Archiv ‘Reisen’

Samstag, 25. Februar 2023

Schreckgespenst Namen im Pass stimmt nicht mit Flugticket überein

Als spät im 2022 der neue Schweizer Pass herauskam, entschied ich mich, meinen bisherigen Pass zu ersetzen.

Dabei entschied ich mich auch dafür, sieben Jahre nach unserer Hochzeit meinen Allianz-Namen in den Pass eintragen zu lassen. Ich hatte das meiner Frau schon lange versprochen, als sie ihren Schweizer Pass erhielt, wollte aber den damals wenige Monate alten Pass nicht schon wieder umtauschen, und vertröstete sie darauf, das nachzuholen, wenn der Pass erneuert werden musste.

So wurde im letzten November aus dem Pass von Mario Aeby der Pass von Mario Aeby–Pai.

Auf der ersten Flugreise in diesem Jahr machte ich dann nicht wirklich beabsichtigerweise die Probe auf’s Exempel: Ich flog mit einem Pass lautend auf Mario Aeby–Pai und mit Flugtickets lautend auf Mario Aeby durch die Gegend.

In Internet-Foren und Konsumentenpublikationen geistern ja Horror-Stories herum, welche penibel auf die Namensschreibung auf Flugtickets zu achten und im Falle von Fehlern — oftmals gegen hohe Gebühren — „korrigieren“ zu lassen (der Beweggrund ist für mich klar: die Airlines wollten nicht, dass man günstige Tickets hamster, um sie später irgendjemand anderem zu verkaufen). Zudem gibt es in jedem Forumsbeitrag mindestens eine äusserst autoritär auftretende Person, die Sodom und Gomorrha prophezeit, wenn der Name auf dem Ticket nicht penibel mit demjenigen auf dem Ausweis übereinstimmt.

Wie ist es mir ergangen?

  • ZRH–BCN mit Swiss: Ich musste den Pass an keiner Stelle vorzeigen. Den Check-In führte ich online durch, und das einzige Gepäckstück wurde von meiner Frau aufgegeben. Der Name auf ihrem Flugticket entsprach dem Namen in ihrem Pass — obwohl Sie den Pass bei der Aufgabe des Gepäcks gar nicht vorweisen musste (das elektronische Ticket auf dem Smartphone reichte aus).
  • BCN–SVQ mit Vueling: Das Ticket erhielten wir bereits am Vorabend in elektronischer Form. Die Aufgabe des Gepäcks am Flughafen in Barcelona erfolgte ohne jegliche Interaktion mit einem Menschen, und ohne, dass wir einen Ausweis vorweisen mussten — an einem Kiosk druckten wir das Etikett aus, brachten es ans Gepäck an, und legten das Gepäckstück dann auf das Förderband, scannten das Etikett, und schon verschwand es in den Katakomben des Flughafens. Beim Besteigen des Fluges dann die Überraschung: Neben dem Vorweisen des Tickets wurde auch noch der Pass angeschaut. Ein kurzer Blick in das Pass und auf das soeben gescannte elektronische Ticket, und das Bodenpersonal liess mich den Flieger besteigen.
  • MAD–ZRH mit Swiss: Ich schickte meine Frau zur Aufgabe des Gepäcks vor, und wartete am Check-In mit dem doch etwas sperrigen und schweren Handgepäck meiner Frau weit im Hintergrund auf sie. Die Frau vom Bodenpersonal rief mich dann doch zu ihr, weil das Ticket für das Gepäckstück — angeblich — auf mich ausgestellt war (falsch, das PDF trug den Namen meiner Frau). Sie verlangte unsere beiden Pässe, wog unser Gepäckstück, brachte das Etikett an unser Gepäckstück an, und überprüfte sogar noch das Gewicht des Handgepäcks meiner Frau — und liess uns dann durch den Security Check gehen.

Relativierungen:

  • Nur Allianzname. Mein Vor- und Nachname stimmten, einzig der Suffix –Pai kam hinzu. Schreibfehler, sowie die Vertauschung von Vor- und Nachnamen (das passierte einer Bekannten von mir tatsächlich) könnten vielleicht doch schwerwiegendere Folgen habe — bis hin zur Verweigerung des Boardings.
  • Nur Schengenflüge. Die Flüge spielten sich im Schengenraum ab, in welchem man theoretisch (?) ohne Ausweis herumreisen kann (oder?). Selbstverständlich werde ich vor der nächsten USA-Reise eine neue ESTA-Genehmigung einholen müssen. Schon nur, weil die Passnummer geändert hat. Bei Langstrecken werde ich es nicht darauf ankommen lassen.

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Samstag, 28. Januar 2023

Aufgepasst bei der Buchung des Radisson Blu Hotels am Flughafen Zürich

Sonntag-Abend, 11. Dezember 2022. Meine Frau steht an der Reception des Radisson Blu Hotel, Zurich Airport auf dem Flughafenareal Zürich (IATA: ZRH). Ich warte mit den Schwiegereltern auf den bequemen Sesseln im Foyer darauf, dass Stephanie mit den Zimmerkarten zurückkommt, und wir unsere Zimmer beziehen können.

Das Problem: Die Dame kann im Buchungssystem die Buchung für zwei Doppelzimmer für zwei Nächte nicht finden.

Mit Blick auf die Buchungsbestätigung stellt sich rasch heraus, dass meine Frau zwei Zimmer im Radisson Hotel Zurich Airport gebucht hat. Das steht nicht auf dem Flughafenareal, sondern in Rümlang, dort aber immerhin in der Nähe des Flughafens (gleich neben der westlichsten Piste). Von dort kann man aber nicht einfach mit dem Gepäck zum Check-In der Airlines rüberlaufen, sondern benötigt eine 11-minütige Busfahrt mit dem Bus 510 ab Rümlang, Rümelbach.

Da wir seit einigen Jahren Hotels.com und Booking.com meiden und direkt bei den Hotels buchen, reicht zum Glück ein Telefonanruf der Receptionistin nach Rümlang, um die Buchung dort zu stornieren, und uns stattdessen zwei Zimmer im Radisson Blu vor Ort zur Verfügung zu stellen.

Ein Einzelfall? Nein, das Ehepaar hinter meiner Frau hat wenige Minuten später das genau gleiche Problem. Was für ein Zufall … oder?

Merke: „Radisson Blu“ direkt am Flughafen, nur „Radisson“ viel weiter weg und umständlicher zu Erreichen in Rümlang.

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Sonntag, 22. Januar 2023

Reisetipps für Japan

Dieser Artikel von Patrick McKenzie richtet sich an Leute, die neben generischen, geschliffenen Informationen in Reiseführern auch noch an Tipps eines Expats interessiert sind: Travel recommendations for Japan.

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Sonntag, 29. Mai 2022

Standort einer wunderschönen Hafenstadt lokalisieren

Der Newsletter von La Portegna vom 26. Mai 2022 war mit einem wunderschönen Photo illustriert, welches Boote in klarstem, hellblauen Wasser zeigen, und im Hintergrund sieht man Häuser und einen bewaldeten Hügel.

„Wo das Photo wohl aufgenommen wurde?“ fragte ich mich, und machte mich an die Recherche.

Direktlink auf das Bild (Download wird forciert; das Photo wird vermutlich irgendwann einmal verschwinden …)

Das Original scheint vom Photographen Vincent Rivaud aufgenommen worden zu sein, und kann über Pexels lizenziert werden (respektive Free to use):

White Boats on Body of Water

Gemäss Beschreibung wurde das Photo in Split-Dalmatia County, Croatia aufgenommen, obwohl der Geo-Link unter dem Photo auf einen Ort im Inland der Insel Hvar zeigt.

Nach 15 Minuten Analyse, zuerst in Split, dann in Hvar, habe ich den Standort lokalisiert: Es wurde in der Stadt Hvar auf der Insel Hvar aufgenommen: Standort (auf der Strasse Fabrika, circa vor dem Hotel Delfin, gegen Osten schauend). Die markanten drei aneinandergebauten Häuser mit unterschiedlichen Dächern haben schlussendlich den Standort verraten.

Interessant: Der Photograph hat das Bild — vermutlich aus künstlerischen Gründen — horizontal gespiegelt.

Google Maps und Google Street View sind halt schon einfach eine geniale Erfindung!

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Mittwoch, 9. Februar 2022

Wohin kann ich unter welchen Bedingungen reisen?

Nach zwei Jahren Pandemie realisiert man, wie einfach Reisen bis 2019 geworden war (jedenfalls für einen Besitzer eines Schweizer Passes) … und leider nicht mehr ist, und es wohl noch Jahre so bleiben wird.

Die Web-Seite WOHIN KÖNNEN SCHWEIZER ÜBERHAUPT REISEN? von Travelnews.ch versucht, den Dschungel an sich ergänzenden, überschneidenden und widersprechenden Anforderungen für jedes Land festzuhalten.

Nachtrag

Noch ein Schnappschuss vom 10. Februar 2022: CORONA-MASSNAHMEN: Diese europäischen Länder nehmen es jetzt lockerer.

Kurz überflogen und zusammengefasst nehmen es folgende Länder locker(er):

  • Schweden
  • Dänemark
  • Norwegen
  • Finnland
  • England
  • Ungarn
  • Litauen
  • Türkei

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Donnerstag, 16. Dezember 2021

Bestehende Ubigi eSIM auf neuem iPhone installieren

Am Sonntag ist es soweit — ich fliege das erste Mal seit Oktober 2019 wieder Langstrecke. Es geht in die USA, zur Familie meiner Frau, um mit ihnen Weihnachten und Neujahr zu verbringen.

Gestern habe ich mich nun um die Roaming-Kosten gekümmert:

Bei Swisscom kosten 10 GB Roaming-Daten für die USA 99.90 CHF (inOne mobile go). Nicht mit mir.

Deshalb wollte ich wieder einmal eine T-Mobile eSIM ordern. Die haben für 50 US-Dollar ein für 30 Tage gültiges Unlimited-Angebot (sowohl Voice als auch Daten). Doch leider scheint es in der App nun einen Geoblock zu geben (oder war es der erneute AWS-Ausfall, der mir einen Strich durch die Rechnung gemacht hat?):

Deshalb bin ich auf Ubigi ausgewichen, welche ich bereits im September 2019 in Japan und in den USA verwendet habe. Zuerst löste ich das Roaming Paket (10GB für 33 US-Dollar), und erst dann realisierte ich, dass ja meine eSIM noch gar nicht auf dem iPhone vorhanden war.

Problem: Ich hatte die eSIM beim Wechsel von einem iPhone XS 64GB zu einem iPhone XS 256GB nicht migriert, und mittlerweile verwende ich ja ein iPhone 13 mini.

Gemäss Web-Site ist das eigentlich kein Problem, wenn man sich ein Konto erstellt hat (was ich hatte): I have a new iPhone/iPad. How to transfer my current Ubigi eSIM profile to it to keep my Ubigi account?

Leider war bei mir in der App unter Settings nach der Sprachauswahl Ende. Die Sektion eSIM fehlte.

Dieser Fall wird im Hilfeartikel auch abgearbeitet:

NB: if the “re-install my Ubigi eSIM” button is not displayed, please contact our Customer Service for more help as you may have an old profile that cannot be reinstalled. Our team will send you an updated profile that you can reinstall on your new device to keep your Ubigi account.

Es scheint also, dass meine eSIM von 2019 nicht (mehr) reaktiviert werden kann.

Die Lösung: Ich kontaktierte den Customer Service über das Web-Formular, und innerhalb weniger als 12 Stunden erhielt ich einen neuen QR-Code, mit welchem ich die eSIM problemlos installieren konnte.

Andere Anbieter

  • Nomad. Die App scheint im Schweizerischen App Store nicht verfügbar zu sein
  • MobiMatter. 10 GB für 25.50 US Dollar
  • Airolo. 10 GB für 26 US Dollar

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Sonntag, 5. Dezember 2021

Günstiger und zuverlässiger PCR-Test in Barcelona

Dank Alains verfrühtem Weihnachtsgeschenk (ich habe darüber bereits geklagt) mussten wir uns während unseres Aufenthaltes in Barcelona überstürzt auf SARS-CoV-2 testen gehen lassen — und das auch noch mit der PCR-Methode, welche bekanntlich lange dauert.

Unser Hotel empfahl uns folgenden Anbietern, 4 Gehminuten entfernt:

Diagnostictest
Carrer de l’Hospital, 16
08001 Barcelona
Espana

Google Maps

  • Kosten: 105 EUR (mit Kreditkarte bezahlbar; AmEx wird nicht unterstützt)
  • Probenentnahme: 9:15 Uhr morgens (Samstag, 4. Dezember 2021). Als wir ankamen, war die Filiale leer. Es wurde eine Kopie unserer Schweizerischen IDs angefertig, wir notierten unsere Email-Adresse auf die Kopie, bezahlten den Betrag mit einer VISA-Kreditkarte, und warteten dann weniger als fünf Minuten, bis zuerst Stephanie und dann ich im Hinterzimmer das Stäbchen in die Nase geschoben erhielten. Sowohl links, als auch rechts. Als wir die Filiale verliessen, standen urplötzlich ein halbes dutzend Leute an; wir waren also gerade noch rechtzeitig angekommen.
  • Resultat per Email: 21:15 Uhr gleichentags (uns war 20:30 Uhr versprochen worden; als nichts kam habe ich info@diagnostictest.es die Photos der Entnahmequittungen gesendet, auf welchen auch die Chargennummer zu sehen ist, worauf uns mit den PDFs geantwortet wurde)
  • WhatsApp: +34 637 01 46 36 (auf meine Nachricht um 21:03 Uhr wurde nicht reagiert)
  • Cycle Threshold (CT) Wert: 10 — wunderbar, sehr vernünftig, da mit solch einem tiefen Wert nur wirklich sehr viruslastige Fälle entdeckt werden — diejenigen, die man nicht auf einem Flieger haben möchte (mehr dazu: SARS-CoV-2 PCR-Test und Testresultat in der Praxis (USA))

Die Filiale hat täglich von 8 resp. 9 Uhr morgens bis 21 Uhr abends geöffnet. Das Testresultat kann man entweder in Papierform abholen gehen, oder sich aber digital per Email zustellen lassen. Als wir am Samstag-Abend kurz vor 21:00 Uhr vorbeischauten, wurde die Filiale von mehr als einem dutzend Leute belagert, die alle ihre Testresultate ausgehändigt haben wollten. Wir realisierten, dass wir den Prozess durch unsere Präsenz nicht beschleunigen konnten, und entschieden uns, ein Email und eine WhatsApp zu schreiben. Der Entscheid und die Geduld zahlten sich aus.

Am Sonntag schaute die Dame am Check-In-Schalter für Swiss, Lufthansa und Austrian kurz auf das PDF auf meinem iPhone, und als sie unsere Namen, das Geburtsdatum, das Testdatum und das Resultat gesehen hatte, liess sie uns einchecken. Die Authentizität des Dokuments wurde nicht überprüft (ein QR-Code auf dem Dokument würde zu einer auf einem Webserver gespeicherten Version des PDFs (!) führen). In Zürich überprüften Polizisten am Gate unsere Pässe, nicht aber die Authentizität des PFL-Formulars auf unseren Smartphone-Bildschirmen. Der PCR-Test interessierte sie gar nicht (musste nicht gezeigt werden). Allenfalls eine Sonderbehandlung wegen dem roten Passbüchlein?

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Montag, 29. März 2021

Vulkanausbruch in Island — das Drohnenvideo

This is What Happens When You Fly a Drone Into a Volcano

Und hier der wohl eindrücklichste Clip dieser Aktion.

Dieses Mal heisst der Vukan nicht unaussprechlich Eyjafjallajökull, sondern noch knapp aussprechbar Geldingadalir.

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Dienstag, 16. März 2021

In welche Länder kann ich von der Schweiz aus aktuell reisen?

Skyscanner: COVID-19 travel info

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Sonntag, 11. Oktober 2020

Die Tourismusregion Schwarzwald hat ihre Selbstzerstörung eingeleitet

Aktualisierung Samstag, 17. Oktober 2020: Dem Spuk wurde gerichtlich ein Ende gesetzt: Auch Saarland kippt Beherbergungsverbot.

Zwangsläufig Stuttgart

Dieses Wochenende besuchten wir (eher zwangsläufig) Stuttgart: Wir hatten im Frühjahr 2020, noch bevor der Corona-Zirkus seinen (ersten) Höhepunkt erreichte, ein Hotelzimmer für unseren alljährlichen Cannstatter Wasen-Besuch gebucht. Zwei Nächte sollten es sein; Freitag bis Sonntag — zum ersten Mal im Le Méridien, ist doch sonst das Steigenberger Graf Zeppelin unser Wasen-Stützpunkt. Notabene: Nächstes Jahr wird es wieder das Steigenberger sein: Bessere Lage für eine Anreise mit dem Zug, für den Besuch des Cannstatter Wasens und für’s Shopping am Samstag-Morgen.

Der 175. Wasen wurde bekanntermassen wenige Wochen später abgesagt, aber da unsere Buchung über Hotels.com nicht stornierbar war, entscheiden wir uns, die Reise wohl oder übel auf uns zu nehmen. Optimisten, wie wir sind, wollten wir das Beste aus der Sache machen.

Neben dem Porsche-Museum am Freitag (noch gerade rechtzeitig, bevor es die grüne Intelligenzia auf die Liste der subversiven Wallfahrtsorte setzt) besuchten wir am Samstag erstmals auch den örtlichen Zoo (Wilhelma) (noch gerade rechtzeitig, bevor es militante Tierschützer auf die Liste der verbotenen Zonen setzen) und liessen es uns kulinarisch gutgehen (The Cube war auch schon besser, aber die Aussicht und die Architektur ist immer noch etwas vom Besten, was Stuttgart zu bieten hat; Valle: wer hier hungrig rausläuft hat etwas falsch gemacht; Weinwirtschaft Weingut Franz Keller: Das Wiener Schnitzel war top!).

Dunkle Wolken ziehen auf

Heute Sonntag-Morgen verliessen wir die Stadt, nichtsahnend, dass gestern Samstag das Robert Koch Institut (RKI) Stuttgart als Risikogebiet deklariert hat, weil im Schnitt der letzten sieben Tage 50.48 Personen auf 100’000 SARS-CoV-19 positiv getestet worden waren. Der Schwellenwert liegt bei 50.

Gemäss Zeitungsartikel werden nun drastische Massnahmen in Betracht gezogen, um der Verbreitung des Virus Herr zu werden.

Unter uns: Auf den ersten Blick sah die Stadt ganz OK aus, vielleicht sogar ein bisschen besser als wenn sie normalerweise von den Lederhosen und Dirndl einem Blitzkrieg gleich überfallen wird. Aber ich muss mich getäuscht haben, Gevätterchen Tod lauerte vermutlich hinter jedem Büschchen und jeder Hausecke? Da haben wir ja noch einmal verdammt Glück gehabt!

Ab in den schwarzen Wald: Essen

Auf dem Weg zu einer Übernachtung im Fritz Lauterbad, unserem (bis heute) Wellness und Spa-Hotel unserer Wahl im Schwarzwald (eine Entdeckung vom letzten Dezember) kehrten wir in einer der Gourmettempel in der Region Freudenstadt ein. Am Tisch neben uns genoss ein älteres Paar aus Stuttgart das grandiose Mittagessen. Zufälle gibt’s! Abgesehen von der Maskenpflicht war das Thema Corona nicht präsent. Schön.

Übernachten … NOT!

Nach dem etwas längeren, fantastischen Mittagessen trudelten wir um ca. 16 Uhr im Hotel in Lauterbad ein. Den auf dem ganzen Areal parkierten Autos zu entnehmen muss das Etablissement extrem gut besucht sein.

Der Check-In verlief so lange reibungslos, bis uns die Empfangsdame eine tagesaktuelle Liste von deutschen Regionen und Städten unter die Nase hielt. Ob wir uns kürzlich in einer dieser Orte aufgehalten hätten, fragte sie. Und siehe da, ganz zuunterst stand „Stuttgart“. Zur Empörung meiner Frau gab ich als ehrlicher, und höchst naiver Bürger brav an, dass wir tatsächlich gerade aus Stuttgart angereist seien.

Das erwies sich als die 0 Punkte-Antwort, wie sich äusserst rasch herausstellen sollte. Die Dame verschwand ins Hinterzimmer, und schon nur die Wartezeit liess nichts Gutes verheissen. Nun nahm sich die Chefin im Schlepptau der Empfangsdame unseres Falles an: Ob wir denn einen negativen Corona-Test hätten, fragte sie allen Ernstes. Nein, natürlich nicht, denn wer lässt sich am Sonntag-Morgen vor der Abfahrt in den Schwarzwald in Stuttgart auf SARS-CoV-19 testen? Insbesondere, da die Resultate ja locker 24 Stunden auf sich warten lassen. Wir hätten vermutlich von Glück reden können, hätten wir die Testresultate rechtzeitig in der Hand gehabt, wenn wir uns am Freitag noch beim Überqueren der Stadtgrenze hätten testen lassen.

Nun, beschied man uns, in dem Fall sei ein Check-In nicht möglich. Die Dame erklärte uns mehrere Arten von Schreckensszenarien für ein KMU in der Hotelleriebranche: Von Bussen bis Betriebsschliessung wurde alles erwähnt, falls man als Unternehmen bewusst Leute aus Risikoregionen beherbergen und dann „etwas passieren“ würde.

Wie ich später auf der Web-Site des Europaparks feststellen durfte: Die Anweisungen der Gesundheitswächter sind tatsächlich unmissverständlich:

Übernachtungsgäste, die aus einer Zone mit erhöhtem Ansteckungsrisiko aus der Bundesrepublik Deutschland anreisen möchten oder dort ihren Wohnsitz haben, müssen einen negativen Corona-Test vorweisen, der nicht älter als 48 Stunden sein darf, und diesen für 14 Tage aufbewahren. Ansonsten ist es untersagt, diese Personen zu beherbergen (laut § 2 Corona VO Beherbergungsverbot). Bei einem Schwellenwert jenseits von 50 Neuerkrankungen/100.000 Einwohner gilt ein Kreis als Zone mit erhöhtem Ansteckungsrisiko. Richtwert ist die Veröffentlichung des Robert-Koch-Instituts.

Quelle: ALLE INFOS ZUM EUROPA-PARK

Die Liste der Risikogebiete in Baden-Württemberg war heute Sonntag noch auf dem Stand vom 8. Oktober 2020 und listet nur den Landkreis Esslingen (südlich an Stuttgart angrenzend), Stuttgart fehlte. Eine interaktive Karte des Robert Koch Instituts zeigt heute Sonntag bereits die Hiobsbotschaft:

Als Zugabe hier noch der Lagebericht des heutigen Tages.

Immerhin: Das Zimmer hatten wir zwar nicht stornierbar gebucht, aber auch noch nicht bezahlt. Das Hotel verzichtete auf die Belastung der Kreditkarte, und gab uns noch eine Ausfahrtskarte, um die Tiefgarage kostenlos zu verlassen.

Uns blieb also nichts anderes übrig, als den langen Heimweg auf uns zu nehmen. Verrückte Zeiten.

Offene Fragen

  • Haben die Hoteliers echt keine bessere Idee, als Gäste ohne Vorwarnung anreisen zu lassen und sie schlimmstenfalls wieder nach Hause zu schicken? Gibt es keine etwas kundenfreundlichere Methode, welche beiden Parteien Aufwand, den Kunden eine herbe Enttäuschung und den Hoteliers ungenutzte Buchungen ersparen?
  • Hätte man uns kommentarlos einquartiert, falls ich gelogen und gesagt hätte, dass wir direkt aus der Schweiz angereist seien? Hätte ich — hypothetisch — dann bei einem von mir verursachten Corona-Ausbruch im Hotel etwas zu befürchten zu haben? Busse? Gefängnisstrafe? Auspeitschen? Und: Wäre das Hotel aus juristischer Sicht wirklich ausreichend seinen Sorgfaltspflichten nachgekommen, wenn es meinen gelogenen Aussagen ohne irgendwelchen Beleg geglaubt hätte?
  • Wann genau kommt man aus einer Risikozone wenn man seine Wohnadresse nicht dort hat? Reicht es schon, wenn der Zug dort ein Zwischenhalt eingelegt hat und man während des Haltes kurz nach draussen frische Luft schnappen gegangen ist? Oder wenn man bei der Durchfahrt an einer Tanke das Auto gefüllt und Zigaretten gekauft hat? Muss ich mindestens eine Stunde dort geshoppt haben, oder doch acht Stunden allein mit meiner Partnerin in einem Hotelzimmer geschlafen haben?
  • Während das BAG alle 7 Tage Einreisebestimmungen aktualisiert, scheint es in Deutschland für Binnentourismus täglich wechselnde Zahlengrundlagen zu geben. Wie zum Teufel sollen Touristen wie auch die Tourismusindustrie bei sich stets in Bewegung befindlichen Parametern klarkommen? Stichwort: Planungssicherheit. Das muss doch zwangsläufig im absoluten (ökonomischen) Disaster enden, so wie wir es ja bereits in der Fliegerei sehen.
  • Was passiert, wenn nicht alle Tests gemeldet werden (Wochenende und so), meine Herkunftsregion unter dem Schwellenwert bleibt, ich mich erfolgreich in das Hotel einchecke und am nächsten Tag die gestrige Zahl rückwirkend nach oben korrigiert wird? Werde ich dann aus dem Hotel rausgeworfen?
  • Was passiert, wenn ich einen Early Check-In vor der Veröffentlichung der Zahle mache, mein Herkunftsort noch kein Hotspot ist, und nach der Veröffentlichung der Zahlen ein, zwei Stunden später aber offiziell einer wird? Werde ich dann aus dem Hotel rausgeworfen?

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