Dienstag, 6. September 2022

@liztruss ist nicht DIE Liz Truss

Der Hammer:

[Swedes] Get the meatballs ready

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Sonntag, 4. September 2022

Die Deutschen haben nicht alles falsch gemacht …

… sagt Jérôme à Paris:

How messed up was Germany’s energy policy? It’s not as bad as a lot of people are saying

Was mir von der Lektüre geblieben ist: Dank dem massiven Ausbau von Solar haben die Deutschen der ganzen Welt geholfen, die Preise für Solarpanels spürbar zu senken.

The ca. 25 GW of solar installed in 2009-12, generating roughly 25 TWh per year, cost something in the order of EUR 10 bn per annum (for 20 years), amounting to more than half of the current renewable surcharge on an ongoing basis. That cost, along with slightly smaller costs borne by Italians and French ratepayers for parallel installation booms, is what made the rapid drop in the cost of solar panels in that period possible – something that benefits the whole planet. German (and Italian and French) ratepayers are subsidizing cheap solar around the world.

Und noch das hier:

Energy is a commodity with very limited demand elasticity in the short term, and thus it takes very large price hikes to re-balance markets, especially when you have a negative supply shock. This should be obvious from the multiple crises we have gone through over the past 50 years, but politicians still push the gospel of “the markets” for energy while being unable to tolerate the price hikes they necessarily (occasionally) entail, and then imposing market distorting measures (price caps, etc) and looking for scapegoats rather than explain their ideological decisions…

Wenn ich diesen Paragraphen richtig verstehe führen uns die exorbitanten Gas- und Strompreise direkt ins Paradies. Hoffentlich aber ist noch was von Europa übrig, wenn wir dort ankommen.

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Sonntag, 4. September 2022

Gaspreise gehen durch die Decke

Kürzlich von einem Bekannten gehört: Die Stromkosten für das laufende Jahr wurden in seiner Firma auf 2.5 Millionen CHF budgetiert. Budget 2023: 8 Millionen CHF. Man braucht kein Genie zu sein, dass dies entweder zur direkten Weitergabe der Kosten an den Konsumenten führt (Inflation!), und falls das nicht möglich ist: Einstellung des Betriebs, und Konkurs.

Die grünen Träumer werden eine dritte Option ins Spiel bringen: „Dann müssen die jetzt halt mal so richtig Strom sparen, dann geht das schon!“

Die hohen Gaskosten kommen mittlerweile auch schon bei den Endkunden an. Prominentes Beispiel:

Natürlich musste ich das erst Faktenchecken. Die Autorin des Tweets, eine Geraldine Dolan, scheint den Tweet aus Galway, Irland abgesetzt zu haben. Dort finde ich aber kein Popppyfields Cafe.

Wenn ich nach Geraldine Dolan suche, finde ich folgenden Artikel:

‚You can’t operate like that‘ – Café gets electric bill for over €9,800

Aus dem Artikel entnehme ich die tatsächliche Adresse des Cafés: Poppy Fields Cafe in Athlone, Westmeath (1 Autostunde östlich von Galway)

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Sonntag, 4. September 2022

Baerbocks Rede am Forum 2000 in Prag

Mittlerweile hat wohl jeder, der sich für das aktuelle Zeitgeschehen interessiert, Annalena Baerbocks Aussagen über die fortwährende Unterstützung der Ukraine im Kampf gegen Russland gehört.

Hier die ungekürzte Fassung, da „Faktenchecker“ einen auf Twitter und Telegram herumgeisternden Zusammenschnitt als „ein von einer Pro-Putin-Gruppe manipulativ geschnittenes Video von Außenministerin Baerbock“ klassifiziert haben, welches „massiv von extremen Rechten geteilt“ werde.

Nebenbemerkung: Habe zu meinem Kollegen, welcher mir das Video gesendet hat, natürlich sofort den Kontakt abgebrochen, weil jetzt dank Volksverpetzer klar belegt ist, dass er ein Rechtsextremer ist …

Die Aussage wurde am 31. August 2022 zwischen 15:45 und 16:30 Uhr an einem Panel an der 26. Konferenz des Forum 2000 gemacht (Homepage).

Um was geht es? Ich versuche hier das Englische zu übersetzen und zu kondensieren:

Ein Panel-Teilnehmer fragt Baerbock, was Deutschlands Vision und ihre persönliche Definition einer erfolgreiche Ukraine sei. Sie antwortet, dass „wir“ [Deutschland? Die EU? Der Westen?] dafür kämpfen, dass die Ukraine ihre Zukunft selber bestimmen dürfe. Aus ihrer Sicht sei die Vision, eine freie und friedliche Ukraine zu haben, wie „jedes“ andere Land auf der Welt [naja]. Deshalb stünden Deutschland zusammen mit Frankreich so lange an der Seite der Ukraine, wie die Ukraine Deutschland und Frankreich benötigen würde. Das sei doch völlig normal wenn man an Rechtsstaatlichkeit und die Freiheit auf Erden glaube.

Dann geht Baerbock auf die Aussage ihres Vorredners ein, der gesagt habe, dass man nicht behaupten solle, dass der Krieg für längere Zeit weitergehen könnte. [ich verstehe das so, dass es aus Sicht Baerbocks durchaus ein langer Krieg werden könnte, und der Vorredner es für gefährlich hielt, dass man die Planung danach auszurichten begänne]. Ihr Versprechen an die Ukraine sei, dass man an der Seite der Ukraine stünde so lange die Ukraine das nötig habe. [Jetzt kommt der für mich trotz mehrmaligem hören völlig unverständliche Teil] Sie könne dieses Versprechen geben, und in einer Demokratie bedeute das glücklicherweise, dass die „Leute“ mit ihr nicht einverstanden sein müssen und die Leute ihr in vier Jahren [bei den nächsten Wahlen?] vorhalten könnten, dass sie gelogen habe [sprich … sie resp. ihre Partei abwählen?]. Aber da sie nun für vier Jahre gewählt sei, könne sie der Ukraine dieses Versprechen geben, und das Versprochene auch liefern — egal was ihre Wähler [derzeit?] denken [das ist meine eigene Interpretation des Gesagten, sprich mein Versuch, zwischen den Zeilen Sinn zu machen]. Und wenn der Krieg weitere zwei Jahre dauere halte ihr Versprechen so lange. Dementsprechend müssen Massnahmen aber auch danach beurteilt werden, dass sie mehrere Jahre aufrecht erhalten werden können. Man müsse aber ehrlich zueinander sein und einen längeren Krieg als wahrscheinlich erachten.

if i give the promise to people in ukraine we stand with you as long as you need us then i want to deliver no matter what my german voters think but i want to deliver to the people of ukraine and this is why for me it’s important to be always very frank and clear and this means every measure i’m taking i have to be clear that this holds on as long as ukraine needs me and this is why i think it’s so important that we have to be frank yes everybody wishes from us that tomorrow the war stops but in case tomorrow it wouldn’t stop i will be also there in two years time

Quelle: YouTube maschinell übersetztes Audio

Schlussendlich sagt Baerbock, dass sie sich bewusst sei, dass der Winter bald komme und die Leute [das deutsche Volk] auf den Strassen gegen die hohen Energiepreise protestieren könnten. Dies sei eine Herausforderung für demokratisch [gewählte] Politiker. Sie werde den Leuten mit „sozialen Massnahmen“ helfen. Das dürfe aber auf keinen Fall bedeuten, dass man die Sanktionen fallen lasse — auch wenn es dann für die Politiker ganz brenzlig werde. Man müsse in ganz Europa Lösungen finden, um die „sozialen“ [nicht auch: wirtschaftlichen?] Effekte abzufedern. Die Alternative sei die Spaltung der Demokratie und die armen Leute „zurückzulassen“. Das sei falsch, „wir“ stehen in Solidarität mit allen Bewohnern unseres Landes, so wie wir solidarisch sind mit allen Leuten in der Ukraine.

Fazit: Solche Steilvorlagen entstehen primär, wenn man das falsche, sprich (fremd)sprachlich wie auch intellektuell ungeeignetes Personal zum Aussenminister macht. Kein Wunder kann jeder, der diese schwer verständliche Rede hört, irgendwas hineindeuten.

Meine Meinung: Wie mir ein Kollege gestern erzählt hat, ist das oberste Ziel einer Rettungsaktion immer, die Sicherheit der Retter zu gewährleisten. Die Rettung des Opfers hat zweite Priorität, so unmenschlich das klingen mag. Ist es nachhaltig, wenn die Retter sich selber in grösste, nicht mehr verantworbare Gefahr bringen, oder bei der Rettung sogar sterben? Wenn ich Baerbock richtig verstehe, gilt aus ihrer Sicht die Umkehr des Fundamentalprinzips: Die Ukraine müsse um jeden Preis gerettet werden, das Wohlergehen der Retter, sprich der Europäischen Staaten (der Bewohner, der Wirtschaft, der Politik), sei sekundär.

A propos: Lustigerweise geschah in Prag ein paar Tage später dies: Proteste in Prag: 70.000 Tschechen demonstrieren gegen Ukraine-Politik der Regierung.

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Montag, 22. August 2022

Zwei verschiedene Meater

Heute kamen beim Aufräumen/Ausmisten zwei Meater-Sensoren zum Vorschein. Einen hatte ich selber gekauft, den anderen haben wir geschenkt gekriegt. Somit muss einer weg!

Als ich die Packungen genauer angeschaut habe, fiel mir auf, dass es sich um zwei verschiedene Produkte handelt. Einer trug die Produktebezeichnung MT-ME01 (ab 92 CHF auf Toppreise), der andere die Bezeichnung MT-MP01 (ab 115 CHF auf Toppreise).

Was ist der Unterschied? Meater and Meater+ Wireless Thermometer Hands On Review half weiter:

However, the + block also functions as a signal repeater to extend the range of the Bluetooth signal. With a probe in any of these cookers, and the Meater+ block a few feet away repeating the signal, I can still monitor my cooks on my phone inside my house, through a window / wall and a good 50 foot of clean air to boot! So the Meater+ range has a significant advantage!

[…] Personally, I would get the + version for the extra range. It’s definitely worth it.

Beim MT-MP01 handelt es sich um die sog. „Plus“-Version, d.h. die teurere Version. Der einzige Unterschied ist, dass in das Holzkästchen ein Bluetooth-Repeater eingebaut ist, der das Meater-Signal deutlich weiter weiterleiten kann als der Meater selber. Man erkennt das Gerät daran, dass auf dem Holzkästchen vorne ein Plus-Zeichen neben dem Meater-Logo aufgedruckt ist.

Somit verschenken wir das Produkt MT-ME01 an einen Bekannten und behalten den MT-MP01.

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Montag, 22. August 2022

Es wird nicht der „kalte und dunkle Winter 2022/23“ sondern der „Wutwinter“ sein!

Wieder etwas gelernt:

»Wutwinter«-Proteste: Solche Bürger sind nicht besorgt, sondern bescheuert

Sprich der Winter wird nicht als das bezeichnet, was er war (kalt, und dunkel — mangels Gas und Strom), sondern er wird nach der Reaktion der Einwohner eines Landes betitelt.

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Montag, 22. August 2022

Gas: Europa ist nicht mehr zu helfen

Der Blick vorgestern: 200 Millionen Dollar pro Schiffslieferung: Gaskrise in Europa beschert US-Händlern fette Gewinne

Rekapitulieren wir: Wir kaufen händeringend us-amerikanisches Gas, …

  • … von welchem wir eigentlich wegkommen wollten, da bei dessen Verbrennung die weltweite CO2-Konzentration weiter ansteigt (Stichwort: Klimakatastrophe)
  • … welches mit dem äusserst umweltschädlichen Fracking-Verfahren produziert wird
  • … welches mit Dieselmotoren betriebenen Drecksschleudern über den Atlantik geschifft wird
  • … für welches wir Europäer ein Vermögen dafür bezahlen
  • … und bewirken in den Kassen der us-amerikanischen Energiekonzernen und Fracking-Unternehmen frühzeitige „Weihnachten“

Sind wir eigentlich noch ganz bei Trost?

Das widerspricht so in etwa jedem rot-grünen Parteiprogramm auf dem europäischen Kontinent. Wo bleibt der Aufschrei der Wählerbasis?

Es gibt mindestens eine Nation, die den Krieg in der Ukraine noch so lange wie möglich am Leben erhalten möchte. Zufälligerweise dieselbe Nation, deren Waffenproduzenten, Landwirte und Energiekonzerne ungemein davon profitieren. Cui bono?

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Montag, 22. August 2022

Kaffeesatzlesen: Mit Blick auf die Energieversorgung geht bald alles sehr schnell

Alle gesunden Leute eines Landes einzusperren, um Risikogruppen zu schützen: 2019 wäre man mit solchen Aussagen in der Klapse gelandet. Heute ein probates, anerkanntes und vielfach praktiziertes Mittel, um eine „Jahrtausendpandemie“ einzudämmen (wobei, auch diesbezüglich beginnt nun die kritische Aufarbeitung: Lockdown effects feared to be killing more people than Covid).

Corona hat gezeigt: So schnell kann es gehen, dass man starr geglaubte Prinzipien über Bord werfen kann.

Angesichts des befürchteten „kalten und dunklen Winters 2022/23“ hier in Europa vollziehen sich nun auch auf breiter Front Paradigmenwechsel. Beispiele:

Ich denke, dass es bald sehr schnell gehen wird. Ähnlich wie 2020. Denn den Politikern steht die Angst (um den Verlust ihrer einflussreichen und lukrativen Stellen) ins Gesicht geschrieben. Insbesondere in der Schweiz, wo 2023 zufälligerweise auch noch das Parlament neu gewählt wird. Ein Segen!

Vorhaben, die auf Grund überbordender Bürokratie und erdrückender Regulation bis jetzt extrem langwierig waren und drohten kurz vor dem Zieleinlauf abgelehnt zu werden, werden plötzlich in Windeseile realisiert. Natürlich immer noch nicht so schnell wie in Wuhan, wo die Chinesen im Frühjahr 2020 innert zehn Tagen ein Spital aus dem Boden stampften.

Aber der Bau von LNG-Terminals in Deutschland, Gas- und sonstigen Überbrückungskraftwerken (Kohle, Herrgott), der Erhöhung von Stauseenmauern in den Alpen, der „Streckbetrieb“ von deutschen, eigentlich stillzulegenden AKWs (nebenbei: illusorisch), die Planung und Genehmigung neuer AKWs, Abschaffung oder Aussetzung von Gesetzen, die den Bau und Weiterbetrieb von AKWs verbieten — all das wird dank Notrecht plötzlich ruckzuck möglich sein.

Die Einsprachemöglichkeiten gegen Vorhaben werden entweder komplett eliminiert, oder aber so gestrafft, dass man kaum mehr Zeit mit endlosen Einspracheschleifen verplempert.

Nicht so toller Nebeneffekt: In den Beamtenstuben drohen die Burnouts, denn bald muss es schnell gehen.

Sind wir also gespannt, was die nächsten Monate an zeit- und entscheidungstechnischen Überraschungen bieten werden. Hier, in Deutschland, und in ganz Europa.

Nachtrag

Natürlich wird es auch garantiert wieder zu völlig irrationalen Entscheiden kommen: Photovoltaisierung der Schweiz (Zupflasterung der Berge und Autobahnen mit Solarpanels)? Durchaus im Bereich des Möglichen. Kostspielige Betriebsunfälle sind in der Hysterie nicht auszuschliessen.

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Samstag, 13. August 2022

Neusprech des Tages: „Bedeutungsverlust der Neutralität“

Russland blockt Schweizer Schutzmandat ab: «Das ist ein Hinweis auf den Bedeutungsverlust der Neutralität»

Das Aussendepartement kann die Interessen der Ukraine in Moskau nicht wahrnehmen, weil Russland die Neutralität der Schweiz bestreitet. Zu den Folgen des Njet für die künftige Rolle der Schweiz gibt es allerdings unterschiedliche Interpretationen.

Quelle: Russland blockt Schweizer Schutzmandat ab: «Das ist ein Hinweis auf den Bedeutungsverlust der Neutralität»

Nein, es ist kein „Bedeutungsverlust“ der Neutralität.

Der Begriff „Bedeutungsverlust“ will uns weis machen, dass es sich eine zwangsläufige Entwicklung der Geschichte handelt, welche wir über uns ergehen lassen müssen. „Es kam einfach über uns, und wir konnten nichts dagegen machen, wehrlos, wie wir waren!“

Dabei haben gewisse Kreise den „Verlust“ selber aktiv herbeigeführt! Die Schweiz hat unter dem vermutlich schlechtesten Aussenminister und Gesamtbundesrat seiner Geschichte ihre Neutralität über Nacht abgewrackt. Das ist das Problem!

Unser Land ist schlicht und ergreifend nicht mehr neutral, weil die Jahrhunderte alte Prinzipien der Schweizerischen Neutralität aktiv sabotiert werden.

Natürlich können wir uns weiterhin einreden, dass wir noch neutral sind. Am Besten noch mit einem vorangestellten, sinnbefreienden Adjektiv, wie „kooperative Neutralität“, „wertbasierte Neutralität“, „differenzierte Neutralität“, „situative Neutralität“ oder „adaptive Neutralität“.

Das wäre dann in etwa so treffend wie der Begriff „jungfräulich schwanger“, was es in der Geschichte der Menschheit gemäss handschriftlichen Überlieferungen aus dem Nahen Osten circa ein einziges Mal gegeben haben soll.

Die NZZ könnte analog auch vom „Bedeutungsverlust der Kernkraft“ schreiben — um so schön verklausuliert bekannt zu geben, dass es wir (resp. die Mehrheit des Stimmvolches) waren, die bewusst keine Atomkraft mehr wollen, obwohl aus technischer Sicht absolut nichts dagegen spricht, neue Kernkraftwerke zu bauen und zu betreiben.

Am Ende des Tages kommt es halt weniger drauf an, was wir (und: Ignazio) denken, sondern wie uns das Ausland wahrnimmt.

Was Russland von unserer „Neutralität“ hält wissen wir spätestens jetzt.

Wir haben uns mit Politikeraktionen à la Ignazios „Dear Wolodomir“ auf dem Bundesplatz, TikTok-Irènes Selfie-Trip nach Kiev und der „Friedenskonferenz“ in Lugano mit nur einer Kriegspartei auf dem Schachbrett sauber und für alle klar erkennbar auf einer Seite positioniert. Der „autonome“ Nachvollzug der Sanktionen des Westens ist da nur noch ein Tropfen auf den heissen Stein.

Nachtrag

Klaus J. Stöhlker schlägt drüben bei Inside Paradeplatz in dieselbe Kerbe. Stöhlkers Artikel erschien vor meinem, ich habe ihn aber erst nach der Publikation dieses Blog-Posts hier gelesen. Mir scheint, als kämen wir zu denselben Schlüssen.

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Montag, 8. August 2022

Die Schweizer Grünen am Scheideweg?

Wenn ich der allgemeinen Stimmung hier in Europa glauben darf, wird der kommende Winter der spannendste meines bald 42-jährigen Lebens.

Für mich als Schwarz-Weiss-Maler sind folgende zwei Szenarien denkbar:

Szenario „Grüne wohlwollende (?) Diktatur“

Das Volk gibt Putin und Russland die alleinige Schuld an den Energieengpässen, und ein wenig noch den „Laueris“, den „alten weissen Männern“, den „Kapitalisten“, die auf klassische (sprich: günstige, und zuverlässige) Energieträger gesetzt und den Umstieg auf die Erneuerbaren behindert haben wie sie nur konnten. Und alle glauben es.

Die Mangellage führt dazu, dass wir uns von den erneuerbaren Energien- und Klimawandelpäpsten komplett überzeugen lassen, alles auf eine Karte setzen und unser Land mit gestaffelten 5-Jahresplänen komplett auf erneuerbare Energien umbauen. Koste es, was es wolle: zwei- bis dreistellige Milliardenbeträge, alles wird reingebuttert. Es geht um unser Überleben!

Bis wir merken, dass die Sonne in der Nacht nicht scheint. Und unsere Industrie nicht wettbewerbsfähig ist, wenn Energie extrem teuer wird. Nebenbei: Die Solarpanels stammen allesamt aus China, natürlich unter modernsten Umweltschutzbedingungen produziert. Sprich: Ein gigantischer Werttransfer von West nach Ost.

Der Wähleranteil der Grünen explodiert bei den Nationalratswahlen, sie ziehen in den Bundesrat ein. Die wankelmütigen TikTok-Politiker machen alle auf Grün, um ihre Pfründe zu sichern (wenn sie nicht bereits Grün und voll von ihrer Mission überzeugt sind).

Wie bei den Maskendeals stehen findige Energieunternehmer in den Startlöchern und werden auf Grund der staatlichen Förderung unheimlich reich. Dagegen wirkt Christoph Blocher als armer Mann. Im Gegensatz zu ihm haben die Energieunternehmer aber nicht wirklich etwas riskiert, sondern einfach sichergestellt, dass ihre Kollegen an den Schalthebeln der Macht gelangen und die von unseren Steuergeldern geäufneten Fördertöpfe leeren dürfen, um den Planeten zu und das Land zu retten.

Szenario „Experiment abbrechen“

Das Volk erkennt auf Grund der Stromausfälle, kalter Wohnungen und des Einbruchs der Industrieproduktion (Arbeitsplätze, und zwar auch den eigenen!), dass die Energiewende gescheitert ist.

Artikel 12a des Kernenergiegesetzes (KEG), der den Bau neuer Kernkraftwerke verbietet, wird aufgehoben. Die Schweizer Energiewirtschaft schwenkt um und setzt auf die günstigsten, jederzeit verfügbaren Energieformen, egal wie viel CO2 diese produzieren.

Realpolitik ersetzt Ideologie. Ein solcher Winter darf sich niemals wiederholen.

Die Grünen schmieren in der Wählergunst komplett ab, werden zur Nischenpartei. Sie erholen sich während Jahren (Jahrzehnten?) nicht mehr von dieser Katastrophe.

Simmonetta Sommaruga tritt zurück, ihr Schlüsseldepartement im Kampf für eine zuverlässige, günstige Energieversorgung wird mit einem erfahrenen Naturwissenschaftler besetzt, der wirtschaftliche Zusammenhänge versteht, und dessen oberste Prämisse es ist, die Wirtschaftskraft und den Wohlstand der Schweiz zu erhalten. Statt grüner Experimente setzt man auf bewährte Energieformen.

Alles Käse?

Aber wer weiss, vielleicht liege ich komplett falsch und es wird ein ganz normaler Winter hier in Europa.

Aber kommt es wirklich so drastisch, hoffe ich dann doch lieber auf Szenario 2: Ich will günstige Energie, im Überfluss, für alle. Und niemand, der mir meine elektronischen Verbraucher verbieten und diesen Winter mit der Stoppuhr neben mir unter der Dusche steht.

Hörenswert

Kernaussage:

Die Grünen gehen mit der Idee an die ganze Geschichte ran, dass eben die Energie die im Übermass vorhanden ist, die preiswert ist, die jedem Menschen bedarfsgerecht, zu jedem Zeitpunkt auf diesem Planeten egal wo man ist zur Verfügung steht, dass das etwas grundsätzlich Böses ist, weil das die Menschen in die Lage versetzt, sich von der Natur zu emanzipieren.

Quelle: Indubio Folge 234 – Kein Endsieg über das Atom! ab 9 Minuten 7 Sekunden

Nachtrag

DER SPIEGEL: Atomkraftwerke: Ein GAU für die Grünen Eine Kolumne von Nikolaus Blome. Zwei Stunden vor diesem Artikel hier veröffentlicht, aber von mir erst später entdeckt.

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