Archiv August 2010

Montag, 30. August 2010

Rezessionen mag einfach keiner

Wieder mal hat Bill Bonner drüben bei Daily Reckoning in wenigen Worten einen potentiellen Klassiker verpackt:

Investors don’t like it much when the economy and the markets turn down. It makes them look like morons…which they usually are. Businessmen don’t like it much either. Falling sales or failing businesses make them look incompetent and reduce their compensation. The average person doesn’t like it because he loses his job…and sometimes his savings. And the politicians don’t like it because they pretend to have everything under control; when things seem to go wrong, voters blame them.

Quelle: The Mistake-Correction Cycle of Real World Economics

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Montag, 30. August 2010

Die Benutzung des MSIE lässt auf den IQ schliessen

When comparing browsers, I also observed that Internet Explorer makes up only about 5% of views. (If that’s not a leading indicator of the intellect of the readers, I don’t know what is.)

Quelle: asymco | Dogfooding Asymco stats

Als hauptsächlicher Safari-Benutzer kann ich dieser Schlussfolgerung ohne Bedenken zustimmen.

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Freitag, 27. August 2010

Wie man Kreativitätsschübe auslöst

Geniales Video, dass uns (wieder einmal) aufzeigt, wie sehr unsere Arbeitsplätze das tatsächliche Arbeiten verunmöglichen. John Cleese (von Monthy Python) kurz zusammengefasst:

  • Antworten auf Probleme finden sich von selbst, wenn man darüber schläft
  • Rekonstruktionen aus dem Gedächtnis sind besser als das Original (Beispiel: verlorenes Manuskript neu abfassen)
  • „Oasen“, sprich Freiräume in Raum und Zeit, sind eine Voraussetzung, um in einen kreativen Modus wechseln zu können. Unterbrechungen von aussen (Telefon, Bürokollegen, SMS, E-Mails, Tweets) zerstören jegliche Kreativität. Der Unterbrochene benötigt bis zu einer Stunde, um wieder in den „Kreativitäts-Flow“ einzutauchen
  • Kreativität Dritter kann man erst schätzen lernen, wenn man diese auch erkennen kann

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Donnerstag, 26. August 2010

Justitia ist doch nicht immer blind

Most requests appear to have been granted routinely, although as recently as 1967, a Civil Court judge in Brooklyn refused to change Samuel Weinberg’s family name to Lansing “for future business reasons, such that my sons shall not bear any possible stigma.” The judge’s name was Jacob Weinberg.

Quelle: Many Immigrants No Longer Change Their Names to Fit In Fewer Immigrants to U.S. Change Their Surnames – NYTimes.com

Juristen. Tz!

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Donnerstag, 26. August 2010

Kurz etwas zur Todesstrafen-Initiative

Sie forderten die «Todesstrafe bei Mord mit sexuellem Missbrauch» — und liessen als Erstes ihr eigenes Projekt sterben.

Quelle: Der Bund, „Nach Todesstrafen-Aus: Wird jetzt ein Verfassungsgericht geschaffen?“, 26. August 2010.

Das Vorhaben nimmt nach nur einer Woche totaler Medienpräsenz eine äusserst überraschende Wendung. Aber gut, dann wenden sich die Medien wohl wieder der bevorstehenden Bundesratswahl mit Doppelvakanz zu. Haben sich über das Wochenende noch ca. 12 neue Kandidaten gemeldet? Offensichtlich ist man als Nicht-Kandidierenden ja bald in der Minderheit …

Item. Ich erwähne diese Initiative deshalb, weil mich vor kurzem ein guter Kollege per ICQ darauf angesprochen hat. Er — gebürtiger Schweizer und Berner — lebt und arbeitet seit unzähligen Jahren in London und wird demnächst (aus mir völlig schleierhaften Gründen) die Staatsbürgerschaft dieses Staates beantragen. Wo doch alle Welt weiss, dass die Briten ihren machtpolitischen und wirtschaftlichen Höhepunkt mehr als 100 Jahre zurückliegen haben. Heute ist das Land in einem äusserst schlechten Zustand und halb bankrott. Egal. Wahrscheinlich kommen wir in ein Alter, wo „Steueroptimierung“ plötzlich kein Fremdwort mehr ist …

Nun, da sprach er mich also im Chat auf diese „peinliche“ Initiative an und gab mir zu verstehen, dass sich die Schweiz mit einer solchen Aktion wieder einmal vor der ganzen Welt der Lächerlichkeit preisgebe. So wie bereits vor einiger Zeit, als man es doch tatsächlich wagte, Ghaddafis Sohn in Genf festzunehmen. Wieso denn dies niemand verhindere, fragte er mich.

Bezüglich Ghaddafi war der Fall schnell abgehandelt: Soweit kommt es noch, dass wir wieder damit anfangen, Diktatorensöhnchen mit anderen Ellen zu messen als Normalsterbliche. Beim zweiten Kritikpunkt musste ich etwas mehr ausholen:

Als überzeugter (Direkt-)Demokrat gab ich ihm dann deutlich zu verstehen, dass der Initiant nur von seinem Grundrecht auf freie Meinungsäusserung und der Einreichung einer Initiative Gebrauch mache — im gesetzlichen und verfassungsmässigen Rahmen (ausser ein Jurist beweist nach einigen Jahren Forschung das Gegenteil). Diese beiden Punkte müssen uns Schweizern heilig sein: Unser Staat baut seit 1891 darauf, dass jeder Bürger die Möglichkeit hat, mittels einer Volksinitiative (unter entsprechender Beteiligung einer angemessenen Zahl anderer Bürger) Einfluss auf die Politik zu nehmen. Diese Errungenschaft, die die wenigsten Demokratien auf dieser Welt vorweisen können, gilt es bis auf’s Bitterste zu verteidigen. Selbstverständlich kann mit solchen Initiativen auch (moralisch-ethisches) Schindluder getrieben werden, wie die Abstimmung über das Minarettverbot gezeigt hat. Die Initiative entsprach aber offensichtlich den geltenden Verfassungsgrundsätzen, wurde von einer Mehrheit der Bevölkerung angenommen — und ist jetzt deshalb zu geltendem Recht geworden. Wer A wie Initiative sagt, muss notfalls B sagen und in den sauren Apfel beissen.

Wo kämen wir hin, wenn eine bestimmte Person, eine Regierung, eine Partei oder ein Parlament plötzlich entscheiden würde, welche Initiativen ihnen genehm sind? Dafür haben wir das Volk. Und das Schweizer Volk hat über all die Jahre hinweg bewiesen, dass es in den wenigsten Fällen ein Bevormundung durch selbsternannte Moralapostel benötigt und auch in kritischen Fragen konsensorientierte und moderierende Entscheide fällen kann. Etwas, das viele demokratisch gewählte Regierungen auf der Welt ihren Bürgern nicht zutrauen. Amen.

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Dienstag, 24. August 2010

Wenn der Staat an der Autobahn Schnaps verkauft

Wo? In den USA natürlich. In dem Land, wo man 21 sein muss, um einen Tropfen Alkohol legal zu kaufen und zu konsumieren. Dort wo man in der Öffentlichkeit Bier in eine braune Papiertüte verpackt saufen muss. Und dort, wo DUI (alles über 0.0 Promille) mit schmerzhaften Strafen geahndet wird:

New Hampshire’s got their state motto on the license plate wrong: Live Free or Die. It ought to read Live Free and Die. Just north of Concord on I-89 there’s a highway rest stop. The primary retail outlet there is… the state liquor store! Yes, for some reason the New Hampshire government controls the sale of liquor. Puritan guilt?  Creeping socialism?  Who knows. Apparently some brilliant state wonk got the idea that they could maximize revenue by selling liquor to motorists. Now, granted, not everybody motoring up I-89 is an alcoholic, but surely some of them are. Maybe it’s a scheme to kill off the Boston Irish

Quelle: What I Did On Summer Vacation – Clusterfuck Nation

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Dienstag, 24. August 2010

Ein weiterer Punkt für Android im Kampf gegen Apple

… natürlich nicht:

It’s pretty sad that the only way to enjoy an android phone is to hack the crap out of it, and doing so requires relative technical expertise.

Quelle: Motorola’s Android 2.2 Rollout: What a Mess – PCWorld

Apple scheint der einzige Smartphone-Hersteller zu sein, der begriffen hat, dass die Mobilfunkunternehmen in Ketten gelegt werden müssen. Und diese Bändigung auch wirklich geschafft hat.

Für all die verblendeten Open Source-Fans, die mit Android ein neues Zeitalter anbrechen sahen, zum Schluss noch dies:

But, the consequence of not putting any walls around your product is that both the good guys and the bad guys can do anything they want with it. And for Android, that means that it’s being manipulated, modified, and maimed by companies that care more about preserving their old business models than empowering people with the next great wave of computing devices.

Quelle: The dirty little secret about Google Android | Tech Sanity Check | TechRepublic.com

Das hat gesessen. A propos: Wo sind eigentlich die (brauchbaren) Open Source-Tablets?

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Montag, 23. August 2010

Die Ehe zwischen Mann und Frau — und Abweichungen davon

Eines der vielen im lesenswerten Artikel genannten Beispiele, wie offen einige Völker auf Gottes weiter Welt die Sache mit der Ehe zwischen Mann und Frau, Sex und der Aufzucht von Kindern so sehen:

Among the Warao, another group living in the forests of Brazil, ordinary relations are periodically suspended and replaced by ritual relations, known as mamuse. During these festivities, adults are free to have sex with whomever they like. These relationships are considered to be highly honorable and to have a positive effect upon any children that might result.

Quelle: The Prehistory of Prop 8 | Psychology Today

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Sonntag, 22. August 2010

Wir subventionieren Bauern wie Banker gleichermassen

Die amerikanischen Ökonomen Dean Baker und Travis McArthur kamen 2009 in einer Studie zum Schluss, dass Grossbanken, die «too big to fail» sind, markant tiefere Zinsen für Fremdkapital entrichten müssen als kleine Banken. Die Bondmärkte gewähren Grossbanken einen Risikoabschlag, weil sie davon ausgehen, dass der Staat im Notfall einspringen und die Gläubiger schützen wird. Der Wert dieser versteckten Subvention, wie Baker es nennt, belaufe sich für die achtzehn grössten US-Banken derzeit auf 34 Milliarden Dollar pro Jahr. In einer ähnlichen Betrachtung schätzt Boris Zürcher von Avenir Suisse für die beiden Schweizer Grossbanken eine versteckte staatliche Subvention von gegen 6 Milliarden Franken pro Jahr. Urs Birchler, Professor am Swiss Banking Institute der Universität Zürich und Verfasser eines wissenschaftlichen Gutachtens zum Thema «too big to fail» im Auftrag der SP Schweiz, spricht von 4 bis 5 Milliarden Franken pro Jahr, die UBS und Credit Suisse als versteckte Subvention erhalten — gleich viel, betont er, wie die schweizerische Landwirtschaft.

Quelle: Das Magazin » Unter Heimatschutz

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Freitag, 20. August 2010

Tolle US-Staatsanleihen

The nice thing about US bonds is that you’re sure to get your money. The bad thing is that you’re not sure how much the money you get will be worth.

Quelle: Bonds vs. Tech Stocks for Bubble Supremacy

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