, Bitte und Danke sagen, einfach höflich und freundlich sein.

Weiters wurde ihnen aber auch mitgeteilt, dass das bei uns in der Schweiz so vertraute „Grüß Gott“ nicht mehr verwendet werden darf, da das die muslimischen Mitschüler beleidigen könnte. Dazu kann man als Otto Normalbürger eigentlich nichts mehr anfügen und nur mehr den Kopf schütteln.

Ich kann’s gar nicht glauben. Ist aber wahr, Ihr könnt Euch gerne in der Schweiz in den Volksschulen erkundigen.

DIE EINWANDERER UND NICHT DIE Schweizer SOLLEN SICH ANPASSEN!!!

Ich bin es leid, zu erleben, wie diese Nation sich Gedanken macht darüber, ob wir irgendein Individuum oder seine Kultur beleidigen könnten. Die Mehrheit der Schweizer steht patriotisch zu unserem Land. Aber immer und überall hört man Stimmen angeblich ‚politisch korrekter‘ Kreise, die befürchten, unser Patriotismus könnte andere beleidigen. Versteht das bitte nicht falsch, ich bin keineswegs gegen Einwanderung; die meisten Einwanderer kamen in die Schweiz, weil sie sich hier ein besseres Leben erhofften.

Es gibt aber ein paar Dinge, die sich Neuankömmlinge, und offenbar auch hier Geborene, unbedingt hinter die Ohren schreiben sollten. Die Idee von Schweizern als multikultureller Gemeinschaft hat bisher nur eine ziemliche Verwässerung unserer Souveränität und unserer nationalen Identität geführt.Als Schweizer haben wir unsere eigene Kultur, unsere eigene Gesellschaftsordnung, unsere eigene Sprachen und unseren eigenen Lebensstil.

Diese Kultur hat sich während Jahrhunderten entwickelt aus Kämpfen, Versuchen und Siegen von Millionen Männern und Frauen, die Freiheit suchten.

Wir sprechen hier Deutsch, nicht Türkisch, Albanisch, Jugoslawisch, Libanesisch, Arabisch, Chinesisch, Japanisch, Russisch, oder irgendeine andere Sprache. Wenn Sie also Teil unserer Gesellschaft werden wollen, dann lernen Sie gefälligst die deutsche Sprache! ‚Im Namen Gottes‘ ist unser nationales Motto. Das ist nicht irgendein politischer Slogan der rechten Parteien. Wir haben dieses Motto angenommen, weil christliche Männer und Frauen diesen Staat nach christlichen Prinzipien gegründet und entwickelt haben.

Wenn Sie sich durch Gott beleidigt fühlen, dann schlage ich vor, Sie wählen einen anderen Ort auf der Welt als Ihren neuen Wohnsitz, denn Gott ist nun mal Teil unserer schweizerischen Kultur.

Wenn Sie das Kreuz in der Schule empört, oder wenn Ihnen der christliche Glaube nicht gefällt oder wenn Sie nicht bereit sind, die in der Schweiz geltenden Gesetze einzuhalten, dann sollten Sie ernsthaft erwägen, in einen anderen Teil dieses Planeten zu ziehen, er ist groß genug.

Wir sind hier glücklich und zufrieden mit unserer Kultur und haben nicht den geringsten (!) Wunsch, uns gross zu verändern. Es ist uns auch völlig egal, wie die Dinge dort liefen, wo Sie herkamen.

Dies ist UNSER STAAT, UNSER LAND, und UNSERE LEBENSART, und wir gönnen Ihnen gerne jede Möglichkeit, dies alles und unseren Wohlstand mit uns zugenießen.

Aber wenn Sie nichts anderes tun als reklamieren, stöhnen und schimpfen über unsere Fahne, unser Gelöbnis, unser nationales Motto oder unseren Lebensstil, dann möchte ich Sie ganz dringend ermutigen, von einer anderen, großartigen schweizerischen Freiheit Gebrauch zu machen, nämlich vom „RECHT, UNS ZU VERLASSEN, WENN ES IHNEN NICHT PASST!“Wenn Sie hier nicht glücklich sind, so wie es ist, dann hauen Sie ab! Wir haben Sie nicht gezwungen, herzukommen. Sie haben uns darum gebeten, hier bleiben zu dürfen. Also akzeptieren Sie gefälligst das Land, das SIE akzeptiert hat. Eigentlich ganz einfach, wenn Sie darüber nachdenken, oder?

Wenn wir dieses Schreiben an unsere Freunde (und Gegner) weiterleiten, dann werden es früher oder später auch die Reklamierer in die Finger bekommen.

Versuchen könnte man’s wenigstens.

Egal, wie oft Ihr es empfangt… sendet es einfach weiter an alle, die Ihr kennt!

Braucht es ein Studium der Geschichte, um hier an einigen Stellen zu stocken und Quellenkritik anzubringen? Mir ist folgendes aufgefallen:

  • Der Schreibstil entspricht vollkommen nicht einer „jungen schweizerischen Lehrerin“, die in deutscher Sprache geschult sein sollte. Unter anderem sind mir die vielen Apostrophs ins Auge gestochen. Das ist kein schöner Schreibstil. Und das scharfe S (ß) braucht hierzulande niemand, Sie Landesveräterin! Bitte stellen Sie auf Ihrem Computer doch „Deutsch (Schweiz)“ als Standardsprache ein — falls Sie wirklich aus der Schweiz Propaganda betreiben. Ach ja, und nach den Satzzeichen wie dem Punkt schreibt man konsequent ein Leerzeichen.
  • Ich kann mich nicht erinnern, wann mich jemand mit „Grüss Gott“ begrüsst hat. Und das ist auch gut so — Gott hat im 21. Jahrhundert in einer Begrüssung absolut rein gar nichts verloren.
  • Haben wir in der Schweiz „Schulvorstände“? Bei uns nennt man das doch Schulleitungen und Schulkommissionen …
  • Ich kann mich nicht erinnern, dass in einem Schulzimmer, das ich in den letzten 29 Jahren gesehen habe, jemals ein Kreuz gehangen hat. Und ich bin sehr froh darum, dass wir hierzulande nicht italienische Zustände haben.
  • Die dumme Nuss von „Lehrerin“ blendet geflissentlich aus, dass es in der Schweiz vier Landessprachen gibt. Dieser germanophile alldeutsche Orientierung hat unser Land bereits einmal an den Rande des Zusammenbruchs gebracht — 1914–18. Zur Erinnerung: In der Schweiz spricht man offiziell Deutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch.
  • Die Schweiz wurde als christlicher Bundesstaat gegründet?! Wo bittesehr kommt in der Tell-Saga Gott vor? Was für ein Bullshit. Ausserdem leben wir nicht mehr 1291, sondern 2009 — Ewiggestrige sollten den Gesellschaftswandel — wenn schon nicht akzeptieren — zumindest zur Kenntnis nehmen. Als 1980 Geborener darf ich ohne zu Lügen behaupten, dass Gott überhaupt nicht Teil „meiner“ Kultur ist.
  • Ich frage mich sowieso, wie viele der Minarettverbieter jeden Sonntag in die Kirche pilgern und am Mittagstisch ein Gebet sprechen. Die Zahl wird sich in Grenzen halten.
  • Abgesehen davon, dass wie überall in rechtspopulistischen Kreisen behauptet, in der Schweiz keine homogene Kultur existiert — ein St. Galler unterscheidet sich markant von einem Deutschfreiburger, der Romands hat ein völlig anderes Weltbild als der Appenzell-Innerrhoder.
  • Wieso Multikulturalität unsere Souveränität „verwischt“, muss man mir bitteschön noch jemand genauer erklären.
  • „Millionen von kämpfenden Männer und Frauen„? Gut, dass die Frauen offensichtlich gekämpft haben, aber es war auch richtig schweizerisch, ihnen bis in die 1970er das Stimm- und Wahlrecht vorzuenthalten. So sind wir halt, wir vorbildlichen Schweizer.

Alles in allem habe ich das Gefühl, dass dieses Mail aus Deutschland — Bayern vielleicht — oder aus dem rechtspopulistischen Kärnten stammt, welches von den erzkatholischen Patrioten (und nicht von Juden, Muslimen oder Atheisten) ja mittlerweile lehrbuchmässig zu Grund gerichtet wurde. Es scheint, dass einige Passagen, bspw. diejenige über die Souveränitat des Volkes, erst anschliessend von einem Zweitautor hinzugefügt wurde, damit es auch in der Schweiz versendet werden konnte.

Meine Gedanken zur Religion im schweizerischen Alltag

  • Religion gehört nicht ins Schulzimmer, Religion gehört auch nicht in den Alltag — Religion gehört in die eigenen vier Wände. Insbesondere gehören die christlichen Feiertage allesamt abgeschafft.
  • Sonderbehandlungen von strengläubigen Katholiken, Reformierten, Muslimen, Juden, Buddhisten und Mitgliedern sonstiger Freikirchen und Sekten gehören abgeschafft. Sei es bezüglich Feier- und Sonntagen, sei es bezüglich dem Schwimmbadbesuch oder sonstigen angeblichen „Konflikten“ mit dem Glauben.

Nachtrag

Es ist wirklich ein Hoax, sprich ein seit Jahren (!) zirkulierender Kettenbrief mit Ursprung in Österreich:

Immer wieder tauchen Falschmeldungen auf, wonach es an manchen Linzer Schulen Kindern verboten sei, „Grüß Gott“ zu sagen. Recherchen des Landesschulrats ergaben, dass das absolut unzutreffend sei.

Quelle: „Grüß Gott“ an Schulen verboten?

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Samstag, 19. Dezember 2009

HD-Trailer von Apple herunterladen

Apple hat vor einigen Monaten Anpassungen an seiner Trailer-Web-Site vorgenommen, weshalb der bisher gewohnte manuelle Download von HD-Trailern nicht mehr klappte:

$ wget "http://movies.apple.com/movies/paramount/ironman2/ironman2-z7r459g-tlr1_h720p.mov"
--01:59:57--  http://movies.apple.com/movies/paramount/ironman2/ironman2-z7r459g-tlr1_h720p.mov           => `ironman2-z7r459g-tlr1_h720p.mov.1'
Resolving movies.apple.com... done.
Connecting to movies.apple.com[62.2.27.25]:80... connected.
HTTP request sent, awaiting response... 302 Moved Temporarily
Location: http://www.apple.com/trailers/ [following]
--01:59:57--  http://www.apple.com/trailers/
           => `index.html'
Resolving www.apple.com... done.
Connecting to www.apple.com[17.149.160.10]:80... connected.
HTTP request sent, awaiting response... 200 OK
Length: 24,876 [text/html]

100%[===================================================================================>] 24,876        41.67K/s    ETA 00:00

01:59:58 (41.67 KB/s) - `index.html' saved [24876/24876]

Der Blog-Artikel Direct Download Links from Apple Are Not Working zeigt, dass man einzig den User-Agent anpassen muss, damit die Apple-Server wieder die 100+ MB-Videodateien ausliefern:

$ wget --user-agent "QuickTime/7.6.2" "http://movies.apple.com/movies/paramount/ironman2/ironman2-z7r459g-tlr1_h720p.mov"

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Samstag, 19. Dezember 2009

Brauchen Softwareentwickler wirklich Höllenmaschinen?

I have endless battles with overzealous developers who swear up and down that they use their desktops like servers. Sure you do! And you’re building the space shuttle with it, right? Of course you are. Yeah.

Quelle: Building a PC, Part VI: Rebuilding

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Freitag, 18. Dezember 2009

Die Schweiz schaute bei der Crédit Suisse einfach weg

Weil die Schweiz offenbar nicht in der Lage ist, internationale Sanktionen, bei denen sie mitmacht, bei hier tätigen Unternehmen durchzusetzen, kassieren die USA das Bussgeld.

Quelle: arlesheimreloaded-manfred-messmer – Ein weiterer Pflock für die Abzockerinitiative

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Donnerstag, 17. Dezember 2009

Notrufknopf für den Web-Browser

What would Jesus do?

Frau Nationalrätin Schmid-Federer (CVP) hat die Antwort gefunden und macht dank dem „Notrufknopf“ das Internet zu einem besseren Ort:

In Deutschland wird derzeit, vom Bund der Kriminalbeamten lanciert, das Konzept eines Internet-Notrufknopfes als Bestandteil des Browsers diskutiert, mit dem rechtswidrige Inhalte direkt an die Polizei gemeldet werden können.

Quelle: 09.5409 – Internet-Notrufknopf – Curia Vista – Geschäftsdatenbank – Die Bundesversammlung – Das Schweizer Parlament

Wie geil ist das denn? 2011 werde ich garantiert CVP wählen … die Jesus-Internet-Partei. Immerhin scheinen die Christen durch solche Fürze temporär davon abgehalten, jüdische und muslimische Friedhöfen zu verbieten.

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Sonntag, 13. Dezember 2009

Erfahrungen bei einem Server-Upgrade

Gestern um 20:00 begann ich damit, meinen Heimserver dem grössten Upgrade in seiner Geschichte zu unterziehen. Zwei Gründe bewegten mich zu diesem Entscheid: Einerseits war das Gerät längst betagt und mittlerweile äusserst schwach auf der Brust. Andererseits kämpfe ich seit dem Sommer 2009 sporadisch mit „Black Screens Of Death“, welche nur mit einem Reset zu beheben waren. Natürlich machen solche Ausfälle bei einem eigentlich 24/7 verfügbaren Server keinen Sinn. Leider brachte die Fehlersuche über Monate hinweg keine Ursache zu Tage. Vermutlich lag es an der Altersschwäche eines Bauteils.

Was hat sich in der Hardware geändert?

Server alt

  • Yeong Yang YY-B0221 (spezielles Server-Gehäuse mit zwei Abteilen für Motherboard und Laufwerke)
  • Intel Pentium III, 600 MHz
  • Asus P3B-F
  • 4x Kingston 256 MB, SDRAM, PC100 — KVR133X64C3/256
  • Matrox Millennium G200, AGP
  • Intel PWLA8391GT, PCI, Gigabit-Ethernet
  • Adaptec AHA-2940U2W, SCSI-Controller
  • 1x Fujitsu MAJ3182MP, 18.2 GB, U2W-SCSI — System
  • FirmTek SeriTek/1S2, SiL 3112, SATA-Controller
  • 1x Maxtor , 160 GB, SATA — /var
  • 2x Promise Ultra 133 TX2
  • 4x Samsung SP2514N, 250 GB, ATA-7 (RAID1+0) — Storage

Server neu

  • Yeong Yang YY-B0221 (spezielles Server-Gehäuse mit zwei Abteilen für Motherboard und Laufwerke)
  • Intel Core 2 Duo E5400, Dual Core 2.7 GHz, 800 MHz
  • Asus P5QPL-VM-EPU, Mini-ATX
  • 1x Apacer 1 GB, DDR2, 800 MHz
  • Intel PWLA8391GT, PCI, Gigabit-Ethernet
  • 1x Samsung HD161GJ, 160 GB, SATA-3 — System
  • 2x Samsung HD154UI, 1.5 TB, SATA-3 (RAID1) — Storage

Erfahrungshäppchen

  • Grundsätzlich sei wieder einmal zu erwähnen, dass man ein solch tiefgreifendes Hardware-Update unter Windows schlichtwegs hätte vergessen können; um eine Neuinstallation wäre man auf Grund der komplett anderen Hardware nicht herumgekommen. Ich lobe mir deshalb Debian GNU/Linux, welches — zwar auch mit einiger (selbstverursachter) Müh und Not — nach einigen Anpassungen anstandslos unter der neuen Hardware bootete.
  • Durch die Vereinfachung der Storage-Infrastruktur (Wegfall von 3 Platten und 4 Controllern) sank die Stromaufnahme um 5 %, obwohl anzunehmen ist, dass CPU und Motherboard mehr Energie benötigen als die Komponenten des alten Servers.
  • Dass im Server-Gehäuse nun nur noch 3 statt 6 Festplatten hängen, erlaubt mir, diese deutlich effizienter zu kühlen. Auch das Betriebsgeräusch des Servers ist aus meiner Empfindung etwas leiser geworden.
  • Das Motherboard weist einen sog. EATXPWR-Connector auf. Auf den ersten Blick befürchtete ich, am Sonntag noch ein neues Netzteil kaufen zu können. Steckt man den Stromstecker eines normalen ATX-Netzteils ein, sind vier Pins des neuen Steckers nicht belegt. Das Board startet trotzdem — wenn man den zusätzlichen 4-pin 12V-Anschluss in der Nähe des Prozessors mit dem entsprechenden Kabel des Netzteils bestückt. Der Betrieb ist also durchaus möglich — entweder mit 20-pin ATX + 4-pin ATX 12V oder 24-pin EATXPWR.
  • Aus ISO-Images von Ubuntu einen bootbaren USB-Stick zu bauen, ist unter Mac OS X nicht möglich. Es wird vielerorts empfohlen, stattdessen die IMG-Datei des Ubuntu Netbook Remix herunterzuladen, ohne aber auf eine solche Datei zu verlinken. Diese gibt es nämlich nur für das ältere Ubuntu 9.04 (aktuell: 9.10); bspw. auf dem SWITCH-Mirror: ubuntu-9.04-netbook-remix-i386.img. Mit diesem Image soll es anschliessend gemäss Anleitungen im Netz möglich sein, unter Mac OS X mit dem Terminal den Stick mit Ubuntu bootbar zu machen.
  • Da der Download dieser Datei ein gute Stunde dauerte, habe ich schlussendlich einen alten DVD-Brenner im Server verbaut und den Server von CD gebootet.
  • Bei der Partitionierung der neuen 160 GB-Systemplatte mit fdisk unter Ubuntu Live-CD habe ich bei der Grössenangabe für die einzelnen Partitionen vergessen, ein + voranzustellen (Bspw. +512M für eine Partition mit 512 MB Platz). Deshalb ist meine /boot-Partition nun nicht 512 MB gross, sondern 3.1 GB *autsch*
  • Um den Swap-Space zu initialisieren, benutzte ich mkswap, was beim ersten Anlauf aber enorm viel CPU-Resourcen benötigte und nicht vor dem Ende meiner Geduld abgeschlossen werden konnte. Indem ich dieses Executable ohne den Paramenter -c (für „check“) aufrief, rauschte die SWAP-Formatierung wie im Schnellzugstempo durch.
  • Nachdem ich die Daten von der alten SCSI-Systemplatte auf die SATA-Systemplatte kopiert hatte (der Adaptec AHA-2940U2W SCSI-Controller und die daran hängende Platte wurde vom Board und Ubuntu problemlos erkannt), startete der Rechner nicht, weil GRUB einen „Error 2“ meldete. Ich war mir ganz sicher, dass ich den Bootsektor in die richtige Platte geschrieben und mit hd(0,0) auch garantiert die richtige Platte konfiguriert hatte. Wo also lag das Problem? Dank eines Blog-Artikels GRUB „Error 2“ May Mean Incompatible stage1.5, stage2, and ext2 kam ich darauf, dass ich die Platte mit einem brandneuen mkfs.ext3 formatiert, dann aber die GRUB-Stages 1.5 und 2 datierend aus dem 2007 von der alten Platte in den Bootsektor geschrieben hatte. Glücklicherweise fanden sich unter /usr/lib/grub/i386-pc/ neuere Dateien im leicht grösseren Umfang und aus dem Jahr 2009. Nachdem ich diese Dateien über /boot/grub kopiert und den MBR neu geschrieben hatte, funktionierte der Bootvorgang dann endlich wie geschmiert.
  • Nachdem das System zum ersten Mal in der neuen Konfiguration ohne fremde Hilfe hochgekommen war (nicht vergessen: /etc/fstab und /boot/grub/menu.list müssen zwingend angepasst werden!), ging es nun darum, /var von der alten SATA-Platte rüberzukopieren. Wie bei allen Kopieraktionen verwende ich dazu # rsync -av . /mnt/sda1 oder dergleichen. Bricht der Kopiervorgang aus unerfindlichen Gründen ab, stellt man mit rsync sicher, dass nur diejenigen Dateien kopiert werden, die auf dem Zielsystem noch nicht identisch vorhanden sind. Auch werden die Benutzer und Rechte auf jeden Fall mitkopiert.
  • Die Daten vom RAID1+0 kopierte ich heute Sonntag-Nachmittag auf das neu erstellte RAID1. Damit ich die Daten nicht über das langsame Ethernet-Netzwerk kopieren musste, suchte ich mir zwei exteren USB-Festplattengehäuse und wählte dann zwei Festplatten des RAID-Verbundes aus. Wichtig ist bei RAID1+0 natürlich, dass man die zwei komplementären Platten nimmt, die im Degraded-Modus das ganze Volume herstellen. Damit mdadm die Platten erkannte, musste ich in /etc/mdadm/mdadm.conf einige Ergänzungen vornehmen, weil der verschachtelte RAID-Verbund nicht automatisch erkannt wurde. Kernstück waren dabei folgende Zeilen:
    ...
    DEVICE partitions
    ...
    ARRAY /dev/md10 metadata=0.90 UUID=8b74168f:921d62ec:197e72a9:dcc396dd
    ARRAY /dev/md11 metadata=0.90 UUID=c7acb783:7d200806:ba3b0bb9:fba14ed1
    ARRAY /dev/md1 metadata=0.90 UUID=0b0b49d4:63eada39:e2d889b1:01493278

    Die UUIDs waren glücklicherweise in der alten mdadm.conf hinterlegt. Sie sind unbedingt zu notieren und an einem sicheren Ort aufzubewahren. Anschliessend klappte es problemlos, die RAID-Arrays mittels # mdadm --assemble /dev/md0 etc. zu starten (natürlich in der richtigen Reihenfolge, d.h. /dev/md1 am Schluss, wenn die RAIDs der beiden USB-Platten gestartet wurden. Ob metadata=0.90 wirklich nötig ist, weiss ich nicht. Als ein Array nur im auto-read-only-Modus gestartet wurde, führte ich folgenden Befehl aus, um auch Schreibvorgänge zu ermöglichen (im Grund ja unnötig, da wir nur Daten ab der Platte kopieren wollen):

    # mdadm --readwrite /dev/md10
  • Der anschliessende Kopiervorgang war einerseits ein Burn-In-Test für die verschiedenen Bussysteme des neuen Servers (USB, SATA), andererseits zeigte er die Performance der neuen Hardware:
    sent 460359385722 bytes  received 762070 bytes  38412962.39 bytes/sec
    total size is 460300401834  speedup is 1.00

    — 38 MB/Sekunde sind kein schlechter Wert für ATA-7 über USB auf SATA.

  • Da das neue Board nur noch die Pins für einen LPT-Anschluss mitbringt, musste ich meinen HP Laserjet 1300 neu über USB an den Server anschliessen. Leider wurde dabei aber /dev/usb/lp0 nicht automatisch erstellt. Nach einem # apt-get dist-upgrade erschien dieses Device plötzlich in der Dateiliste. Nur noch /etc/printcap anpassen (statt /dev/lp0 ist es neu /dev/usb/lp0 — fertig!). Auf jeden Fall lud der Kernel alle benötigten Module (usblp, usbcore und uhci_hcd). Dass der Drucker auch wirklich da ist, erkennt man mit dem Befehl:
    # lsusb
    ...
    Bus 002 Device 002: ID 03f0:1017 Hewlett-Packard LaserJet 1300
    ...

    Dieser Befehl findet sich im Paket usbutils

  • Bei Aufräumarbeiten in meinem IT-Ersatzteillager fand ich zufälligerweise ein Slotblech, welches zwei serielle Ports (COM1 & COM2) bereitstellte. Da das neue Board Pins für eine COM-Schnittstelle mitbringt, konnte ich so die ältere USV (APC 1400VA) wieder am Server anschliessen.

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Samstag, 12. Dezember 2009

AT&T ist des iPhones unwürdig

Steve Jobs zu Randall Stephenson (irgendwie sind alle Randalls da draussen irgendwie so … rückwärtsgewandt kompliziert):

and the only reason you would ever need to talk to me would be to thank me for creating a phone that’s so amazing that it draws people to your shit network in the first place.

[…] And when I say that “we” have a hit on our hands, I’m really giving you way too much credit, because let’s be honest, the success of iPhone has nothing to do with you. In fact, iPhone is a smash hit in spite of your network, not because of it.

[…] Jesus! I can’t believe I’m explaining this to you. You’re in the business of selling bandwidth. That pipe is what you sell. Right now what the market is telling you is that you can sell even more!

Quelle: The Secret Diary of Steve Jobs : A not-so-brief chat with Randall Stephenson of AT&T

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Freitag, 11. Dezember 2009

Weltweite Verdoppelung der AKWs

For example right now across the globe, there are nearly 488 uranium-hungry nuclear plants that are either proposed, planned or already in construction. Let me put that in perspective…

The number of nuclear plants is set to increase by 112% if all these projects go ahead.

Quelle: Ratings Agencies Put Spain on Negative Debt Watch

Ohne genaue Sachkenntnis (ich könnte eigentlich einen Kollegen fragen, der vor einiger Zeit von atel angestellt wurde, um deren neues KKW zu bauen) behaupte ich einfach mal, dass die Probleme bei der geplanten Verdoppelung der AKW-Zahl nicht erst beim Brennstoff, sondern schon viel früher zu Tage kommen werden.

In Stichworten:

  • Finanzierung? Durch den Steuerzahler natürlich, da sonst niemand 5 Milliarden (+2 Milliarden „Unvorhergesehenes“) pro Bauwerk aufwerfen möchte.
  • Ingenieure? In den letzten zwei Jahrzehnten kamen noch gerade 13 AKWs ans Netz. (weniger als eines pro Jahr auf heute 436 Stück). Optimale Voraussetzungen dafür, dass uns Grünschnäbel ohne praktische Erfahrungen im Mr. Bricolage-Stil die strahlenden Dinger in die Landschaft bauen werden. Selbstverständlich sind diese vollkommen sicher.
  • Baumaschinen und Rohstoffe? Keine Ahnung, ob es a) Firmen gibt, die solche Milliardenprojekte stemmen können und falls ja, b) wie viele es auf dieser Welt gibt. Schliesslich wollen wir Mühleberg nicht erst in 50 Jahren, sondern in 10.

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Dienstag, 8. Dezember 2009

Ein aufrichtiger Schweizer

In einem historischen Tagesbefehl zum Feldzug gegen  den Sonderbund hat General Guillaume-Henri Dufour (1787-1875) seine Soldaten ermahnt, sich im Kampf so zu verhalten, dass nach dem Ende der Feindseligkeiten ein Zusammenleben mit den  unterlegenen Mitbürgern möglich bleibe.

Quelle: arlesheimreloaded-manfred-messmer – Der Geist von 1848?

Und weiter:

Um den tiefen Graben zwischen Stadt und Land, zwischen Deutsch und Welsch, der heute durch das Land zieht, zuzuschütten, bräuchte es heute Menschen wie General Dufour, welche nicht versuchen, ein Monopol auf die Definition des „Schweizertums“ aufzubauen, Menschen, sondern begreifen und respektieren dass diese Willensnation nur bestehen kann, wenn auf dummdreiste und grobe Propaganda, wie wir sie in uns in den letzten Jahren von der derzeit zahlenmässig stärksten Partei des Landes gefallen lassen mussten, verzichtet wird.

Und schlussendlich stellt der Schreiber fest:

müssten, zumindest aus der Perspektive der SVP, nicht die Innerschweizer Katholiken, sondern unsere die städtischen Regionen und die Westschweiz als Sonderbündler abgetan werden, die man notfalls militärisch bekämpfen müsste.

Dies deckt sich mit meinen bereits geäusserten Befürchtungen, dass nach den Muslimen die Schweizer dran sind, die aus Sicht der SVP eine falsche — sprich linke und intellektuelle — Sichtweise haben.

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Montag, 7. Dezember 2009

Die USA kriegen die neue, tolerante Schweiz zu Gesicht

O-Ton Jon Stewart: „Die Schweizer haben also den Bau von Minaretten verboten … Hmmm, das lässt vermuten, dass in der Schweiz die Zahl solcher Bauvorhaben etwas aus dem Ruder gelaufen ist — Was? Es stehen gerade mal 4 Minarette im ganzen Land?! Sind die nicht ganz bei Trost?“

The Daily Show With Jon Stewart Mon – Thurs 11p / 10c
Oliver’s Travels – Switzerland
www.thedailyshow.com
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Political Humor Health Care Crisis

Dank: Raffi

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