Archiv Juli 2009

Montag, 27. Juli 2009

Projektionsfläche Prostitution

Ein (vielleicht auch für Männer) lesenswerter Text, der ebenso gut ins kontradiktorische Portfolio der Weltwoche passen würde:

Aber als ich einmal einer Repräsentantin einer NGO empfahl, wirklich mit Sexarbeiterinnen zu reden, entgegnete sie: «Wir müssen nicht mit Prostituierten reden, um zu wissen, was Prostitution ist.»

[…] Feministinnen gehen davon aus, dass es besser wäre für diese Frauen, zu Hause zu bleiben. Migration und Prostitution sind für sie per definitionem immer erzwungen, und jede Thailänderin, die einen älteren Deutschen heiratet, ist per definitionem ausgebeutet.

Quelle: «Diese Frauen sind nicht naiv» (Panorama, NZZ Online)

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Montag, 27. Juli 2009

Wo existiert ein funktionierendes liberales Gesundheitssystem?

Lesenswerter Artikel von Paul Krugman über den freien Markt und Gesundheitssysteme:

There are, however, no examples of successful health care based on the principles of the free market, for one simple reason: in health care, the free market just doesn’t work. And people who say that the market is the answer are flying in the face of both theory and overwhelming evidence.

Quelle: Why markets can’t cure healthcare – Paul Krugman Blog – NYTimes.com

Wer lieber wissenschaftliche „Beweise“ aufgetischt bekommt, liest lieber gleich Uncertainty and the welfare economics of health care

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Montag, 27. Juli 2009

Bankrotterklärung der Wirtschaftswissenschaften

Zum Glück sitzen die in ihren Elfenbeintürmen, leiten weder Fakultäten, Unternehmen noch Staaten …

„In summary, your majesty, the failure to foresee the timing, extent and severity of the crisis and to head it off, while it had many causes, was principally a failure of the collective imagination of many bright people, both in this country and internationally, to understand the risks to the system as a whole,“ the newspaper quoted the letter as saying.

Quelle: The Associated Press: British economists send apology to queen

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Freitag, 24. Juli 2009

Access- und Excel-basiertes CRM

unsere Außendienstler greifen über IE auf unser Access- und Excel-basiertes CRM zu

Quelle: Das wird ein Upgrade bei uns verhindern | Microsoft baut Sandkasten für Office 201… | heise security news-Foren

Dem sagt man garantiert nicht CRM, sondern Gefrickel höchster Ordnung … Motto: Gebt Leuten Excel und Access, und sie bauen dir in wenigen Tagen eine Weltuntergangsmaschine.

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Freitag, 24. Juli 2009

USA: 5 Jahre lang keine neuen Jobs mehr

The Census Bureau predicts that the U.S population will grow over five years. But the numbers of new jobs will remain static. […]

This job-stagnation is a recipe for all sorts of bad things at the local, state and national levels. Government budgets won’t balance, so I guess we can plan on more „cost saving“ measures such as releasing prisoners early and closing schools. Yep, that’s how to build a great nation… More criminals and fewer well-educated citizens.

Quelle: Federal Reserve Predicted that U.S. Unemployment Rate Would Surpass 10%

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Freitag, 24. Juli 2009

Politik determiniert Sexualleben

Scheiss auf den Homo oeconomicus, der Homo politicus ist das (sexuelle) Mass aller Dinge:

Sozis und Grüne haben weniger Sex als FDP-Wähler.

Dafür steigen Mitte-Rechts-Wähler öfters in fremde Betten: 54 Prozent geben Seitensprünge zu. Vier Prozent mehr als bei den SPD-Wählern, den klassichen [sic!] Erben der freizügigen 68er-Generation. Die sexuell zufriedenen Liberalen sind gemäss Befragung am treuesten.

Quantität weisen linke Wähler beim Pornokonsum aus: Sie liegen mit 17 Prozent regelmässiger Konsumenten deutlich vor den anderen Parteigängern.

Quelle: Neue Studie: Sozis haben weniger Sex – Liebe – Liebe & Erotik – Blick.ch (via Jetzt auch noch das…)

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Donnerstag, 23. Juli 2009

Minimallöhne

Die Österreicher drüben bei Mises möchten den Verfechtern von Minimallöhnen den Wind aus den Segeln nehmen:

Every person has a unique set of skills, competencies, strengths, and weaknesses that will only be revealed through their activity in the market. Job training and skills assessments may be able to match people with suitable employment to some degree, but the search mechanism inherent in the labor market is a low-cost way of accomplishing the same result more efficiently.

Quelle: The Hidden Costs of a Minimum Wage – Art Carden – Mises Institute

Das mag vielleicht auf Stufe Akademiker (oder Fachkräfte) nicht nur gut tönen, sondern auch realistisch sein – aber ehrlich: Was soll ein Hamburgerbrater bei McDonalds bittesehr an „unique set of skills, competencies, strengths“ offenbaren?! Merkt er vielleicht, dass er doch lieber VWL-Blogger geworden wäre? Bei der Lektüre solcher Werke bemerkt man endlich mal wieder mal die theoriegeilen Fachidioten in ihrem Elfenbeinturm.

Eindeutig Zeit, mich wieder hinter die Lektüre von Linksradikalismus in der deutschen Schweiz 1914-1918 zu setzen.

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Donnerstag, 23. Juli 2009

Berlusconi ist einer von uns!!!

Er ist der Ministerpräsident der großen Worte – und der schönen Frauen: Seit Wochen dominiert Silvio Berlusconi die italienischen Schlagzeilen mit seinen amourösen Eskapaden. Nun hat sich der Italiener erstmals zum Thema geäußert – und gibt den Stelzbock.

Quelle: Berlusconi und die Frauen: „Ich bin kein Heiliger“ – SPIEGEL ONLINE – Nachrichten – Panorama

Ha! Von dem können wir Neuenegger Stelzböcke noch einiges dazulernen …

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Mittwoch, 22. Juli 2009

Auf den Schultern von Chinesen

We all know that there’s no fucking way in the world we should have microwave ovens and refrigerators and TV sets and everything else at the prices we’re paying for them. There’s no way we get all this stuff and everything is done fair and square and everyone gets treated right. No way. And don’t be confused — what we’re talking about here is our way of life. Our standard of living. You want to „fix things in China,“ well, it’s gonna cost you. Because everything you own, it’s all done on the backs of millions of poor people whose lives are so awful you can’t even begin to imagine them, people who will do anything to get a life that is a tiny bit better than the shitty one they were born into, people who get exploited and treated like shit and, in the worst of all cases, pay with their lives.

Quelle: The Secret Diary of Steve Jobs: I’m really thinking maybe I shouldn’t have yelled at that Chinese guy so much

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Mittwoch, 22. Juli 2009

Bye bye, close-up!

Endlich! Was habe ich mich jeden Monat über diesen Scheissprospekt genervt, der mir auf Grund meines Academica-Kontos bei der Crédit Suisse ungefragt zugestellt wurde:

Versand des Filmmagazins close-up! wird eingestellt

[…] Ciné-Card-Inhaber erhalten das close-up! bereits seit über 10 Jahren nach Hause zugesendet. Da sich die Sicherung von Sponsorenleistungen immer schwieriger gestaltet und der Postverstand des close-up! mit erheblichen Portokosten verbunden ist, müssen wir die Heimzustellung der Printausgabe ab der der nächsten Ausgabe (September 2009) leider einstellen.

Quelle: Brief vom 22. Juli 2009.

Ganz klar: Das Internet hat ein solches Magazin überflüssig gemacht. Nicht nur, weil ich mich heute im Netz sowohl viel ausführlich und ohne kommerziellen Bias über das Kinoprogramm informieren als auch gleich die Tickets für den Kinobesuch einkaufen und ausdrucken kann, sondern auch, weil es irgendwie doch immer lächerlich war, ein Heftli über Filme herauszubringen, welches aus offensichtlichen Gründen nicht mal die entsprechenden Trailer abspielen konnte … Etwa so lächerlich, als würde jemand Podcasts niederschreiben.

Da erstaunt es doch sehr, dass man wieder mal nur halbe Sachen machen wollte:

Gleichzeitig können wir Ihnen mitteilen, dass wir das close-up! ab sofort – anstelle einer Printabomöglichkiet – als E-Paper unentgeltlich online anbieten. Die aktuelle elektronische Ausgabe kann jeden Monat auf www.kitag.com […] abgerufen werden. Sofern Sie über einen Internetanschluss verfügen, müssen Sie zu Hause somit auch künftig nicht auf die Lektüre des close-up! verzichten.

Selbstverständlich liegt die aktuelle Ausgabe nach wie vor in allen kitag-Kinofoyers in den close-up!-Ständern für Sie bereit.

Nana, lieber Teleclub. In 1-2 Jahren wird das Projekt endgültig Geschichte sein.

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