Archiv ‘Wirtschaft’

Sonntag, 24. April 2022

Die Welt sollte sich auf einen Versorgungsschock mit Grundnahrungsmitteln gefasst machen …

Für mich und die meisten hier ist Essen „einfach da“ — Brot und Milch kaufe ich im Coop, oder in der MIGROS, und seit Gedenken stand ich noch nie einem leeren Regal (ausser beim Änngelibeck in Bern, kurz vor Ladenschluss).

Im Gegensatz zu meinen Grosseltern und Eltern kenne ich keinen einzigen Preis für Grundnahrungsmittel und weiss deshalb auch nicht, wenn der Preis für Brot oder Milch aufschlägt (aus welchen Gründen auch immer).

Folgendes Gespräch hat mich wachgerüttelt — so wüst die humanitäre Katastrophe in der Ukraine selber aktuell ist, tun wir gut daran, wenn wir uns jetzt schon auf einen weltweiten Versorgungsschock an Grundnahrungsmitteln einstellen, welcher uns mindestens dieses wie auch nächstes Jahr begleiten wird:

Wenn wir reichen Schweizer Glück haben, bedeutet das für uns „nur“, dass wir in den nächsten ein-zwei Jahren mehr für Nahrung bezahlen müssen. Nicht schön, aber ertragbar, indem wir andere, aber nicht zwingende Ausgaben reduzieren. Ärmere Länder, die bereits jetzt immer knapp durchgekommen sind, wird es aber deutlich härter treffen. Resultate könnten Hungersnöte mit vielen Toten sein, aber auch Aufstände, und damit verbunden Massenmigration.

Viele hier hoffen auf einen „Regime-Change“ in Moskau, doch vermutlich werden wir zuerst Regime-Changes in anderen Ländern sehen.

Wieso diese Schwarzmalerei? Das Video erklärt es sehr gut: Die Ukraine und Russland gehören zu den grössten Nahrungsmittelproduzenten und -exporteuren der Welt. Der Wegfall von zehn Prozent bis zu einem Drittel der weltweiten Produktionsleistung kann am Planeten schlicht nicht spurlos vorüber gehen.

Der Krieg führt einerseits dazu, dass Sonnenblumen, Weizen, Gerste und Mais in der Ukraine entweder nicht angebaut werden, oder die Felder im Sommer/Herbst nicht geerntet werden können. Landwirtschaft ist ein zeitkritisches Geschäft, wo man mit der Anpflanzung oder der Ernte nicht beliebig zuwarten kann.

Andererseits wird sich wohl das mit Sanktionen belegte Russland zwei Mal überlegen, in welche Länder es seine eigene Nahrungsmittelproduktion liefert — falls es die Produkte nicht gleich mit einem Ausfuhrverbot belegt.

Zur kritischen Lage trägt indirekt auch Treibstoffmangel bei. Der ukrainische Grosslandwirt erklärt im Video, dass beispielsweise Diesel für die Traktoren entweder von der ukrainischen Armee konfisziert, oder aber vernichtet wurde, damit es den Russen nicht in die Hände fällt.

Weiter vermute ich (ohne Verifizierung!) auch andere Einflüsse: Maschinerie und Transportmittel fehlen dort wo sie eigentlich gebraucht werden, weil sie in Sicherheit gebracht wurden (Landwirtschaftsmaschinerie kostet unglaublich viel Geld), für anderes als Landwirtschaft eingesetzt werden (Abtransport russischer Panzer), oder sie könnten auch in Kämpfen zerstört oder beschädigt worden sein. Selbst wenn die Kriegshandlungen eingestellt werden, ist die Frage, ob und wie rasch man Ersatzteile für Reparaturen bekommen wird. Und: Ohne Maschinerie kann man keine industrielle Landwirtschaft betreiben — egal, wie viele Hände man als Ersatz aufbieten würde.

Schlussendlich erwähnt der Landwirt auch noch verminte Felder, und ich kann mir vorstellen, dass die Überfahrt von Panzern und sonstigem schweren Gerät über Felder nicht gut ist für den Untergrund. Oder wenn verlassenes oder zerstörtes Armeematerial wie Panzer und Haubitzen auf den Feldern liegenbleibt, welches dann erst geräumt werden muss (nicht ganz trivial, wenn noch scharfe Munition rumliegen sollte).

Dasselbe mit Getreidelagern mit der Ernte von 2020, sowie Saatgut: Im schlimmsten Kampfhandlungen zerstört, oder die Ware aus welchen Gründen auch immer verdorben, oder konfisziert und abtransportiert. Der Landwirt erwähnt sein eigenes Maislager im Kriegsgebiet, und dass er nicht wisse, wie es dem dort lagernden Mais ergeht. Ich denke etwas von 300’000 Tonnen gelagertem Mais gehört zu haben (eine fantastische Zahl, die man noch verifizieren müsste — tatsächlich: bei 17 Minuten und 30 Sekunden spricht der Landwirt die Zahl aus). Zur Einschätzung: die Ukraine hat 2020/21 ungefähr 29 Millionen Tonnen produziert.

Weiter man muss sich auch bewusst sein, dass sowohl (künstlicher) Dünger als auch Pestizide aus fossilen Brennstoffen (Gas) hergestellt werden — und einer der grössten Gas-Produzenten führt derzeit eine „Spezialoperation“ in der Ukraine durch.

Einschub: Wie sich das bei mir anekdotisch bemerkbar macht? Im Februar 2013 habe ich meinen zweiten Aktienkauf in meinem Leben getätigt, mit ganz, ganz wenig Spielgeld. Ich habe mir damals auf Grund eines Blog-Artikels Potash-Aktien gekauft (ein Kanadisches Unternehmen, welches „Pottasche“ abbaut, sprich das „Kaliumkarbonat“ im NPK-Düngertriumvirat). Der Aktienpreis stürzte in der Folge ab, aber ich entschied mich, die wenigen Aktien zu halten. Das Unternehmen wurde irgendwann einmal von Nutrien aufgekauft, und ich erhielt dafür Nutrien-Aktien. Und jetzt endlich, 9 Jahre später, bin ich so nah wie noch nie am Break Even: Meine Aktien dümpeln „nur“ noch 11.92 Prozent unter dem Einstandspreis, nachdem sie seit Februar 2022 (war da was?) eine unglaubliche Rally hingelegt haben.

Wieso ein ITler sich um solche Dinge kümmert? Der Titel meines Lizentiats lautete Die Missernte 1916/17 in der Schweiz. «Wenn nur der Wettergott bald ein Einsehen hätte» (Download als PDF hier).

Und da wären wir auch schon im letzten Punkt: Auch die Ungläubigsten unter uns sollten ab und zu beten, dass die Landwirte dieses Jahr nicht auch noch von schlechtem Wetter oder Witterung getroffen werden. Sonst nähern wir uns einem perfekten Sturm.

Zum Schluss: Cui Bono? Neben der Fracking-Industrie und den Waffenproduzenten wird dieser Konflikt auch sehr positive Ertragsauswirkungen auf die U.S.-Landwirtschaft haben.

Nachtrag

Die Witterung scheint uns nicht gut gesinnt:

Südasien wird derzeit von einer aussergewöhnlichen Hitzewelle heimgesucht. Sie bedroht die Ernten vieler Bauern. Indien ist der zweitgrösste Weizenproduzent der Welt. Die durch den Ukraine-Krieg angespannte Situation auf den Agrarmärkten dürfte sich damit noch verschärfen.

Quelle: Weizenproduktion: Hitzewelle in Indien verschärft weltweite Versorgungslage

Nachtrag 2

Wie bereits vom ukrainischen Landwirten angetönt und von uns allen befürchtet, haben die Kriegsparteien in der Ukraine offenbar landwirtschaftliche Felder (oder: Zugangswege dazu) vermint:

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Freitag, 4. März 2022

Wirtschaftskrieg: Wer hat den längeren Atem?

Im März 2009 schloss ich am Historischen Institut der Universität Bern meine Lizentiatsarbeit mit dem Titel Die Missernte 1916/17 in der Schweiz: «Wenn nur der Wettergott bald ein Einsehen hätte» ab (Seite mit dem Link auf das PDF).

Darin betrachte ich die Schweizerische Landwirtschaft unter dem Einfluss von auf Grund des Weltkrieges gestörten Einfuhren (Blockaden und das Zurückbehalten wichtiger Rohstoffe einerseits, sowie anderweitige Verwendung essentieller Rohstoffe für kriegswichtige Fabrikation) sowie schlechter Witterung.

Spannend, was ich nun gerade lese:

Funktioniert dieser Vergleich wirklich? Ich weiss es nicht. Aber ich habe Zweifel — Japan ist bekanntermassen eine Inselgruppe, und vergleichbar mit der Schweiz ein Land ohne Rohstoffe — es gibt dort kaum fossilen Energieträger (Kohle, Gas, Erdöl, etc.). Immerhin: Heute produziert Japan fast dieselbe Menge an Reis, die es konsumiert (97 Prozent). Doch für die Reisproduktion wird fossile Energie benötigt — in Form von Benzin/Diesel für die Landwirtschaftsmaschinen, und als künstlich hergestellten Dünger.

Wie sieht es bezüglich Russland aus? Mir kommen zwei Grafiken in den Sinn, denen ich in den letzten Tagen über den Weg gelaufen bin:

Infographic: Ukraine Crisis Likely to Push Up Wheat Prices | Statista You will find more infographics at Statista

Handelsblatt: Wie EU-Länder ihre Abhängigkeit von Gas aus Russland verringern wollen

Diese zwei Grafiken machen mir als Europäer grösste Sorgen. Befürchtung: Selbst wenn wir für die Deckung unseres Bedarfs recht schnell auf andere Quellen umschwenken könnten, würde dies mit enormen Preissteigerungen einhergehen (diese beginnen bereits: COMMODITIES Gas and aluminium hit fresh records; oil, wheat soar on supply turmoil). Und wenn wir keine anderen Quellen finden … gehen die Lichter aus.

Nachtrag:

Handelt es sich bei „PARIS WHEAT“ um dieses Produkt („Milling Wheat / Ble de Meunerie (EBM)“)?

Aus Sicht von Maxim Mironov, Associate Professor in Empirical Corporate Finance in Madrid, spielen solche Überlegungen keine Rolle — nicht wir, sondern vorerst einmal Russland sei auf dem direkten Weg ins Disaster:

Was Mironov nicht erwähnt: Was ist mit Ländern ausserhalb des Westens? China, als „Elephant in the room“? Und sonstigen Staaten, die gegen Russland keine Sanktionen ergriffen haben? Einerseits könnte Russland auf diese für den Import dringend benötigter Waren zurückgreifen, und andererseits diesen Staaten fossile Energie und sonstige im Inland produzierte Rohstoffe verkaufen.

Spannende Zeiten. Bald werden wir wissen, was Sache ist.

Nachtrag

Ein Twitter-Thread (bitte schreibt doch einfach Blog-Artikel, Mensch!), welcher der russischen Wirtschaft ebenfalls die Resilienz abspricht.

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Montag, 28. Februar 2022

Wie abhängig sind wir von russischem Gas?

(Bitte kommentieren, wenn ich Rechen- und/oder Überlegungsfehler gemacht haben sollte)

Spannende Diskussion gestern: 47 Prozent der Gas-Importe in die Schweiz stammten 2020 aus Russland.

Tönt vorerst nach erschreckend viel — wie einfach ist es, die Hälfte unserer Gas-Importe zu ersetzen, wenn gleichzeitig das ganze westliche Europa ebenfalls händeringend auf der Suche nach Gas ist?

Ein Bekannter wies mich dann aber daraufhin, dass man unbedingt auch den Anteil von Gas am gesamten Energiemix der Schweiz betrachten müsse.

Sprich: Katastrophal würde die Situation, wenn Gas 99 Prozent unseres gesamten Energiehaushalts stellen wurde, und somit auf einen Schlag die Hälfte unseres Energiebedarfs wegbrechen würde. Höchst vernachlässigbar hingegen, wenn Gas am gesamten Mix nur 1 Prozent ausmacht.

Nun, gemäss Watson lieferte Gas 15.1 Prozent der 2020 insgesamt produzierten/verbrauchten 747’400 Terajoule (TJ) an Energie. Somit müsste die Schweiz Pi mal Daumen 7.5 Prozent ihrer Energieproduktion (ungefähr 56’055 TJ) anderweitig beschaffen.

Zum Vergleich: Bereits verbaute Photovoltaik generierte im Jahr 2020 insgesamt 9’355 TJ (Quelle). Wir müssten also in ein paar Wochen nur fünf Mal soviel Photovoltaik auf die Dächer pappen wie bereits verbaut sind, dann könnten wir auf Putins Gas verzichten.

Wer den Sarkasmus nicht versteht:

  • Die Photovoltaik-Terrajoules werden mehrheitlich im Sommer anfallen — doch wann verbrennen wir am meisten Gas? Vermutlich im Winter.
  • Gemäss Watson werden 40 Prozent aller Gaslieferungen von den Haushaltungen verwendet — ich gehe davon aus Heizen, Warmwasser, Kochen.
  • Ob die restlichen 60 Prozent der Gasnutzung einfach so durch Strom ersetzt werden können, verschliesst sich mir. Es könnte sich um Anwendungszwecke handeln, die — aus welchen Gründen auch immer — zwingend Gas benötigen.

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Samstag, 6. Februar 2021

Hans-Werner Sinns „Standardwerk“ zu Elektroautos, Klimawandel, CO2, Energiewende, Solar- und Windenergie, Erdöl, Braunkohle und Atomkraft

Beipackzettel: Hans-Werner Sinn zerstört in einer Stunde und achtundfünfzig Minuten (mit YouTubes 2× Geschwindigkeitsfunktion in weniger als sechzig Minuten) in bestimmten Gesellschaftsschichten Weltbilder und/oder verursacht zumindest fundamentale Sinnkrisen.

Dass Klimaaktivisten und -retter diese Rede nicht schauen (oder: verstehen) ist das eine, aber dass irrlichternde Politiker hier nicht mal reinschauen verstehe ich nicht …

Stell dir vor, wir hätten Virologen und Epidemiologen von seinem Kaliber.

Nachtrag

touni@ schickt mir über Twitter folgenden Artikel: Was Hans-Werner Sinn bei seiner Elektroauto-Studie übersehen hat.

Diese Kritik in der WirtschaftsWoche (WiWo) ist datiert auf den 19. April 2019, die auf YouTube publizierte Rede hielt Sinn am 16. Dezember 2019. Der WiWo-Artikel scheint Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Sinn nicht umgestimmt zu haben.

Dabei: Damit Elektroautos besser wegkommen als die Diesler, müssen gemäss Stefan Hajek, Redakteur Innovation & Digitales bei der Wirtschaftswoche, (englische Version) „nur“ folgende vier Studienparameter/-annahmen geändert werden:

  1. Verzicht auf NEFZ-Laborwerte, stattdessen soll man bei Dieselfahrzeugen und Benzinern 40 Prozent zu den NEFZ-Werten hinzurechnen, bei Elektroautos seien nur 8 Prozent nötig; oder man soll gar nicht erst NEFZ verwenden, sondern WLTP, EPA oder aber „empirische Verbrauchswerte“. Im Artikel werden die WLTP- und EPA-Werte nicht genannt und sind somit auch nicht mit den NEFZ-Werten vergleichbar.
  2. Für Tesla-Batterien darf man nicht mit 300, sondern muss mit 3000 Ladezyklen rechnen. 3000 ist der Spitzenwert, den ein Tüftler erreicht hat, indem er die Batterie aus seinem Tesla 3 ausgebaut, die Ladeelektronik und alle Schutzmechanismsen deaktiviert und die Batterie dann ununterbrochen geladen und entladen hat. Tönt echt viel realitätsnaher, und ich finde es auch überaus sinnvoll, wenn Tesla-Besitzer händisch ihre Ladeelektronik überbrücken und Schutzmechanismen deaktivieren … (wer Sarkasmus findet …). Anderer Fun Fact: Rechnet man eine Reichweite von 500 Kilometer pro Ladezyklus (ich bezweifle, dass das ein von Normalsterblichen zu erreichender Durchschnittswert ist, insbesondere im Winter) machen Teslas mit 3000 Ladezyklen 1.5 Millionen Kilometer. Steht so im Artikel. Für mich tönt das alles grenzwertig und unrealistisch, aber ich halte ab sofort Ausschau nach Teslas mit Originalbatterie und 1’500’000 Kilometer auf dem Tacho (Geboten werden 900’000 Kilometer mit einer ausgetauschten Batterie. Korrektur: 1’000’000 Kilometer, aber: „As we previously stated, these miles are not all on the original motor and battery. In fact, by November 2019, Gemmingen had gone through four motors and three battery packs.“). Forumsdiskussion dazu, und auch noch bei Heise: Fragezeichen. Hajek hat vermutlich eine solche Reaktion erwartet und relativiert im Artikel, dass man die ausgelatschten Tesla-Batterien ja anderenorts weiterleben lassen kann. Nebenbei:
    • Sinn weist in seiner Rede darauf hin, dass Batterien von Elektroautos in der Praxis eben gerade nicht optimal geladen werden (Stichwort: „range anxiety“), und dieser Umstand die Lebenszeit der Batterien verkürzt.
  3. [Den dritten Punkt verstehe ich nicht; hier mein Deutungsversuch] Gemäss Hajek hat Sinn „vergessen“, die CO2-Bilanz zur Herstellung der Bauteile des Diesel-Autos ebenfalls einzurechnen (das wäre doch selten dämlich, eines Prof. Dr. Dr. h.c. mult. unwürdig und würde ihn der Lächerlichkeit preisgeben). Auch vergässe Sinn, die Förderung, Raffinierung und den Transport des Diesels einzuberechnen.
  4. Die CO2-Emissionen für Fahrten mit dem Tesla sind falsch und müssen um 16 Prozent nach unten korrigiert werden

Dazu Hans-Werner Sinn: Sinn verteidigt Studie zu E-Autos: Haben sogar optimistische Annahmen gemacht.

In Sinns Replik wird auch noch eine Volkswagen-Studie erwähnt, die aufhorchen lässt:

[…] eine von Volkswagen veröffentlichte Studie, die den E-Golf mit einem Golf TDI vergleicht. VW hatte errechnet, dass ein E-Golf beim heutigen deutschen Strommix geringfügig mehr CO2 je Kilometer ausstoße als ein Diesel-Golf – 142:140 Gramm CO2.

WDR konnte im September letzten Jahres auch nicht wirklich bedingungslos in den Lobgesang auf Elektroautos einstimmen: WDR Fernsehen ∙ Planet Wissen ∙ 16.09.2020 ∙ Sind Elektroautos umweltfreundlicher als Benziner?

Fazit?

Sinn spricht im Video über viele andere Themen, die meiner Meinung nach deutlich wichtiger sind. Elektroautos machen nur einen Teil des Vortrags aus.

Meine Meinung zur Diskussion mit Elektroauto-Verfechtern: Der wahre Umweltretter ist vermutlich diejenige Person, die gar kein Auto fährt (d.h. weder Benziner, noch Diesler noch Elektroauto). Wir sind das sicherlich auch nicht, fahren aber immerhin unseren alten, popeligen Toyota Verso-S benzingetriebenen Gebrauchtwagen zu Boden. Vermutlich die ökologischste unter den schlechten Varianten.

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Sonntag, 10. Januar 2021

Aus Teslas Marktkapitalisation werde ich immer noch nicht schlau

“As a Model 3 owner, my personal favorite Tesla tidbit is that its market cap, now over $600 billion, amounts to over $1.25 million per car sold each year versus $9,000 per car for GM.”

Quelle: Waiting for the Last Dance

But Tesla has a market share of the global passenger vehicle market of about 1%. It’s just a small automaker. But Tesla’s market cap ($578 billion) is now about equal to the combined market cap ($582 billion) of Toyota (Toyota and Lexus), Volkswagen (VW, Audi, Porsche, and many other brands), Daimler, GM, BMW, Honda, and Ford – an amazing sight.

Quelle: Tesla, Quadruple-WTF Chart of the Year: It Should Just Sell Shares on Autopilot at Huge Prices and Exit Sordid Business of Making Cars

Bei Wolfstreet ist dieser Sachverhalt auch noch mit einer schönen Vergleichsgrafik dargestellt.

Und zuletzt noch dies (für einmal auf Deutsch): Indirekte Analyse der Kursbewegungen, mit einer klaren Warnung, gegen welche Tesla-Aktivitäten wir uns in Europa und auf der Welt stellen sollten:

Das Schlechte daran: Ich weiss nicht, wer Recht hat — die Fanbois, oder die drei kritischen Stimmen, die ich hier zitiert habe.

Die gute Nachricht: Wir werden es erfahren — vielleicht schon in einigen Monaten, sicher aber in einigen Jahren.

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Sonntag, 30. August 2020

Fussgängerzonen dank Corona … in Palo Alto!

Heuer wird seit 2010 vermutlich das erste Jahr sein, in welchem ich den Fuss nicht in die Bay Area im Spezifischen und die USA im Generellen setzen werde.

Dabei gäbe es für den Schweizer und Europäer wundervolle Neuigkeiten: Im sonst so vom Privatverkehr dominierten Palo Alto gibt es nun eine Fussgängerzone. Mitten in der Stadt. Entlang der früheren Hauptverkehrsachse!

One pleasant consequence of the safety precautions we must take against the Covid-19 virus is the invasion of several Palo Alto streets by eateries that want to survive the pandemic.

Once upon a time, there were no tables on the sidewalks, to say nothing of spreading into the streets. Palo Alto’s city leaders saw the locomotive coming from the other end of the tunnel, on a collision course with the city’s small business community — and tax receipts. So, it closed big segments of two arteries. Portions of University Avenue, California Avenue, and some side streets are now closed to traffic, dedicated to pedestrians and eating establishment terrasses, sometimes called parklets.

So, now, Palo Alto offers pleasant pedestrian plazas and a nascent café culture unfolding on liberated street space. I have civic-minded friends who have long petitioned the Palo Alto City Council to shut down University Avenue to traffic and create a pedestrian mall. Ironically, it took a pandemic to realize the desire.

Quelle: Palo Alto: Café Culture Takes Over. Finally.

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Sonntag, 14. April 2019

SWISS und die täuschenden Cookie-Einstellungen

Soeben gerade reingefallen:

Klickt man auf den roten, markant hervorgehobenen Knopf, aktiviert man alle Checkboxes oberhalb und lässt somit alle Cookies zu, auch wenn man diese gar nicht ausgewählt hat. Was man als sensitiver Benutzer aber will, ist der nicht als Button formatierte, unscheinbare Link „Confirm Selection“. Dann werden nur die wirklich „nötigen“ Cookies zugelassen.

Einige werden sagen, dass der User Interface-Designer ein Idiot ist, die meisten werden aber verstehen, dass dies völlig kühl kalkulierende Absicht der Fluggesellschaft ist.

Der Data Protection Officer DPO bei SWISS sollte sich über die Täuschung potentieller und tatsächlicher Kunden schämen. Kontaktieren kann man diese nicht näher genannte Person unter der E-Mail-Adresse dataprotection@swiss.com (gemäss SWISS Privacy Statement).

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Mittwoch, 30. Januar 2019

Hotelketten unterteilen sich grob in zwei Geschäftsmodelle

Successful hotel companies create a strong brand and then, to over-simplify matters a bit, either sell franchises (the Motel 6 approach) or sign no-risk management contracts with owners of swanky hotel buildings (the Four Seasons approach).

Quelle: Preparing for a Coming Winter Storm? WeWork Pivots to Minimize Risk for Itself

Ich liebe Motel 6 (USA) sowie Ibis (Europa) — dank solchen Hotelketten weiss man ganz genau, was man bekommt (nicht viel, kein Firlefanz, aber günstig), und muss nicht mehr stundenlang auf Tripadvisor Hotel-Reviews lesen (die sich dann schlimmstenfalls als gefälscht herausstellen).

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Sonntag, 18. November 2018

Ökonomische Schicksalsgemeinschaft USA und China, est. 1979

[…] beginning in 1979, hundreds of millions of Chinese workers began laboring in unheated factories for $10 a day so that Americans could enjoy Everyday Low Prices at Walmart for the next four decades.

Quelle: America’s Fake-Money Success Was an Accident

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Sonntag, 18. November 2018

Billigflieger auf Langstrecken: Überlebensfähig?

[…] Despite poor financials and declining share prices, AirAsia X remains strongly committed to expansion at all cost.

To give you an idea of what kind of expansion we are dealing with: AirAsia X has ordered an absolutely amazing 100 Airbus A330-900neo models. At a list price of $296 million, this would amount to nearly $30 billion, but large discounts certainly apply.

[…] How AirAsia X is going to be able to pay for all these expensive airliners, keep them in the air, fill them with passengers, and turn a profit remains a very interesting question.

Quelle: Billions for Planes, Billowing Losses

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