Archiv Mai 2007

Dienstag, 22. Mai 2007

Feldzeitungen aus dem 1. Weltkrieg

Bei einem Streifzug durch’s Internet fand ich vor wenigen Tagen eine riesige Sammlung an digitalisierten Feldzeitungen aus dem Ersten Weltkrieg:

Feldzeitungen aus dem 1. Weltkrieg – online

Jetzt muss ich eigentlich nur noch etwas Zeit finden, um die äusserst interessanten Quellen zu lesen …

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Dienstag, 22. Mai 2007

Erste Schritte mit Windows Vista

Irgendeinmal musste es ja passieren … Gestern war Jungfern-Tag auf der Arbeit: Eine Mitarbeiterin erhielt einen neuen Lenovo-Laptop zugesandt, auf dem Windows Vista Home Premium vorinstalliert war. Ich hatte vorgängig zwar vor dem Einsatz von Vista abgeraten, doch da ich vor fertige Tatsachen gestellt wurde, machte ich mich daran, das Gerät in unsere heterogene IT-Umgebung einzupflanzen.

Grafischer Schnickschnack

Als erstes deaktivierte ich die Glanz-und-Gloria-Oberfläche und wählte dafür „Windows Classic“. Rechtsklick auf den Desktop – ein Menu öffnet sich – doch wo ist nun der Eintrag „Properties“, der seit Menschengedenken in diesem Menu aufgeführt wurde? Egal, ich wählte die unterste Option und gelangte tatsächlich in die Bildschirmeinstellungen. Jedenfalls das, was davon übrig geblieben war. Auch hier hatte Microsoft etwa alles umgestellt, was man umstellen konnte. Schlussendlich schaffte ich es aber, über anders benannte Buttons das korrekte „Theme“ zu aktivieren.

Virenscanner? Gefrickel vorprogammiert

Unsere Version von Symantec Antivirus Corporate Edition ist nicht mit Vista kompatibel, weshalb ich auf McAfee 8.5 ausweichen musste. Besonders erheiternd war folgende Begebenheit:

[…] da der EPO Agent nicht vollumfänglich Vista kompatibel ist, beim nächsten Popup mit „Meldung anzeigen“ bestätigen

Quelle: Managed Installation unter Windows Vista

Langsam

Das Herunterfahren des Gerätes dauerte in der Regel mehrere Minuten. 2007 – und alles ist immer noch beim alten. Wer erinnert sich nicht an das „Einstellungen werden gespeichert …“ aus Windows 2000 sel.? Ich kann nicht sagen, wieviele Male ich den Bus verpasst habe, weil dieses Dialogfenster mehrere Minuten ohne Regung vor sich hinblubberte, anstelle die Maschine (wie bspw. Mac OS X) innert Sekunden auszuschalten.

Der Bootvorgang zeugte von derselben Problematik: Ich hätte während der Warterei nach den unzähligen Neustarts wohl das eine oder andere Rätsel fertig lösen können.

(Übrigens: Es handelt sich um einen brandneuen Laptop: Lenovo Thinkpad T60 mit Intel Core Duo T7200 2.0GHz, 1GB RAM, 120GB Festplatte)

Unresponsives GUI

Beim Durchblättern des Startmenus kam es vor, dass man bis zu einer Sekunde warten musste, bis sich ein Untermenu mit dem Ordnerinhalt öffnete. Ursache: Unbekannt. Wahrscheinlich eine diese bekannten sleep(500)-Funktionen, die Windows-Entwickler in ihr Produkt einbauen.

User Account Protection

Was ich alles für „Sind Sie wirklich sicher, die unsichere Anwendung xy ausführen zu wollen?“ Dialogfenster weggeklickt habe? Nun, bei den DAUs, die als Zielgruppe von Windows Vista ins Auge gefasst worden sind, ist das wohl bitter nötig.

Die Jungs aus Redmond nahm ich aber spätestens dann nicht mehr ernst, als ich das Startmenu von unnötigem Ballast („Craplets“) befreien wollte. „De guet Nacht!“ sage ich da nur: Was früher eine Sache von wenigen hunderstelssekunden war, dauert nun 5-10 Sekunden. Zuerst muss man einen „Wirklich, wirklich sicher“-Dialog wegklicken, dann erscheint eine Fortschrittsanzeige (!!!), die tatsächlich einige Sekunden stehen bleibt, bis ein (EIN!) einziges Menu-Element gelöscht wurde.

WindowsUpdates

Unbeschreibliche Freude herrscht! Um das System zu aktualisiern, muss man nicht mehr den Browser heranziehen, auf eine Seite surfen und sich dort mit komischen ActiveX-Komponenten zupflastern lassen. Endlich übernimmt diese eine native Windows-Applikation. Die Proxy-Einstellungen werden zwar immer noch nicht vom Internet Explorer übernommen – aber he, das haben sich die Microsofties ganz stark für Windows 7 vorgenommen. Wo käme man hin, wenn man alle Wünsche auf einmal befriedigen würde?

proxycfg fehlt

Das unter Windows 2000/XP vielbenutzte proxycfg schien wie vom Erdboden verschluckt. Wie sollte ich WindowsUpdate denn nun den korrekten Proxy-Server bekannt machen?

Nach etwas Googeln hatte ich dann den neuen Befehl – wieso einfach, wenn es auch kompliziert geht? Während vorher ein

proxycfg -p proxy.unibe.ch:80

genügte, musste nun ein Zungenbrecher ran:

netsh winhttp set proxy proxy.unibe.ch:80

Wenn ich diesen Befehl über Start > Run... > cmd ausführte, erhielt ich folgende Fehlermeldung:

Error writing proxy settings. (5) access is denied.

Erhöhte Sicherheitsbestimmungen, gelobet seid ihr! Die Abhilfe war dann Windows Vista-typisch recht simpel: Start > Programs > Accessoires > Command Prompt, wobei diese Applikation mit Rechtsklick „Run as administrator“ gestartet werden musste. Dann frisst Windows Vista auch obigen Befehl.

Installationen von Netzwerkfreigaben aus

Office 2003 liess sich partout nicht von einer Netzwerkfreigabe installieren. Zwar konnte man den Inhalt der Freigabe durchsehen und Dateien hin- und herkopieren, doch sobald man eine Installation startete, wurde man aufgefordert, sich erneut zu authentifzieren. Die Zugangsdaten, die vor wenigen Sekunden noch gereicht hatten, das Share zu öffnen, funktionierten nun partout nicht mehr. Ich gab entnervt auf und holte die CD aus dem Software-Archiv.

Fazit

Wer sich Vista im Unternehmen (momentan) antut, scheint sich massiv zu langweilen.

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Dienstag, 22. Mai 2007

Sicherheit à la Microsoft

[…] Das Unternehmen sieht nun Handlungsbedarf, um das Arbeiten mit der Office-Suite sicherer zu machen, und stellt zwei Software-Updates vor, die die Gefahren durch die Verarbeitung von manipulierten Office-Dokumenten verringern sollen: Microsoft Office Isolated Conversion Environment (MOICE) und eine File-Block-Funktion.

Die MOICE-Software macht nichts anderes, als Office-Dokumente im Office-Binärformat mit Hilfe der Office-2007-Konvertierungsroutinen in dessen XML-Format umzuwandeln. Den Office-Entwicklern fiel nämlich bei der Analyse der bislang aufgetauchten, schadhaften Dokumente auf, dass der Konvertierer aus Office 2007 daraus ein Dokument ohne Schadwirkung erzeugte, die Umwandlung fehlschlug oder die Software einfach abstürzte.

Quelle: Microsoft will Office sicherer machen

Analogon: Dem Bauherren ist bekannt, dass das Fundament eines Hauses einem starken Erdbeben nicht standhalten wird. Was macht er? Er montiert mehr Erste-Hilfe-Sets als geplant an die Wände. Das eigentliche Problem ist damit zwar nicht gelöst, aber die Bewohner des Hauses fühlen sich nun vollumfänglich sicher.

Ich will und kann nicht glauben, dass diese geniale Eingebung („Defective by design“?) auf dem Mist eines Technikers gewachsen ist. Viel Eher hat ein Marketing-Fuzzi wieder einmal seine Anstellung rechtfertigen müssen, auch wenn er von IT eigentlich keinen blassen Schimmer hat.

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Montag, 21. Mai 2007

Ron Paul über die us-amerikanische Schulden-Bubble

Der Präsidentschaftskandidat

Würden heute die amerikanischen Präsidentschaftswahlen stattfinden und dürfte ausschliesslich die Elite der Blogosphäre wählen, hiesse der Sieger klar Ron Paul. In den Debatten der Republikanischen Partei stach er als Querschläger hervor und nahm unverblümt Stellung zu den Themen, die das Volk bewegt. Wie in den guten alten Zeiten ist er für den Rückzug der Truppen aus allen Teilen der Welt. Als durch-und-durch liberaler Zeitgenosse möchte er mit der restlichen Welt nur mittels Handelsbeziehungen in Kontakt treten.

Die Mainstream-Medien versuchten ihn auszublenden, doch in letzter Zeit häufen sich seine Auftritte. Vom umtriebigen Rudy G. wurde er zusammengeschissen, weil Paul es wagte zu behaupten, dass die Attacken vom 11. September doch tatsächlich auf die Präsenz amerikanischer Truppen in der Golfregion und die politische Einmischung in Angelegenheiten arabischer Staaten zurückzuführen sind. Dieses Ereignis hat bisher den grössten Wirbel verursacht.

Ron Paul verdeutlicht, wie sehr in der heutigen Zeit „Grassroots“-Bewegungen dank dem Internet und seinen vielfältigen Möglichkeiten auch denjenigen eine Stimme verleihen können, die nicht etliche Millionen an Spendengelder eingeheimst haben. Bei den Demokraten zeigt Barack „Myspace“ Obama, wie das Internet als Multiplikator eingesetzt werden kann.

Ob er aber über den „Ferner liefen“-Status hinauskommen wird, ist höchst fraglich. In den USA regiert immer noch das Fernsehen, und das liegt in den Händen von grossen Medienunternehmen, die wiederum diejenigen Kandidaten unterstützen, die ihnen genehm sind (und ihre kapitalistischen Allmachtsphantasien nicht behindern).

Der Volkswirtschaftler

In einem bereits etwas älteren Interview mit für den Korelin Economics Report plaudert Ron Paul aus dem Nähkästchen. Nachfolgend der dritte Teil des Interviews:

Obwohl ich von der Materie kaum eine Ahnung habe, machen mir die Aussagen dieser Experten Sorgen. Ein Grund mehr, wieso ich den „25 Jahre Sonnenschein“-Prognosen der Weltwoche nicht ganz trauen mag. Könnte die restliche Welt wirklich bereits jetzt schon verkraften, wenn die Schulden-Blase in den Staaten platzt?

Die restlichen zwei Teile des Interviews finden sich hier:

Labels: Politik, USA

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Montag, 21. Mai 2007

Die Agentin auf geheimer Mission


screenshot-9.bmp.jpg
Originally uploaded by emeidi.

Meine wohl treueste Blog-Leserin und begnadete Party-Gastgeberin (und ZuckerSnackbäckerin) wurde „heute“ (wann war es, ihr Nasen?) von einer TV-Kamera gefilmt. Die geheime Mission: Unterstützung der liebenliebenden Brüder beim Kampf um die 5gegen5-Krone.

Dank geht an Melaney, die mich gerade noch rechtzeitig auf den Blog-Artikel aus den urbanen Gefilden hingewiesen hat. So stand ich bereit, nur das blöde ggrab wollte just in diesem Moment nicht:

m_fill_video: timeout waiting with all buffers filled

Deshalb gibt es hier leider nur Stills und keine bewegte Bilder zu sehen … *snüff*

Kritik

  • Smythe Ich habe ihn noch nie so korrekt gesehen – da könnte sogar Randal einpacken. Wieso die Anspannung? „Giu, mau chli locker blibe!“ Wieso gerade dir die „3. Säule“ nicht in den Sinn gekommen ist, ist mir immer noch ein Rätsel. Souverän aber die Gottheit Saturn – nicht nur Lat-Lehrer Gysels Herz wird höher geschlagen haben. Diese Grimasse – priceless!
  • Claudia Die Zahnbürstli-Geschichte habe ich nicht ganz begriffen („Weimer mau tusche? Ha da ono füf ipackti umeliege“), die Top-Antwort entschädigte aber für alle Fragezeichen.
  • Fäbi „Ääääh?“ Aber: Noch nie hat eine Ratlose derart süss dreingeblickt.
  • Räbeli Nichts zu motzen.
  • Ölä Huh, der war ja anfänglich auch noch mit von der Partie … Charakteristisch?

Alles in allem gelungen. Die Performance lässt sich noch nicht ganz mit Smythes Portfolio vergleichen, aber man soll ja den Tag bekanntlich nicht vor dem Abend loben: Steigerungspotential ist durchaus vorhanden! Morgen will ich 200 Punkte sehen.

Beschwerde

Dass die Stelzbockfraktion von engsten Verwandten und Mitbewohnerinnen nach stelzböckischer Manier ausmanövriert wurde, nehme ich euch noch lange übel, ihr nasigen „Brothers of Love“! Für uns hätte es garantiert noch ein paar Stehplätzchen gehabt.

Belastendes Material

Restliche Bilder der eigentlichen Protagonisten finden sich auf Flickr.

Labels: Blogosphäre, Neuenegg

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Sonntag, 20. Mai 2007

Ch.ch versüsst den Kaffeegenuss


Ch.ch spreads the Word!
Originally uploaded by emeidi.

Vor einigen Tagen hofierten ich und meine Freundin (wie wohl fast jedes Jahr pünktlich zu unserem Jubiläum) im Gasthof Löwen in Kiesen. Wir spiesen selbstverständlich wie immer vorzüglich – meine persönliche Empfehlung an alle, die demnächst Konfirmation feiern oder sich und die Partnerin kulinarisch verwöhnen lassen wollen.

Wie dem auch sei: Zum Dessert gab es natürlich den obligatorischen Kaffee. Ich staunte nicht schlecht, als ich die Zuckerpackung erblickte: Ch.ch. Lange war es still um das ambitionöse (respektive ambitionös gescheiterte) Projekt der Bundeskanzlei.

Vor etwa einem Jahr versuchte man bereits mittels Kinowerbung, mehr Leute auf die wohl teuerste Link-Liste der Schweiz aufmerksam zu machen. Anscheinend hat man nun von der wohl gar etwas teuren Kinowerbung Abstand genommen und versucht es auf konventionelle Weise, die Kunde über die Mutter aller Portale zu verbreiten. Wenn’s nützt … ?

Weiterführende Links

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Sonntag, 20. Mai 2007

Unbewusstes Mitbringsel aus London


Chinese Coins from London
Originally uploaded by emeidi.

Ich staunte nicht schlecht, als ich heute beim Aussortieren von Euro (Europark) und Pfund (Besuch in London) plötzlich noch äusserst komische Münzen zum Vorschein kamen (siehe Bild rechts).

  • Über’s Ohr gehauen? Entweder hat mich jemand beim Bezahlen über’s Ohr gehauen (waren es die paar Zehntelpfund wert?!) …
  • Langfinger … oder aber ich habe aus Versehen die chinesische Mitbewohnerin meiner Gastgeberin bestohlen. Das kommt davon, wenn man denselben Tisch zur Ablage des Hosentaschen-Inhaltes benutzt *smile* Ich hoffe in diesem Falle insbrünstig, dass diese Dinger nicht gerade 100 SFr. an Wert besitzen …

Übersetzungshilfe

Jetzt bleibt nur noch die Frage, was die Aufschriften auf den Münzen denn so bedeuten:

  • Yi heisst wohl „Eins“
  • Wu heisst wohl „Fünf“
  • Jiao ist wohl das Äquivalent zu „Rappen“ (oder „Franken“)
  • Zhongguo tönt für mich nach „China“
  • Renmin ist wohl die Währung, analog zu „Franken“ bedeutet „Volk“
  • Yinhang sagt mir überhaupt nichts bedeutet „Bank“

Labels: Funny

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Samstag, 19. Mai 2007

Shrinks auf die Finger schauen

Vielleicht tue ich der ganzen Seelenklempner-Branche unrecht, doch mich beschleicht folgender Eindruck:

  • Zitronen auspressen Schliesslich wollen die Shrinks ein anständiges Leben führen. Eine Behandlung zu früh abzubrechen? Kommt nicht in Frage. Wenn man unsicher ist, hängt man lieber noch die eine oder andere Sitzung an. Anscheinend sind 40 bis 60 Sitzungen keine Seltenheit. Bundesrat Couchepin hat diesbezüglich vor etwas mehr als einem Jahr erste Massnahmen angekündigt:

    Nach 40 Sitzungen – also wenn laut Brunner „die Schwelle zur Langzeit-Therapie überschritten wird“ – soll
    gemäss dem Verordnungsentwurf überprüft werden, ob eine Fortführung der Psychotherapie medizinisch
    sinnvoll ist. Diese zweite Überprüfung könne beispielsweise durch Einholen einer Zweitmeinung und allenfalls
    eine Befragung der Patienten geschehen, sagt Brunner.

    Quelle: Psychotherapie wird überwacht

  • Kickbacks Ein anderes Übel, das anscheinend besonders in den USA schule macht: Verschreibt ein Psychiater Medikamente (bspw. Antidepressiva) einer bestimmten Pharma-Firma, erhält er Vergütungen ebendieser Firma. Abgesehen von diesem äusserst fraglichen Anreiz haben die meisten Medikamente auch unerwünschte Nebenwirkungen.
  • Keine Ahnung Gekoppelt mit dieser Verschreiberitis (man hat schliesslich einen aufwändigen Lebensstil zu finanzieren) sind auch Fehldiagnosen und die Verschreibung von Medikamenten mit völlig gegenteilger Wirkung.

Dies und weitere Dinge in einem interessanten Fallbeispiel amerikanischer Prägung: Psych meds drove my son crazy

Interessant ist diesbezüglich auch die Dokumentation „The Trap: What Happened to Our Dream of Freedom“, die in ihren drei Episoden einige Male auf die „Krank-Erklärung per Formular“ verweist.

Fazit: Seelenklempner geniessen bei mir kein hohes Ansehen.

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Samstag, 19. Mai 2007

Betende Muslime auf der Raststätte

Freitag-Abend, ca. 21 Uhr. Meine Kollegen und ich verlassen die Raststätte Deitingen Nord an der A1 und begeben uns zum Autoparkplatz. Ich habe gerade ein Salatteller verspiesen, um den restlichen Weg von Rust nach Bern ohne Magenknurren zu überstehen.

Kurz bevor ich einsteige, sehe ich in der Abenddämmerung, etwa 10 Meter vom grossen Weissen entfernt, zwei Gestalten – vor ihrem Auto auf dem Trottoir kauernd. Ein zweiter, kurzer Blick lässt mich erkennen, was die Leute dort tun: Sie beten. Höchstwahrscheinlich handelt es sich um Muslime, die gegen Mekka gerichtet ihr Abendgebet sprechen. Während ich mich auf den Rücksitz quetsche, weise ich meine Kollegen auf die sonderbare Szenerie hin.

Auch sie werfen nun einige verstohlene Blicke zum betenden Ehepaar (?) und trauen ihren Augen zuerst nicht. Schlussendlich sitzen wir allesamt im Wagen und verlassen die Raststätte auf gewohntem Wege. Im Auto hingegen wird kurz eine heftige Diskussion geführt (sinngemäss notiert):

Chlodwig: (zuerst einige Witzchen über das womöglich verschmutzte Trottoir und plötzlich auftauchende Velofahrer) Stellt euch mal vor, ein Christ würde so etwas in einem arabischen Land tun … !

Franks: Mich stört das! Die sollen das in ihren eigenen vier Wänden tun.

Ich: Also mich stört so etwas überhaupt nicht. Es freut mich sogar, so etwas endlich einmal in der Öffentlichkeit anzutreffen. Das zeigt, dass hierzulande die verfassungsmässig garantierte Glaubensfreiheit ungehindert ausgeübt werden kann. Der Vergleich „… in anderen Ländern dürften wir das ja auch nicht!“ lasse ich nicht gelten. Seit wann schaut die isolationistisch-veranlagte Schweiz plötzlich auf andere Länder, wenn es um die Ausgestaltung von Verfassung und Gesetzt geht?

Leider habe ich nur wenig Hoffnung, dass die Mitinsassen wirklich begriffen habe, was ich ihnen deutlich machen wollte. Muslime in der Schweiz bleiben für viele Mitmenschen ein grosser Störfaktor – ein Störfaktor, wie es viele Angehörige anderer Religionen (Juden im Mittelalter etc.) und andere Fremdlinge (Italiener in den 60ern) vorher auch waren.

Labels: Gesellschaft

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Samstag, 19. Mai 2007

Meine Toilette ist auch ein Datenspeicher

Auf meiner gestrigen Fahrt ins deutsche Rust hörte ich im Radio folgendes wunderbare Gefrotzel:

Sprecher 1: Du, hast du schon gehört? Japanischen Wissenschaftlern ist es gelungen, Bakterien in Datenspeicher zu verwandeln.

Sprecher 2: Neee, ehrlich? Das ist ja genial. Dann kann ich in Zukunft auf meiner Toilette ca. 500GB speichern …

Quelle: SWR3 (?), 19. Mai 2007, ca. 8 Uhr.

Labels: Funny

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